Nonnenbach (Bodensee)

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Nonnenbach
bei Dentenweiler: Butzenbach
Nonnenbach, unterhalb der Nonnenbachschule in Kressbronn

Nonnenbach, unterhalb der Nonnenbachschule in Kressbronn

Daten
Gewässerkennzahl DE: 215194
Lage Landkreis Ravensburg, Landkreis Lindau, Bodenseekreis
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle bei Achberg-Isigatsweiler
47° 37′ 34″ N, 9° 43′ 22″ O
Quellhöhe ca. 530 m ü. NN
Mündung in Kressbronn in den BodenseeKoordinaten: 47° 35′ 13″ N, 9° 35′ 14″ O
47° 35′ 13″ N, 9° 35′ 14″ O
Mündungshöhe 395 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 135 m
Sohlgefälle ca. 8 ‰
Länge 16,8 km[1]
Einzugsgebiet 26,204 km²[1]
Rechte Nebenflüsse Fallenbach
Kleinstädte Lindau
Gemeinden Achberg, Wasserburg, Kressbronn

Der Nonnenbach ist ein fast 17 km langer, insgesamt etwa westsüdwestlich laufender Zufluss des Bodensees in Kressbronn im baden-württembergischen Bodenseekreis. Sein Name leitet sich vom altdeutschen Wort Ungenbach = Unkenbach ab.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach entspringt südwestlich der zur Gemeinde Achberg gehörenden Ortschaft Isigatsweiler und fließt zunächst in südwestliche Richtung, vorbei an Siberatsweiler, Rudenweiler, Saßenweiler, Dentenweiler, Rengersweiler und Hörbolz. Ab Bechtersweiler und Unterquerung der Bundesstraße 31 fließt er – die Gemeinde- (Wasserburger Ortsteile Hengnau und SelmnauKressbronn) und Landesgrenze (Bayern–Baden-Württemberg) bildend – in westliche Richtung nach Kressbronn am Bodensee. Vorbei an den Ortsteilen Krummensteg und Arensweiler durchfließt der Nonnenbach die Ortsmitte Kressbronns und mündet schließlich beim Strandbad in den Bodensee.

In alten Karten wird der Nonnenbach im Mittellauf auch als Gränzbach oder Grenzbach bezeichnet.[2]

Auf dem Weg zur Mündung begleitet den Bach durchwegs eine üppige Ufervegetation, hauptsächlich Erlen, Eschen und Weiden. Er durchquert weitgehend kleine Wälder und Agrarland. Die zum Teil in den Bach hineinragenden Wurzeln der Bäume bieten Lebensraum für Jungfische und Kleinlebewesen wie Bachflohkrebse.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Quelle zur Mündung nimmt der Nonnenbach neben vielen unbenannten Bächen folgende Zuflüsse auf:

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerberei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der heutigen Grünfläche an der Kressbronner Hauptstraße wurde ehemals eine Gerberei betrieben. Zur Wässerung der Häute und Felle benötigte der Gerber eine Menge an Wasser, das dem Nonnenbach entnommen wurde. Die Abwässer gelangten mit dem Nonnenbach ungehindert und ohne geklärt zu werden in den Bodensee.

Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Lauf des Nonnenbachs werden bzw. wurden vier Mühlen betrieben. Etwas außerhalb von Bechtersweiler liegt die Martinsmühle; hier wird heute noch mit Hilfe der Wasserkraft elektrische Energie erzeugt. Im Kressbronner Gemeindegebiet trieb das Wasser des Nonnenbachs ehemals drei Mühlen an. Die Ober-, Mittel- und Untermühle sind noch vorhanden, die Mittelmühle noch in Betrieb. Von der Untermühle – ihre Geschichte lässt sich bis um 1400 zurückverfolgen – zeugen noch ein Straßenname, eine Wehranlage und der ehemalige Mühlenteich.[3]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FFH-Gebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mündungsbereich des Nonnenbachs ist er Teil des am 1. Januar 2005 ausgewiesenen, insgesamt 1363,4 Hektar großen FFH-GebietsBodenseeuferlandschaft östlich Friedrichshafen“ (SG-Nr. DE8423341).

Landschaftsschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich nordöstlich der Kressbronner Ortsmitte ist das Tal des Nonnenbachs Teil des mit Verordnung vom 19. Juni 1986 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenen LandschaftsschutzgebietsSeenplatte und Hügelland südlich der Argen und Nonnenbachtal“ (SG-Nummer 4.35.034, insgesamt 968 Hektar).
Im Mündungsbereich ist der Nonnenbach Teil des am 13. April 1940 ausgewiesenen, insgesamt 35,3 Hektar großen Landschaftsschutzgebiets „Württembergisches Bodenseeufer“ (SG-Nr. 4.35.001).

Biotope[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erklärung

Achberg und Tettnang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang des Nonnenbachs sind auf Achberger Gemeinde- und Tettnanger Stadtgebiet von der Quelle bis zur Landesgrenze nach Bayern folgende Biotope ausgewiesen:

SG-Nr. Name Ort Lage Ko. Naturraum Größe [ha] Erfassung Bemerkung/en Bild
183244360356 Feuchtgebiet südlich von Duznau Duznau Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,5029 24.05.1995 Nasswiese, Pfeifengras-Streuwiese und Land-Schilfröhricht
183244360440 Feuchtgebüsch nordöstlich von Siggenreute Siggenreute Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,0420 23.06.1995 Asch-Weiden- und Ohr-Weiden-Feuchtgebüsch
183244360423 Feldgehölz südlich von Duznau Duznau Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,0700 23.05.1995 Feldgehölz mit Schwarz-Erle und Purpur-Weide
183244360358 Feuchtgebiet am Königsbühl Siberatsweiler Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,1495 15.05.1995 Land-Schilfröhricht und Steifseggen-Ried
183244360425 Feldgehölz östlich von Siberatsweiler Siberatsweiler Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,2171 24.05.1995 Feldgehölz mit Hänge-Birke und Eingriffeligem Weißdorn
183244360422 Schilfröhricht südwestlich Siberatsweiler Siberatsweiler Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,2516 22.05.1995 zwei Teilflächen mit Land-Schilfröhricht und Gebüsche feuchter Standorte
183244360458 Röhrichtbestände südwestlich Siberatsweiler Siberatsweiler Gm. Achberg 53.1136015 WA 0,0500 10.08.1995 zwei Teilflächen mit Röhricht und Ufer-Schilfröhricht
183244356595 Feuchtgebietskomplex ‘Graben’ nordöstlich Rudenweiler Rudenweiler Gm. Langnau 53.1136015 WA 1,8439 24.05.1995 Pfeifengras-Streu- und Nasswiese, Land-Schilf-, Rohrglanzgras- und Ufer-Schilfröhricht
183244356586 Auwaldstreifen am Butzenbach westlich Dentenweiler Dentenweiler Gm. Langnau 53.1136015 WA 0,1308 23.05.1995 Gewässerbegleitender Auwaldstreifen von durchschnittlich sechs Meter Breite

Lindau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang des Nonnenbachs sind auf Lindauer Stadtgebiet im Bereich der Ortschaften Rengersweiler, Hörbolz und Bechtersweiler bis zur Landesgrenze nach Baden-Württemberg folgende Biotope ausgewiesen:

SG-Nr. Name Ort Lage Ko. Naturraum Größe [ha] Erfassung Bemerkung/en Bild
8324-0004-001 Nonnenbachabschnitte bei Rengersweiler Rengersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,5373 16.07.1997 zwei Teilflächen; Ufergehölz und Wald an natürlichem und naturnahem Fließgewässer
8324-0003-002 Größere und kleinere Restfeuchtflächen östlich und nördlich von Rengersweiler Rengersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,7905 16.07.1997 vier Teilflächen; Seggen- und binsenreiche Feucht- und Nasswiesen, Hochstaudenflur und Großseggenried
8324-0124-001 Begradigter Abschnitt des “Nonnenbaches” südöstlich Rengersweiler Rengersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,1497 16.07.1997 Großröhricht, Gewässer-Begleitgehölz, Hochstaudenflur und Nasswiese
8323-0011-002 oder 001 Gehölzsäume am Nonnenbach östlich Hörbolz Dürren
Hörbolz
Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,0281 16.07.1997 zwei Teilflächen; Ufergehölz mit Grau- und Schwarz-Erle an naturnahem Fließgewässer
8323-0010-001 Begradigte Nonnenbachabschnitte südöstlich und südlich Hörbolz Hörbolz Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,2653 16.07.1997 zwei Teilflächen; Großröhricht und Verlandungsvegetation an bis zu zwei Meter breitem Graben mit zügiger Wasserführung von durchschnittlich 80 Zentimeter Tiefe
8423-0006-001 Feuchtkomplex am Nonnenbach östlich Bechtersweiler Bechtersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,2542 18.07.1997 Seggenried und Nasswiese am hier wegen einer Mühlgrabenabzweigung auf die West-Seite eines engen Durchlasses zwischen zwei Drumlins verlegten Nonnenbachs
8423-0007-001 Nonnenbachabschnitte bei der Martinsmühle südöstlich Bechtersweiler Bechtersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,6626 18.07.1997 eine von zwei Teilflächen mit Ufergehölzen, Hochstaudenfluren und Seggenrieden an naturnahem Fließgewässer
8423-0007-002 Nonnenbachabschnitte bei der Martinsmühle südöstlich Bechtersweiler Bechtersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,2190 18.07.1997 eine von zwei Teilflächen mit Ufergehölzen, Hochstaudenfluren und Seggenrieden an naturnahem Fließgewässer
8423-0011-001 Nonnenbachabschnitte von Bechtersweiler bis südwestlich Rickatshofen Bechtersweiler
Rickatshofen
Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,2768 18.07.1997 eine von zwei Teilflächen mit Ufergehölz, Unterwasser- und Schwimmblattvegetation an naturnahem Fließgewässer
8323-0006-001 Abschnitt des Nonnenbachs westlich Bechtersweiler Bechtersweiler Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 0,4517 22.07.1997 Ufergehölz an naturnahem Bachlauf
8423-0011-001 Nonnenbachabschnitte von Bechtersweiler bis südwestlich Rickatshofen Bechtersweiler
Rickatshofen
Gm. Unterreitnau 53.1136015 WA 1,4995 18.07.1997 eine von zwei Teilflächen mit Ufergehölz, Unterwasser- und Schwimmblattvegetation an naturnahem Fließgewässer

Kressbronn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entlang des Nonnenbachs sind auf Kressbronner Gemeindegebiet bis zur Mündung in den Bodensee folgende Biotope ausgewiesen:

