Nikolaus Hansen

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Nikolaus Hansen (* 17. Oktober 1951 in Hamburg) ist ein deutscher Verleger[1] und Übersetzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansen ist der Sohn eines Hamburger Kaufmanns, der eine Export-Firma betrieb. 1973 bis 1975 unternahm er mit drei Freunden eine zweijährige Weltumseglung. Er studierte Philosophie, Anglistik und Geschichte an der Universität Hamburg und der Universität Konstanz.

Hansen war als Übersetzer und Lektor tätig, arbeitete für den Weissmann Verlag und war 1988 bis 1996 Geschäftsführer und Gesellschafter des Verlages Rogner & Bernhard. 1988 war er ferner an der Neugründung des Kellner Verlages in Hamburg als Geschäftsführer und Gesellschafter beteiligt. 1996 trat er die Nachfolge von Michael Naumann als Verleger des Rowohlt Verlags an. Ihm wurde am 1. November 1999 Peter Wilfert zur Seite gestellt. Ende Juli 2000 schied Hansen als Verleger bei Rowohlt aus.[2]

Im Sommer 2001 gründete er mit dem Schweizer Verleger der Zeitschrift mare, Nikolaus Gelpke, in Hamburg den marebuchverlag, dessen geschäftsführender Gesellschafter er wurde.[3][4] Ende 2007 verließ Hansen den marebuchverlag.[5] Mitte 2008 übernahm Hansen als Verleger den Arche Verlag und den Atrium Verlag.[6] 2013 verließ Hansen die Verlage Arche und Atrium.

2009 war Hansen zusammen mit Peter Lohmann Initiator und künstlerischer Leiter des „Harbour Front Literaturfestivals“ in Hamburg mit 16.000 Besuchern.[7][8] Das Festival findet seitdem – unter der Leitung von Hansen, Petra Bamberger und Heinz Lehmann – alljährlich im September statt.

Hansen ist Mitglied des Stiftungsvorstands der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung, außerdem ist er Juryvorsitzender für die Vergabe des Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preises für Übersetzer.[9]

Hansen erhielt 2004, als erster Preisträger überhaupt, durch den Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ), die Übersetzerbarke, ein kleines, einmaliges Kunstwerk. Dieses Jahr wurde es von Wolfgang Z. Keller geschaffen, ein kleines Holzschiff. Der Verband ehrte damit eine im Mare-Verlag übliche Form der Übersetzernennung, wie sie sich die Literaturübersetzer seit langem bei allen Verlagen wünschen und wie sie ihrem Status als Urheber angemessen ist. Der Verlag weist in beispielhafter Form auf die deutschen Übersetzer seiner ausländischen Titel hin. Sein Name erscheint auf dem Einband und auf der Titelseite. Darüber hinaus wird eine Kurzbiografie des Übersetzers abgedruckt, gleichberechtigt neben der des Autors.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nikolaus Hansen im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Rowohlt Verlagschronik (Memento vom 27. April 2015 im Internet Archive)
  3. Deborah Knür: Jeder hat seine Geschichte mit dem Meer In: Die Welt vom 28. September 2002
  4. mare-Chronik
  5. Nikolaus Hansen verlässt den marebuchverlag In: Börsenblatt.net vom 26. November 2007
  6. Arche Literatur Verlag an Verlagsgruppe Oetinger verkauft/Nikolaus Hansen übernimmt im Sommer die Leitung und dazu Atrium In: Buchmarkt online vom 27. Februar 2008
  7. Die Macher des Harbour Front Literaturfestivals (Memento des Originals vom 31. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ndrkultur.de bei NDR Kultur online
  8. Harbour Front: Veranstalter ziehen positives Fazit In: Börsenblatt.net vom 21. September 2009
  9. Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung (Memento des Originals vom 4. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ledig-rowohlt-stiftung.de
  10. Übersetzerbarke 2004 an den marebuchverlag (Hamburg) | VdÜ – die Literaturübersetzer. Abgerufen am 30. Juli 2019.