Neuhütten (Unterfranken)

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Wappen Deutschlandkarte
Neuhütten (Unterfranken)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neuhütten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 0′ N, 9° 25′ OKoordinaten: 50° 0′ N, 9° 25′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Main-Spessart
Verwaltungs­gemeinschaft: Partenstein
Höhe: 270 m ü. NHN
Fläche: 5,95 km2
Einwohner: 1132 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97843
Vorwahl: 06020
Kfz-Kennzeichen: MSP
Gemeindeschlüssel: 09 6 77 165
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 24
97846 Partenstein
Website: www.neuhuetten.de
Erster Bürgermeister: Bernd Steigerwald (Wählergruppe Gemeinsam für Neuhütten)
Lage der Gemeinde Neuhütten im Landkreis Main-Spessart
KarteHessenBaden-WürttembergWürzburgLandkreis AschaffenburgLandkreis MiltenbergLandkreis Bad KissingenLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgForst LohrerstraßeRechtenbachEsselbachRuppertshüttener ForstRuppertshüttener ForstPartensteiner ForstPartensteiner ForstLangenprozeltener ForstHerrnwaldHaurainHafenlohrFürstlich Löwensteinscher ParkFrammersbacher ForstFrammersbacher ForstFrammersbacher ForstForst AuraForst AuraBurgjoß (gemeindefreies Gebiet)Burgjoß (gemeindefreies Gebiet)SchollbrunnBischbrunnThüngenPartensteinMittelsinnHaslochNeuhütten (Unterfranken)RechtenbachRechtenbachHafenlohrHafenlohrLohr am MainLohr am MainZellingenWiesthalUrspringenRothenfelsRoden (Unterfranken)RieneckRetzstadtObersinnObersinnObersinnNeustadt am MainNeuendorf (Unterfranken)MarktheidenfeldTriefensteinKreuzwertheimKarsbachKarlstadtKarbach (Unterfranken)HimmelstadtGräfendorfGössenheimGemünden am MainFrammersbachFrammersbachFellenEußenheimErlenbach bei MarktheidenfeldBirkenfeld (Unterfranken)Aura im SinngrundAura im SinngrundArnstein (Unterfranken)BurgsinnSteinfeld (Unterfranken)Landkreis Schweinfurt
Karte

Neuhütten ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuhütten liegt in der Region Würzburg im bayerischen Spessart. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 472 m ü. NHN (Lage) am Osthang des Hengstkopfes, in der Nähe des Bischbornerhofes, der niedrigste liegt am Lohrbach auf 232 m ü. NHN (Lage).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuhütten hat drei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2] die sich auf zwei Gemarkungen verteilen:

Neben der Gemarkung Neuhütten umfasst die Gemeinde auch einen Gemarkungsteil namens Forst Lohrerstraße, der sich über drei Exklaven erstreckt, die vom gleichnamigen gemeindefreien Gebiet Forst Lohrerstraße umgeben sind, darunter der Bischbornerhof und das frühere Forsthaus Lohrerstraße.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrichsthaler Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde
Wiesthal
Gemeinde
Heigenbrücken
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Partensteiner Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Forst Hain im Spessart
(Gemeindefreies Gebiet)
Rothenbucher Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Forst Lohrerstraße
(Gemeindefreies Gebiet)

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ursprüngliche Ortsname Breidenstein besteht aus den mittelhochdeutschen Wörtern breit und stein. Es bedeutet „breiter Felsen“. Nach der Zerstörung des Dorfes im Dreißigjährigen Krieg wurden neue Hütten errichtet. Daher rührt der heutige Ortsname. Er besteht aus dem althochdeutschen niuwe und dem Wort hütte.[4]

Frühere Schreibweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]

  • 1432 Breydenstein
  • 1513 Newhutten
  • 1526 Newenhutten
  • 1649 Neühütten
  • 1694 Newhutt
  • 1820 Neuhütten

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das Jahr 1349 findet sich die erste Erwähnung als Breydenstein in einer Mainzer Urkunde als eine von vier Glashütten im Spessart. Erst 1513 wurde Neuhütten erstmals als Ortsname verwendet. Als Teil des Erzstifts Mainz fiel Neuhütten im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an das neu gebildete Fürstentum Aschaffenburg des Fürstprimas von Dalberg, mit welchem (nun ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) es 1814 zu Bayern kam. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Neuhütten lag. Am 1. Januar 1880 kam Neuhütten jedoch anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter zum Bezirksamt Lohr am Main. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Neuhütten war nun eine der 26 Gemeinden im Landkreis Lohr am Main. Mit der Auflösung des Landkreises Lohr am Main kam Neuhütten am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Mittelmain, der zehn Monate später seinen endgültigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 0916 Einwohner
  • 1970: 1023 Einwohner
  • 1987: 1092 Einwohner
  • 1991: 1208 Einwohner
  • 1995: 1277 Einwohner
  • 2000: 1271 Einwohner
  • 2005: 1258 Einwohner
  • 2010: 1166 Einwohner
  • 2015: 1167 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Partenstein.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinderatswahl 2020 trat nur die Liste Gemeinsam für Neuhütten an, die alle zwölf Sitze im Gemeinderat besetzt.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Bernd Steigerwald (Wählergruppe Gemeinsam für Neuhütten);[6] dieser wurde am 15. März 2020 mit 58,6 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war vom 1. Mai 1996 bis zum 30. April 2020 Edmund Wirzbeger (* 1949, ebenfalls Gemeinsam für Neuhütten).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Neuhütten
Wappen von Neuhütten
Blasonierung: „In Rot über einem sechsspeichigen silbernen Rad nebeneinander drei silberne Quarzkristalle.“[7]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 104 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 463. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe ebenfalls einen. Zudem bestanden im Jahr 1999 elf landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 342 ha, davon waren 339 ha Dauergrünfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen

  • einen Kindergarten mit 50 Plätzen und 50 Kindern (zwei Regelgruppen, eine KiTa-Gruppe)
  • Grundschule im Schulverband Wiesthal-Neuhütten

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Roth (* 1954 in Neuhütten), Kriminalkommissar und Politiker, Landrat des Landkreises Starnberg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Eigenverlag brachte die Gemeinde Neuhütten im Jahr 2000 das Mundart- und Geschichtsbuch "Das is scho e wälle här ..." von Linus Kunkel und Stefan Krimm heraus.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuhütten (Unterfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Neuhütten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. April 2020.
  3. BayernAtlas
  4. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 158–159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Neuhütten - Gesamtergebnis. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
  6. Adressen. Gemeinde Neuhütten / Verwaltungsgemeinschaft Partenstein, abgerufen am 27. September 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Neuhütten (Unterfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte