Nebelsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nebelsäure (auch Säurenebel) ist meist die Bezeichnung für ein Stoffgemisch, das mit einem Mischungsverhältnis von 60:40 oder 50:50 aus Chlorsulfonsäure und Schwefeltrioxid besteht. Beide Stoffe sind stark hygroskopisch und erzeugen deshalb an feuchter Luft dichten, weißen Nebel, wobei Salz- und Schwefelsäure entstehen.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nebelsäure wurde hauptsächlich als Nebelmittel oder Kampfstoff mit Nebelwirkung eingesetzt. Die Nebelsäure wurde über Zerstäuberdüsen, Pressluftflaschen und Handpumpen versprüht und erzeugte, je nach Windstärke, große, dichte und ätzende Nebelfelder. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stoffmischung auch zum Schutz von Fabriken oder militärischen Anlagen gegen Luftangriffe eingesetzt.[1]

Andere Nebelsäuren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung Nebelsäure wird teilweise auch auf andere Stoffe angewandt, die beim Kontakt mit Feuchtigkeit aus der Luft dichte Nebel erzeugen, so auch auf reine Chlorsulfonsäure,[2] sowie Titan(IV)-chlorid oder Siliciumtetrachlorid.[3] Bei allen genannten Stoffen besteht der entstehende Nebel aus Salzsäure.

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die entstehende Salzsäure und Schwefelsäure wirken ätzend auf Haut, Schleimhäute und Augen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die ehemaligen Schickert-Werke in Bad Lauterberg – ein Kapitel Harzer Rüstungs- und Industriegeschichte.
  2. M. Weltschev, R. Bäßler: Beständigkeit von hochlegierten Sonderedelstählen und Nickelbasislegierungen als Tankwandungswerkstoffe für Behälter zum Transport von Gefahrgütern und wassergefährdenden Stoffen. Abgerufen am 8. Juli 2019. (PDF-Datei; 6,3 MB), Forschungsbericht 276, Berlin 2006.
  3. Erdtanks mit Nebelsäure geborgen und entsorgt (Memento vom 20. Juli 2012 im Webarchiv archive.today). Buchen Group, 26. Mai 2005.