Niedermeyer (Unternehmen)

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Niedermeyer GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1957
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Wien
Leitung Werner Weber
Mitarbeiterzahl 300 in Österreich
Umsatz 125 Mio. EUR 2010
Branche Elektronikeinzelhandel

Niedermeyer war ein österreichisches Elektronikhandelsunternehmen, das in Insolvenz ging. Vor dem Sanierungsverfahren hatte es rund 580 Mitarbeiter in 98 Filialen in Österreich. Im April 2013 wurden im Zuge des Sanierungsverfahrens zahlreiche Filialen geschlossen; übrig blieben 45 Filialen mit ca. 300 Mitarbeitern. Der Umsatz betrug rund 125 Mio Euro (2009/2010) und hat sich damit gegenüber den Umsätzen vor dem Jahr 2000 (mehr als 4 Mia. Schilling= 290 Mio €) mehr als halbiert.

Geschichte

1957 wurde das Unternehmen Niedermeyer AG von Helmut Niedermeyer (1926–2014) [1] als Röntgen-, Foto- und Filmartikel-Geschäft gegründet. Im Laufe der Zeit wuchs das Unternehmen mit immer mehr Filialen, bis im Jahr 1988 die Handelsketten Foto-Pionier, Foto Nettig und im Jahr 1992 Foto Herlango übernommen wurden und daraus der Niedermeyer-Konzern entstand, der sich unter anderem auf Telekom-, Computer- und Unterhaltungselektronik spezialisierte. Kurzfristig wurde das Unternehmen von der Schweizer Firma Interdiscount übernommen um dann im Jahr 1999 an den Telefonanbieter T-Mobile Austria (damals noch max.mobil) angeschlossen zu werden. Durch die spätere Umstrukturierung des T-Mobile-Konzerns wurde die Überlegung laut, das Unternehmen Niedermeyer zu veräußern, da es nicht den erhofften Zuwachs innerhalb des Konzerns erwirtschaftete.

Nach langen Verkaufsgesprächen wurde das Unternehmen Niedermeyer im Jahr 2004 schließlich an die Firma VMS Restrukturierungs- und Beteiligungs GmbH & Co KG verkauft. Durch entsprechende Einsparungsmaßnahmen und neu organisierter Logistik konnte die Gewinnzone wieder erreicht werden. Für eine kurze Zeit wurde Niedermeyer zusammen mit der Cosmos Elektrohandels GmbH & Co KG, die im Jahr 2006 durch die Firma VMS mit einem weiteren Partner von der BAWAG gekauft worden war, von einer gemeinsamen Zentrale aus gesteuert. Beide Unternehmen, sowohl Niedermeyer als auch Cosmos, blieben eigenständig, hatten jedoch ein gemeinsames Zentrallager im 23. Wiener Gemeindebezirk. Cosmos wurde wegen immer größer werdender Verluste im Jahr 2009 verkauft und ging im Jahr 2010 in Konkurs. Die ebenfalls 2010 wiedergegründete Cosmoskette hat bis auf das Logo mit anderem Gelbton und Slogan nichts mit der ehemaligen Cosmos Elektrohandels GmbH & Co KG gemein.

Im August 2009 gab es erneut einen Besitzerwechsel und das Unternehmen wurde von Grund auf umstrukturiert und strategisch neu positioniert. Die Gesellschafteranteile setzen sich aus 40 % Hypo Equity Beteiligungs AG, 30 % Sapientia retail GmbH und 30 % Sapientia Unternehmensberatung und Beteiligungs GmbH zusammen, die Geschäftsführung wurde von Werner Weber übernommen. Die Anzahl der Filialen wurde bis 2012 auf 97 erhöht.

Insolvenz

Am 2. April 2013 gab Niedermeyer in einer Aussendung bekannt, dass ein Insolvenzantrag eingereicht wurde. Laut eigenen Angaben habe das Unternehmen mit ca. 28,8 Millionen Euro Schulden zu kämpfen. Im Zuge des Sanierungsverfahren wurden als erstes 53 der 98 Filialen am 8. April 2013 geschlossen, wodurch 279 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.[2][3][4]

Am 29. Mai 2013 gab das Unternehmen an, dass auch die verbliebenen 45 Filialen geschlossen werden, da kein Investor gefunden wurde. Somit verloren auch die restlichen ca. 300 Mitarbeiter ihren Job.[5]

Einzelnachweise

  1. kurier.at (Memento vom 8. Mai 2014 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  2. Elektrohändler Niedermeyer ist insolvent standard.at, 2. April 2013
  3. Niedermeyer schließt Großteil der Filialen kleinezeitung.at, 2. April 2013
  4. Niedermeyer-Pleite: Die Filial-Abschussliste steht fest – Ausverkauf startet per sofort elektrojournal.at, 3. April 2013
  5. Niedermeyer sperrt endgültig zu orf.at, 29. Mai 2013

Weblinks