SG-Nr. Name Ort Lage Ko. Naturraum Größe [ha] Erfassung Bemerkung/en Bild
184234353030 Feuchtgebiet 'Ellenhalde' östlich Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Ellenhalde
53.1136015 WA 0,3529 20.06.1996 Feuchtgebiet in der Aue des Nonnenbachs mit Nasswiese und Land-Schilfröhricht
184234353023 Nonnenbach mit Auwaldstreifen südöstlich Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Wiesenreute
53.1136015 WA 0,5532 20.06.1996 zwei Teilflächen; naturnaher Bachlauf auf einer Länge von rund 1,5 Kilometer
184234353029 Nasswiese 'Ellenhalde' östlich Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Ellenhalde
53.1136015 WA 0,4429 13.08.1996 zwei Teilflächen; staunasse Nasswiese und Gebüsch feuchter Standorte
184234353028 Feuchtgebietskomplex 'Ellenhalde' südwestl. Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Ellenhalde
53.1136015 WA 0,9344 20.06.1996 Großflächiges Feuchtgebiet in der Aue des Nonnenbachs mit Land-Schilfröhricht, Rohrglanzgras-Röhricht, Feldgehölzund Nasswiese
184234353027 Schilfröhricht 'Wiesenreute' südöstlich Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Wiesenreute
53.1136015 WA 0,1909 20.06.1996 drei Teilflächen mit Landschilfröhrichtbeständen im Auenbereich des Nonnenbachs
184234353024 Feuchtwiesenkomplex 'Wiesenreute' südöstlich Kümmertsweiler Kümmertsweiler Gm. Kressbronn
Gw. Wiesenreute
Fs. 4818-4821
53.1136015 WA 1,4078 20.06.1996 drei Teilflächen; Niedermoor mit Sumpf- und Blasenseggenried, Nasswiese, Feldhecke, Land-Schilf- und Rohrglanzgras-Röhricht
284234350233 Östlicher Nonnenbach Krummensteg Gm. Kressbronn
Gw. Eggisholz
53.1136015 WA 2,1000 02.08.1989 Waldbiotop; drei Teilflächen mit naturnahem Abschnitt eines Flachlandbachs und Schwarz-Erlen-Eschen-Wald
184234353020 Nonnenbach mit Auwaldstreifen südöstlich Krummensteg Krummensteg Gm. Kressbronn
Gw. Krummensteg
Fs. 6051
53.1136015 WA 0,2768 21.06.1996 Naturnaher Bachabschnitt, etwa 750 m lang, mit Auwaldstreifen und gewässerbegleitender Hochstaudenflur
184234353022 Feuchtgebiet 'Eggisholz' südöstlich Krummensteg Krummensteg Gm. Kressbronn
Gw. Krummensteg
Fs. 4770
53.1136015 WA 0,5429 21.06.1996 Feuchtgebiet mit Nasswiese, Land-Schilf- und Rohrglanzgras-Röhricht
184234353021 Nasswiese am Nonnenbach südöstlich Krummensteg Krummensteg Gm. Kressbronn
Gw. Krummensteg
Fs. 4770
53.1136015 WA 0,2393 13.08.1996 Artenarme Nasswiese in der Aue des Nonnenbachs, die in einigen Bereichen zeitweise als Viehweide genutzt wird
184234353019 Feuchtgebiet 'Unter dem Häldele' südlich Poppis Krummensteg Gm. Kressbronn
Gm. Unter dem Häldele
Fs. 4768 und 4770
53.1136015 WA 0,5168 20.06.1996 zwei Teilflächen mit Rohrglanzgras-Röhricht, Sickerquelle, Sumpfseggen-Ried und Nasswiese
184234353018 Nonnenbachschleife 'Unter dem Häldele' südlich Poppis Arensweiler, Krummensteg Gm. Kressbronn
Gw. Unter dem Häldele
53.1136015 WA 0,1962 13.08.1996 Rund ein Meter tief eingeschnitter, naturnaher Bachlauf
184234353015 Feldgehölz am Nonnenbach bei Obermühle Obermühle Gm. Kressbronn
Gw. Butzenegert
Fs. 5892/1
53.1136015 BB 0,1230 15.08.1996 Lineares Feldgehölz entlang der linken, nordexponierten Uferböschung des begradigten Nonnenbachs
184234353014 Auwaldstreifen am Nonnenbach westlich Obermühle Obermühle Gm. Kressbronn
Gw. Obermühle
Fs. 1140
53.1136015 BB 0,0284 15.08.1996 Alter Gehölzbestand in gewässerbegleitendem Auwaldstreifen
184234353013 Naturnaher Nonnenbach mit Gehölzsaum westlich Obermühle Obermühle Gm. Kressbronn
