Nioboxidtrichlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Strukturformel von NbOCl3
_ Nb5+ 0 _ O2− 0 _ Cl
Allgemeines
Name Nioboxidtrichlorid
Andere Namen
  • Niob(V)-oxychlorid
  • Nioboxychlorid (mehrdeutig)
Verhältnisformel NbOCl3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13597-20-1
Wikidata Q4332917
Eigenschaften
Molare Masse 215,3 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,05 g·cm−3[2]

Löslichkeit
  • Zersetzung in Wasser[2]
  • löslich in Schwefelsäure[2]
  • nahezu unlöslich in Salzsäure[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nioboxidtrichlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Niobs aus der Gruppe der Oxychloride.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nioboxidtrichlorid kann durch Reaktion von Niob(V)-chlorid mit Sauerstoff bei 150 °C[1]

oder durch Hydrolyse gewonnen werden.

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Niob(V)-oxid mit Thionylchlorid bei 200 °C.[1]

Oder durch Reaktion von Niob(V)-oxid und Niob(V)-chlorid:

Erhitztes Niob(V)-oxid in einem Strom aus Chlor bei 800–850 °C ergibt ebenfalls Nioboxidtrichlorid:

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nioboxidtrichlorid liegt in Form von farblosen Nadeln vor. Oberhalb von 350 °C beginnt die Zersetzung in Niob(V)-chlorid und Niob(V)-oxid. Es ist, wie auch das entsprechende gelbe Nioboxidtribromid und schwarze Nioboxidtriiodid, sehr feuchtigkeitsempfindlich. In älterer Literatur wurde für die Verbindung eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P42/mnm (Raumgruppen-Nr. 136)Vorlage:Raumgruppe/136, a = 1087 pm; c = 396 pm, angenommen[1], wobei neuere Untersuchungen eine nichtzentrosymmetrische Raumgruppe P421m (Nr. 113)Vorlage:Raumgruppe/113 (Wegfall der Spiegelebenen senkrecht zu den Doppelsträngen) ergaben.[4]

Neben diesem Oxychlorid des Niobs ist auch noch Nioboxiddichlorid bekannt.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Georg Brauer: Handbuch der präparativen anorganischen Chemie. 3., umgearb. Auflage. Band 3. Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1457.
  2. a b c d Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Christian Kusterer: Reaktionen, Strukturen und Eigenschaften von Oxidhalogeniden und Halooxometallaten des Niobs und Wolframs. Dissertation, Universität Bonn, 2006. urn:nbn:de:hbz:5N-07896.