Natriumbromat

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Kristallstruktur
Struktur von Natriumbromat
_ Na+ 0 _ Br5+0 _ O2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

P213 (Nr. 198)Vorlage:Raumgruppe/198

Gitterparameter

a  6,70717 Å[1]

Allgemeines
Name Natriumbromat
Andere Namen
  • Natriumbromat(V)
  • SODIUM BROMATE (INCI)[2]
Verhältnisformel NaBrO3
Kurzbeschreibung

farbloser geruchloser Feststoff[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-38-0
EG-Nummer 232-160-4
ECHA-InfoCard 100.029.237
PubChem 23668195
Wikidata Q414567
Eigenschaften
Molare Masse 150,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,34 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

381 °C (Zersetzung)[3]

Löslichkeit

leicht löslich in Wasser (364 g·l−1 bei 20 °C)[3]

Brechungsindex

1,6168[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 272​‐​302​‐​315​‐​319​‐​335
P: 210​‐​221​‐​301+330+331​‐​302+352​‐​304+340​‐​312​‐​371+380+375[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Natriumbromat ist eine chemische Verbindung aus den Gruppen der Natriumverbindungen und der Bromate.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumbromat kann durch Reaktion von flüssigem Brom mit einer Lösung von Natriumhydroxid dargestellt werden:[7]

Es entstehen somit fünf Mol NaBr und ein Mol Natriumbromat (NaBrO3).

Natriumbromat kann auch durch Auflösung von Natriumcarbonat in Wasser und anschließende Reaktion mit Brom gewonnen werden.[8]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumbromat ist ein farbloser, geruchloser, hygroskopischer Feststoff, welcher ein starkes Oxidationsmittel ist. Er zersetzt sich ab einer Temperatur über 381 °C, wobei Sauerstoff entsteht.[3] Er kristallisiert kubisch, Raumgruppe P213 (Raumgruppen-Nr. 198)Vorlage:Raumgruppe/198, mit dem Gitterparameter a = 6,707 Å.[1]

Das Salz ist sehr gut löslich in Wasser. Die Löslichkeit steigt mit steigender Temperatur.[6]

Löslichkeit in Wasser[6]
Temperatur in °C 0 20 40 60 80 100
Löslichkeit in g/100 g H2O 27,5 36,4 48,8 62,6 75,8 90,8

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natriumbromat wird als Oxidationsmittel (z. B. als Bleichmittel und beim Textilfärben) und als piezoelektrischer Einkristall verwendet.[3] In Kombination mit Natriumbromid wird es bei der Goldwäsche eingesetzt.[6][8] In der organischen Chemie wird Natriumbromat als Bromierungsreagenz für aromatische Verbindungen wie Nitrobenzol, Benzoesäure und Benzaldehyd angewendet.[6][9]

Verwandte Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b S. C. Abrahams, J. L. Bernstein: Remeasurement of optically active NaClO3 and NaBrO3. In: Acta Crystallographica. B33, 1977, S. 3601–3604, doi:10.1107/S0567740877011637.
  2. Eintrag zu SODIUM BROMATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 16. September 2021.
  3. a b c d e f g h Eintrag zu Natriumbromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-247.
  5. Datenblatt Sodium bromate, ≥99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. Mai 2017 (PDF).
  6. a b c d e D. Yoffe, R. Frim, S. D. Ukeles, M. J. Dagani, H. J. Barda, T. J. Benya, D. C. Sanders: Bromine Compounds. In: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013, doi:10.1002/14356007.a04_405.pub2.
  7. Weizmann: Production of bromine compounds (PDF; 4,6 MB)
  8. a b ICL: @1@2Vorlage:Toter Link/www.icl-ip.comBromine, Inorganic Compounds (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. A. Groweiss: Use of Sodium Bromate for Aromatic Bromination: Research and Development. In: Org. Process Res. Dev. 4, 2000, S. 30–33, doi:10.1021/op9901947.