Nikaure

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Nikaure in Hieroglyphen
r
a
n
kA kA
kA

Nikaure
(Ni kau Re)
N(j) k3.w Rˁ
Die zu Re gehörigen Ka-Kräfte

Nikaure war ein Prinz der altägyptischen 4. Dynastie. Vermutlich während der Regierungszeit von Pharao Mykerinos hatte er das Amt des Wesirs inne und war somit der höchste Beamte nach dem König.

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eltern des Nikaure sind nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Aufgrund der Position seines Grabes wird er allgemein als Sohn von Pharao Chephren angesehen. Als seine Mutter gilt die Königin Persenet, da sich ihr Grab unmittelbar neben seinem befindet. Ehefrau und Nachkommen des Nikaure sind nur durch Nennungen in seinem Grab bekannt. Seine Frau hieß Nikanebti und war eine Priesterin der Göttinnen Hathor und Neith. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor: ein Sohn namens Nikaure und zwei Töchter namens Hetepheres und Nikanebti; die Namensnennung des vierten Kindes ist nicht erhalten.

Grabstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikaure gehört das Felsgrab LG 87 auf dem Central Field in Gizeh. Es besteht aus zwei Haupträumen (a und b), die hintereinander liegen. Raum b ist im Gegensatz zu Raum a nach Westen erweitert. Von Raum a zweigt westlich ein kleinerer Raum ab, der im ursprünglichen Baukonzept wohl nicht vorgesehen war und erst nachträglich errichtet wurde. Von Raum b aus führen zwei Schächte in die unterirdisch gelegene Sarkophagkammer. In ihr steht ein unbeschrifteter Kalkstein-Sarkophag.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Band 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 481–482 (PDF; 16,7 MB).
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, S. 52–61, ISBN 977-424-878-3.
  • Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 368–372, ISBN 3700132441 (PDF; 8,9 MB).
  • Karl Richard Lepsius: Denkmaeler aus Aegypten und Aethiopien. Text I, S. 104–106 (PDF; 19 MB).
  • Karl Richard Lepsius: Denkmaeler aus Aegypten und Aethiopien. Erste Abteilung, Band 1, S. 28 (PDF; 19 MB).
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. Band 3: Memphis. 2. Auflage, Oxford University Press, Oxford 1974, S. 232–233 (PDF; 30,5 MB).