Gm. Obermühle
53.1136015 BB 0,0200 15.08.1996 Naturnaher Bachabschnitt mit gewässerbegleitendem Auwaldstreifen
284234350232 Westlicher Nonnenbach Obermühle Gm. Kressbronn
Gw. Obermühle
53.1136015 BB 1,7000 02.08.1989 Waldbiotop; zwei Teilflächen mit Tobel, Klinge und naturnahem Abschnitt eines Flachlandbachs
284234350231 Bacheschenwald Nonnenbach Mittelmühle Gm. Kressbronn
Gw. Mittelmühle und
Gw. Mühlhalde
53.1136015 BB 1,7000 02.08.1989 Waldbiotop mit naturnahem Abschnitt eines Flachlandbachs, Röhricht und Schwarz-Erlen-Eschen-Wald
184234353010 Feuchtgebiet ‘Mittelmühle’ östlich Kressbronn Mittelmühle Gm. Kressbronn
Gw. Mittelmühle
Fs. 1126
53.1136015 BB 0,4307 15.08.1996 zwei Teilflächen; Feuchtgebiet mit Nasswiese, Land-Schilfröhricht, Sumpfwald und Sumpfseggen-Ried
184234353011 Auwaldstreifen am Mittelmühlenbach östlich Kressbronn Mittelmühle Gm. Kressbronn
Gw. Mittelmühle
Fs. 1125 und 1126
53.1136015 BB 0,0732 15.08.1996 Gewässerbegleitender Auwaldstreifen mit Berg-Ahorn und Schwarz-Erle
184234352997 Nonnenbach mit Auwaldstreifen in Kressbronn Ost Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Bochenloch
53.1136015 BB 0,7713 16.08.1996 Naturnaher Abschnitt des Nonnenbachs mit altem Gehölzbestand im Auwaldstreifen
184234352998 Feldgehölz ‘Bochenloch’ am Nonnenbach bei Kressbronn Ost Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Bochenloch
Fs. 1114 und 1115
53.1136015 BB 0,1473 15.08.1996 Feldgehölz auf einem steilen Südhang mit altem, hochwüchsigem und dichtem Gehölzbestand
184234352999 Teich ‘Bochenloch’ bei Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Bochenloch
53.1136015 BB 0,0837 16.08.1996 Verlandungsfläche eines Teichs bzw. des aufgestauten Kanals zur ehemaligen ‚Untermühle‘ mit Tauch-/Schwimmblattvegetation und Rohrglanzgras-Röhricht
184234352996 Auwaldstreifen am begradigten Nonnenbach in Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Untermühle
Fs. 458/1 und 907
53.1136015 BB 0,0846 16.08.1996 zwei Teilbereiche; von Esche geprägter, gewässerbegleitender Auwaldstreifen beidseitig des begradigten und am Ufer befestigten Nonnenbachs
184234352976 Auwaldstreifen am Nonnenbach südlich Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Brühl und
Gw. Reid
Fs. 1847
53.1136015 BB 0,3390 28.08.1996 zehn Teilbereiche; hochwüchsiger, schmaler Auwaldstreifen beidseitig des begradigten und an den Ufern befestigten Nonnenbachs
184234352975 Silberweidensaum am Nonnenbach bei der Bodanwerft Kressbronn Gm. Kressbronn
Fs. 1847
53.1136015 BB 0,0213 29.08.1996 Gewässerbegleitender Auwaldstreifen entlang der linken Uferböschung des am Ufer befestigten Nonnenbachs mit Silber- und Bruchweiden
184234352969 Feuchtgebietskomplex ‘Boschach’ westlich Strandbad Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Boschach
53.1136015 BB 6,1779 18.06.1996 Großflächiges Feuchtgebiet mit Pfeifengras-Streuwiese, Feldgehölz, Röhricht, Feldhecke und Feuchtgebüsch
184234352970 Gehölzsaum am Nonnenbach bei Strandbad Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Fs. 1765/1 und 1847
53.1136015 BB 0,0613 29.08.1996 Feldhecke entlang des Nonnenbachs mit Spitz- und Berg-Ahorn, Silber-, Bruch- und Purpur-Weide
184234352966 Naturnahes Bodenseeufer westlich des Strandbads Kressbronn Kressbronn Gm. Kressbronn
Gw. Boschach
53.1136015 BB 1,7958 29.08.1996 Flachuferzone des Bodensees bei der Nonnenbachmündung

Renaturierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Winter und Frühjahr des Jahres 1996 begann man in Kressbronn, den über dreißig Jahre zuvor zu einem teilweise als Kanal verbauten Nonnenbach zu renaturieren. Zwischen Bodanstraße und der Mündung in den Bodensee wurden zuerst der feste Bachgrund und die festen Seitenwände entfernt. Durch die anschließende Ausbaggerung bekam der Bach mehr Platz und einen leicht geschwungenen Verlauf. Kleine Bäume, Büsche und Schilf wurden gepflanzt. Im zweiten Abschnitt wurde 1998 der Bereich oberhalb der Bodanstraße entlang der Irisstraße renaturiert. Infolge der Arbeiten hat der Bach jetzt wieder Gumpen, bei Niedrigwasser kleine Kiesbänke und einen erhöhten Fischbestand.

Unglück[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. Juli 2004 ereignete sich am Oberlauf des Nonnenbachs ein Unglück: Beim Umpumpen von Gülle platzte eine Rohrverbindung und viele Liter ergossen sich in den Bach und letztendlich in den Bodensee. Durch das dort späte Eintreffen nach 18 Uhr brauchte kein Badeverbot ausgesprochen zu werden. Im Nonnenbach blieben zahlreiche verendete Fische zurück: Strömer, Elritzen und Bachforellen – erstgenannte standen auf der Roten Liste der Fischarten in Baden-Württemberg – wurden ausgelöscht, Äschen, Groppen und andere Fischarten stark dezimiert.[4]

Der Nonnenbach in der Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Schriftsteller Martin Walser (* 1927 in Wasserburg am Bodensee; † 2023 in Überlingen) erwähnt den Nonnenbach sowohl in seinem 1979 veröffentlichten Roman Seelenarbeit:

„Biegungen des Nonnenbachs sah er, tief unterm Eckesholz, Streuwiesen, Erlen. Welch dunkle Ruhestellen entstehen dadurch, daß der Bach das Ufer stellenweise wegfrißt, es dann aber bei der nächsten Erlengruppe wieder stehenlassen muß. Hinter den Wurzelverbänden solcher Erlenkanzeln entstehen reine dunkle Spiegel. (…) Xaver war als Kind oft tagelang am Nonnenbach drunten und hatte sich am liebsten über die ruhig dunklen Stellen in den Bachbiegungen gebeugt. Hatte den Arm hineingestreckt und ihn vom Wasserspiegel brechen lassen.“

als auch in dem 1998 erschienenen Roman Ein springender Brunnen

„… und von Hengnau nach Kümmertsweiler sind es höchstens drei Kilometer. Luftlinie. In Wirklichkeit geht es hinter Hengnau ziemlich bergauf, dann durch den Atzenbohl-Wald tief hinab zum Nonnenbach, über den Krummen Steg hinüber und sofort wieder ganz steil hinauf zu dem Weiler, der Kümmertsweiler heißt.“

und in seinem Roman Das Einhorn von 1966:

„… Zäh, sagte Anselm, windet, wie du siehst, von zu vielen Erlen interpunktiert, der Nonnenbach seine lautlose Erzählung durchs Tal herab.“

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im heutigen Kressbronn sind sowohl die Nonnenbachschule als auch der Fußweg „Am Nonnenbach“ vom Bahnhof zur Seestraße nach dem Nonnenbach benannt.
  • Die Gemeinde Kressbronn entstand 1934 aus den bis dahin selbständigen Ämtern Hemigkofen und Nonnenbach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmuth Voith: Auf Walsers Spuren - Literarische Wanderungen im Kressbronner Hinterland. In: Gemeinde Kressbronn am Bodensee (Hrsg.): Kressbronner Jahrbuch. Band 15. Kressbronn am Bodensee 2002, S. 49.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nonnenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  2. Okularriss der Pfarrei Gattnau, 1820
  3. Hans Güde: Wasserkraftnutzung am Nonnenbach – früher und heute. In: Gemeinde Kressbronn am Bodensee (Hrsg.): Kressbronner Jahrbuch. Band 34, 2021, S. 106 ff.
  4. Angelsportverein Kressbronn e. V. im Kressbronner Jahrbuch 2004.