Niedersimten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Niedersimten
Stadt Pirmasens
Koordinaten: 49° 11′ N, 7° 36′ OKoordinaten: 49° 10′ 34″ N, 7° 36′ 1″ O
Höhe: 299 m ü. NHN
Einwohner: 1059 (31. Dez. 2021)[1]
Postleitzahl: 66955
Vorwahl: 06331
Niedersimten (Rheinland-Pfalz)
Niedersimten (Rheinland-Pfalz)

Lage von Niedersimten in Rheinland-Pfalz

Eingang des Gersbachtals in Niedersimten, 2018
Eingang des Gersbachtals in Niedersimten, 2018

Niedersimten ist ein Stadtteil von Pirmasens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da sich der Name wahrscheinlich vom keltischen sympeton (Schöpfstelle) herleitet, geht die Forschung von einer sehr frühen Besiedlung des Orts aus. Die älteste erhaltene Ersterwähnung des Namens stammt von 1150. Das Dorf lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort in der Amtsschultheißerei Vinningen.[2]

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Niedersimten – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Niedersimten – 1794 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft 1815 kam Niedersimten zum bayerischen Rheinkreis.[3]

Lange Zeit mit dem in der Landgrafenzeit gegründeten Obersimten zu einer Kommune vereinigt, wurde Niedersimten am 7. Juni 1969 nach Pirmasens eingemeindet.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Stadtteil Niedersimten wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören neun Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[5]

Für weitere Informationen zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Pirmasens.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsvorsteher von Niedersimten ist Timo Völker (CDU). Er wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 62,05 % gewählt und ist damit Nachfolger von Kurt Sennewald (CDU).[6]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Niedersimten befindet sich das Westwallmuseum Pirmasens.

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Seffrin (1905–1985), Pädagoge und Politiker (Zentrumspartei, später CDU)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Kadel-Magin: Pirmasens verliert Einwohner. In: Die Rheinpfalz. Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Ludwigshafen, 25. Januar 2022, abgerufen am 20. Mai 2022.
  2. Knöpp, S. 12; Matt, S. 9.
  3. Beamtenverzeichniß.
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 175 (PDF; 2,8 MB; siehe auch Fußnote 56, S. 184).
  5. Stadt Pirmasens: Hauptsatzung. (PDF) § 4 und Anhang. 22. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2019; abgerufen am 25. Oktober 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pirmasens.de
  6. Stadt Pirmasens: Ergebnis Ortsvorsteher Ortsbezirk Niedersimten 2019. Abgerufen am 25. Oktober 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]