Nick Ritchie

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Kanada  Nick Ritchie

Geburtsdatum 5. Dezember 1995
Geburtsort Orangeville, Ontario, Kanada
Größe 190 cm
Gewicht 107 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2014, 1. Runde, 10. Position
Anaheim Ducks

Karrierestationen

2011–2015 Peterborough Petes
2015 Sault Ste. Marie Greyhounds
2015–2020 Anaheim Ducks
2020–2021 Boston Bruins
2021–2022 Toronto Maple Leafs
2022–2023 Arizona Coyotes
2023 Calgary Flames
2023–2024 Oulun Kärpät
2024 Iserlohn Roosters

Nicholas „Nick“ Ritchie (* 5. Dezember 1995 in Orangeville, Ontario) ist ein kanadischer Eishockeyspieler, der zuletzt bis zum Ende der Saison 2023/24 bei den Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag gestanden hat. Ritchie wurde im NHL Entry Draft 2014 an zehnter Position von den Anaheim Ducks aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt, für die er in der Folge über vier Jahre aktiv war, ehe der Flügelstürmer dann für die Boston Bruins, Toronto Maple Leafs, Arizona Coyotes und Calgary Flames auflief. Sein älterer Bruder Brett Ritchie ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nick Ritchie wurde in Orangeville geboren, einer Stadt, in der Lacrosse einen hohen Stellenwert hat. Bereits im Kleinkindalter begann Ritchie mit dem Lacrossespielen, ehe er sich auch dem Eishockey widmete. In beiden Nationalsportarten Kanadas zeigte er außergewöhnliches Talent, so wurde er zu einer Auswahlveranstaltung der Lacrosse-U19-Nationalmannschaft eingeladen. Ritchie allerdings entschied sich im Sommer 2011 für den Eishockeysport, indem er sich den Peterborough Petes in der Ontario Hockey League anschloss, die ihn in der OHL Priority Selection an zweiter Stelle auswählten.[1] Bereits in seinem ersten Jahr in einer der drei Top-Juniorenligen Kanadas erzielte Ritchie 39 Scorerpunkte in 62 Spielen und wurde nach der Saison ins OHL First All-Rookie Team gewählt.[2] Mit dem Team Canada Ontario nahm Ritchie im Anschluss an der World U-17 Hockey Challenge 2012 teil, wo er mit der Mannschaft die Bronzemedaille gewann. Zudem errang er die Goldmedaille beim Ivan Hlinka Memorial Tournament 2012.

Die ersten zwei Monate der nächsten Spielzeit fiel er aufgrund einer Schulterverletzung aus.[3] Im April 2013 reiste er mit der U18-Nationalmannschaft nach Sotschi und gewann bei der dortigen Junioren-WM ebenfalls die Goldmedaille. In der Saison 2013/14 führte er die Peterborough Petes als Assistenzkapitän an und steigerte seine Statistik auf 74 Scorerpunkte in 61 Spielen. Mit diesen Leistungen wurden diverse Scouts auf ihn aufmerksam, sodass er beim anstehenden NHL Entry Draft 2014 von den Central Scouting Services auf Platz sieben der vielversprechendsten Feldspieler Nordamerikas gelistet wird. Hervorgehoben wird dabei mit 1,90 m und 107 kg vor allem seine starke Physis.[4] Im eigentlichen Draft wählten ihn dann die Anaheim Ducks an 10. Position aus und nahmen ihn im September 2014 unter Vertrag.

2015 nahm er mit der U20-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft im eigenen Land teil und gewann dort mit dem Team die Goldmedaille. Wenige Tage nach der WM gaben ihn die Peterborough Petes samt Connor Boland an die Sault Ste. Marie Greyhounds ab und erhielten im Gegenzug Kyle Jenkins und vier Wahlrechte in der OHL Priority Selection.[5]

NHL[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2015 wechselte Ritchie in die Organisation der Anaheim Ducks und kam in der Folge zu etwa gleichen Teilen in National Hockey League und American Hockey League, beim Farmteam, den San Diego Gulls, zum Einsatz. Mit Beginn der Saison 2016/17 etablierte sich der Angreifer im NHL-Aufgebot der Ducks. Nach der Saison 2017/18 lief sein Einstiegsvertrag in Anaheim zum 1. Juli 2018 aus, sodass er seither als restricted free agent gilt. Bis zum Beginn der Folgesaison 2018/19 konnten sich Spieler und Team auf keinen neuen Kontrakt einigen, bevor Ritchie schließlich Mitte Oktober einen neuen Dreijahresvertrag unterzeichnete, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von ca. 1,5 Millionen US-Dollar einbringen soll.

