Nikolski-Phänomen

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Das Nikolski-Phänomen (nach dem russischen Hautarzt Pjotr Wassiljewitsch Nikolski, 1858–1940) ist ein Begriff aus der Dermatologie.

Es beschreibt die Neigung der Haut zur Blasenbildung. Das Nikolski-Phänomen ist positiv, wenn sich auf scheinbar gesunder Haut Blasen durch Schiebedruck auslösen lassen oder wenn sich die nicht blasige Haut verschieben lässt (Nikolski I oder direktes Nikolski-Zeichen) oder wenn sich schon bestehende Blasen durch seitlichen Druck verschieben lassen (Nikolski II oder indirektes Nikolski-Zeichen).[1]

Typische Erkrankungen mit positiven Nikolski-Phänomenen sind die Blasenbildenden Autoimmundermatosen wie der Pemphigus vulgaris („Blasensucht“) (Nikolski-Phänomen I und II positiv)[1], welcher dadurch vom bullösen Pemphigoid (Nikolski-Phänomen I negativ) unterschieden werden kann. Das Nikolski-Phänomen II ist unspezifisch und tritt bei verschiedenen blasenbildenden Hauterkrankungen auf.[2]

Ätiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Nikolski-Phänomen basiert auf einer Autoimmunreaktion gegen Gruppen von Proteinen der Epidermis, welche den Zellzusammenhalt ermöglichen. Je nach betroffenen Proteinen bzw. betroffener Schicht der Haut werden folgende Krankheiten unterschieden:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gernot Rassner: Dermatologie: Lehrbuch und Atlas. 8., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Elsevier, Urban und Fischer, München 2007, ISBN 978-3-437-42762-6 (Rassner. Unter Mitarbeit von U. Steinert).
  2. Wolfram Sterry, Walter Burgdorf, Ralf Paus: Checkliste Dermatologie. 6. Auflage. Thieme, Stuttgart, New York 2010, ISBN 978-3-13-697006-5, S. 241.