Nevada National Security Site

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Logo der Nevada National Security Site
Nevada Test Site und Umgebung
Explosionskrater im Yucca Flat. In diesem Bereich fanden die meisten Tests statt.
Karte der Nevada National Security Site
Kernwaffentest („Dog“ der Buster Operation – 21 Kilotonnen schwere Explosion) am 1. November 1951. Die Truppen sind nur 6 Meilen (9,5 Kilometer) von der Explosion entfernt.
Operation Buster-Jangle Uncle, der erste unterirdische Kernwaffentest am 29. November 1951
Explosion der XX-34 BADGER am 18. April 1953

Die Nevada National Security Site (abgekürzt NNSS; bis 2010 Nevada Test Site, NTS;[1] deutsch Nationales Sicherheitsgelände Nevada) ist ein innerhalb der Nellis Range gelegenes 3500 km² großes Sperrgebiet nördlich von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada. Das Gelände verfügt über 28 verschiedene Testgelände, 1100 Gebäude, 640 Kilometer asphaltierte Straßen, 480 Kilometer Schotterpisten, 10 Hubschrauberlandeplätze und 2 Behelfsflugplätze.

Kernwaffentests[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Testgelände wurden von 1951 bis 1962 119 oberirdische Kernwaffentests und von 1962 bis zum Teststopp-Memorandum 1992 über 1000 unterirdische Atombombentests durchgeführt. Die Pilzwolken der oberirdischen Atombombentests waren zum Teil bis in das etwa 100 Kilometer entfernte Las Vegas zu sehen, auch die seismischen Erschütterungen waren dort zu spüren. Neben den Kernwaffentests gab es zahlreiche andere physikalische Versuche, für die auch der ungewöhnliche BREN-Tower errichtet worden war.

Raketenexperimente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Nevada National Security Site wurden zahlreiche Raketenexperimente durchgeführt, wie die nuklear angetriebene NERVA-Rakete und sogar ein nukleares Staustrahltriebwerk. In den 1950er Jahren erfolgten zahlreiche Starts von Forschungsraketen zur Untersuchung der Explosionswolken der Atombomben. 1997 wurden auf dem Testgelände einige Höhenforschungsraketen des Typs Castor-Orbus bei 36° 45′ N, 116° 7′ W gestartet.

Umweltmonitoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Gebiet wurde im Rahmen des Community Environmental Monitoring Program ein ODL-Messnetz errichtet, mit dem die luft-, boden- und wassergetragene Orts-Dosisleistung überwacht wird.[2] Das Messnetz wurde im Jahr 1981 aufgebaut und verfügt heute über 29 Sondenstandorte in den Bundesstaaten Nevada, Utah und Kalifornien. Sitz der Messnetzzentrale ist das Western Regional Climate Center in Reno.

Heutige Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Grund des Vertrages von Ruby Valley (1863), der ihnen zwei Drittel Nevadas zusicherte, wird das Gelände von den Westlichen Shoshonen beansprucht. Seit Jahrzehnten ist die Haupteinfahrt zum Testgelände an der US 95 (Abfahrt Mercury, 36° 36′ 9,5″ N, 115° 59′ 56,2″ W) Zielort vieler Antiatomproteste aus allen Teilen der USA.

Das umstrittene, in den Planungen jedoch seit Februar 2009 gestoppte nukleare Endlager der USA unter dem Bergrücken von Yucca Mountain befindet sich teilweise auf dem Gebiet der Nevada National Security Site.

Versuchsserien auf dem Testgelände von Nevada[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Zeitraum Anzahl Tests
Operation Ranger 1951 005
Operation Buster-Jangle 1951 007
Operation Tumbler-Snapper 1952 008
Operation Upshot-Knothole 1953 011
Operation Teapot 1955 014
Project 56 1955–1956 004
Operation Plumbbob 1957 030
Project 57 1957 001
Project 58 1957–1958 004
Operation Hardtack II 1958 037
Operation Nougat 1961–1962 044
Operation Dominic II 1962 004
Operation Storax 1962–1963 048
Operation Niblick 1963–1964 041
Operation Whetstone 1964–1965 047
Operation Flintlock 1965–1966 048
Operation Latchkey 1966–1967 037
Operation Crosstie 1967–1968 047
Operation Bowline 1968–1969 048
Operation Mandrel 1969–1970 051
Operation Emery 1970–1971 016
Operation Grommet 1971–1972 033
Operation Toggle 1972–1973 027
Operation Arbor 1973–1974 019
Operation Bedrock 1974–1975 027
Operation Anvil 1975–1976 021
Operation Fulcrum 1976–1977 021
Operation Cresset 1977–1978 023
Operation Quicksilver 1978–1979 018
Operation Tinderbox 1979–1980 015
Operation Guardian 1980–1981 016
Operation Praetorian 1981–1982 022
Operation Phalanx 1982–1983 019
Operation Fusileer 1983–1984 017
Operation Grenadier 1984–1985 017
Operation Charioteer 1985–1986 018
Operation Musketeer 1986–1987 015
Operation Touchstone 1987–1988 014
Operation Cornerstone 1988–1989 012
Operation Aqueduct 1989–1990 011
Operation Sculpin 1990–1991 008
Operation Julin 1991–1992 008
Summe 1951–1992 933

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carole Gallagher: American Ground Zero. Der geheime Atomkrieg in den USA (Original: Cambridge/USA 1993; deutsche Ausgabe: Berlin 1995) ISBN 3-88520-547-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nevada Test Site – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kernwaffentests auf der Nevada Test Site – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nevada nuclear bomb site given new name. In: upi.com. 23. August 2010, abgerufen am 2. März 2024 (englisch).
  2. Community Environmental Monitoring Program des Department of Energy's National Nuclear Security Administration Nevada Field Office (NNSA/NFO) und dem Desert Research Institute

Koordinaten: 37° 8′ 10″ N, 116° 4′ 7″ W