Nach über vier Jahren in Anaheim wurde Ritchie zur Trade Deadline im Februar 2020 an die Boston Bruins abgegeben, die im Gegenzug Danton Heinen zu den Ducks transferierten. Für die Bruins lief der Flügelstürmer bis zum Ende der Saison 2020/21 auf, ehe er als Free Agent zu den Toronto Maple Leafs wechselte. Dort war er nur bis Februar 2022 aktiv, als er samt einem Draft-Wahlrecht zu den Arizona Coyotes transferiert wurde und dafür Ilja Ljubuschkin und Ryan Dzingel nach Toronto wechselten. Bezüglich des Wahlrechts können sich die Coyotes zwischen einem für die dritte Runde des NHL Entry Draft 2023 und einem für die zweite Runde des NHL Entry Draft 2025 entscheiden.[6]

Letztlich lief Ritchie nur eine knappe halbe Spielzeit in Arizona auf, da ihn die Coyotes im März 2023 kurz vor der Trade Deadline samt Troy Stecher an die Calgary Flames abgaben. Im Gegenzug wechselten sein Bruder Brett Ritchie und Connor Mackey nach Arizona.[7] In der NHL-Historie markierte dies das erste Mal, dass zwei Brüder gegeneinander in einem Trade getauscht wurden. In Calgary wurde sein auslaufender Vertrag im Sommer 2023 nicht verlängert.

Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach mehrmonatiger Suche nach einem neuen Arbeitgeber wurde der Kanadier Ende November 2023 von Oulun Kärpät aus der finnischen Liiga verpflichtet. Dort bestritt Ritchie bis Ende Januar 2024, in denen er fünf Scorerpunkten sammelte. Kärpät löste den Vertrag nach einem harten Foul und der anschließenden Sperre von acht Ligaspielen vorzeitig auf. Ritchie erhielt daraufhin umgehend einen Vertrag bei den Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), der bis zum Saisonende galt. Danach wurde das Engagement nicht fortgeführt.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2011/12 Peterborough Petes OHL 62 16 23 39 −22 60
2012/13 Peterborough Petes OHL 41 18 17 35 −10 50
2013/14 Peterborough Petes OHL 61 39 35 74 +4 136 11 5 5 10 −5 24
2014/15 Peterborough Petes OHL 25 14 18 32 −10 69
2014/15 Sault Ste. Marie Greyhounds OHL 23 15 15 30 +11 44 14 13 13 26 +7 28
2015/16 San Diego Gulls AHL 38 16 14 30 −3 59 9 5 3 8 +4 20
2015/16 Anaheim Ducks NHL 33 2 2 4 −2 37
2016/17 Anaheim Ducks NHL 77 14 14 28 +4 62 15 4 0 4 −1 46
2017/18 Anaheim Ducks NHL 76 10 17 27 +3 72 4 0 0 0 −2 8
2018/19 Anaheim Ducks NHL 60 9 22 31 +6 82
2019/20 Anaheim Ducks NHL 41 8 11 19 +3 78
2019/20 Boston Bruins NHL 7 1 1 2 −2 19 8 1 0 1 −3 16
2020/21 Boston Bruins NHL 56 15 11 26 −7 37 11 1 3 4 ±0 10
2021/22 Toronto Marlies AHL 2 1 0 1 −1 0
2021/22 Toronto Maple Leafs NHL 33 2 7 9 −6 23
2021/22 Arizona Coyotes NHL 24 10 4 14 −7 20
2022/23 Arizona Coyotes NHL 58 9 12 21 −15 43
2022/23 Calgary Flames NHL 16 4 1 5 −6 10
2023/24 Oulun Kärpät Liiga 10 1 4 5 −7 70
2023/24 Iserlohn Roosters DEL 8 1 1 2 −4 8
OHL gesamt 212 102 108 210 −27 359 25 18 18 36 +2 52
AHL gesamt 40 17 14 31 −4 59 9 5 3 8 +4 20
NHL gesamt 481 84 102 186 −29 483 38 6 3 9 −6 80

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt +/− SM
2012 Canada Ontario U17-WHC 3. Platz, Bronze 3 1 2 3 2
2012 Kanada Ivan Hlinka 1. Platz, Gold 5 1 1 2 +2 31
2013 Kanada U18-WM 1. Platz, Gold 4 1 3 4 +1 10
2015 Kanada U20-WM 1. Platz, Gold 7 1 0 1 ±0 6
Junioren gesamt 19 4 6 10 49

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nick Ritchie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. thepeterboroughexaminer.com: „Nick Ritchie gives up lacrosse for hockey“ (englisch, 16. Februar 2012, abgerufen am 26. Juni 2014)
  2. „Aaron Ekblad Named Rookie of the Year ; OHL All-Rookie Teams Announced“ (englisch, abgerufen am 26. Juni 2014)
  3. Profil auf hockeysfuture.com (englisch, abgerufen am 26. Juni 2014)
  4. frozenfutures.com: „Nick Ritchie Top 30 NHL Draft Prospect“ (englisch, abgerufen am 26. Juni 2014)
  5. Ritchie, Boland acquired from Petes. soogreyhounds.com, 7. Januar 2015, abgerufen am 21. März 2015 (englisch).
  6. Maple Leafs acquire Dzingel, Lyubushkin from Coyotes. tsn.ca, 19. Februar 2022, abgerufen am 20. Februar 2022 (englisch).
  7. Coyotes Acquire Ritchie & Mackey from Calgary for Ritchie & Stecher. nhl.com, 3. März 2023, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).