Norbert Thimm

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Basketballspieler
Basketballspieler
Norbert Thimm
Spielerinformationen
Geburtstag 21. August 1949
Geburtsort Dortmund, Deutschland
Größe 205 cm
Position Center
Vereine als Aktiver
0000–1969 Deutschland SSV Hagen
1969–1972 Deutschland TuS 04 Leverkusen
1972–1974 SpanienSpanien Real Madrid
1974–1981 Deutschland TuS 04 Leverkusen
Nationalmannschaft
1969–1979 BR Deutschland 150 Spiele

Norbert Thimm (* 21. August 1949 in Dortmund) ist ein ehemaliger deutscher Basketballnationalspieler. Er war 1972 der erste deutsche Basketballer, der als Profisportler einen Vertrag bei einem ausländischen Basketballclub erhielt. Er ist der Vater der Basketball-Nationalspielerin Birte Thimm

Karriere

Norbert Thimm spielte bereits als Dortmunder Schüler in der Basketball-Bundesligamannschaft des SSV Hagen.

Im Oktober 1968 wurde der Bundesligaspieler, er galt damals als ein besonders talentierter Perspektivspieler, vom Bundestrainerrat des Deutschen Basketballbundes (DBB), unter Vorsitz des damaligen Vize-Präsidenten und Sportwart des DBB Anton Kartak, in den fünfzigköpfigen „Olympiakader 1972“ berufen. Der Olympiakader war zusammengestellt worden, um frühzeitig mit der konzentrierten Trainingsvorbereitung auf das Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele 1972 in München sowie zwei FIBA Europameisterschafts-Wettbewerbe in den Jahren 1969 und 1971 zu beginnen (Norbert Thimm nahm als einer von sieben DBB-Teilnehmern an den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 an allen drei internationalen Turnieren teil.).

Zusammen mit Jochen Pollex, ebenfalls ein Spieler der im Oktober 1968 veröffentlichten „Kartak-Liste“, wechselte Thimm zur Saison 1969/1970 zum TuS 04 Leverkusen. Mit den beiden Nationalspielern gelang den Leverkusernen in ihrer zweiten Bundesligasaison das Double aus Meisterschaft und Pokal, wobei Thimm als Center meist einer der spielentscheidenden Spieler seines Teams war. 1970/1971 verteidigte Leverkusen das Double erfolgreich und 1971/1972 gelang der dritte Meisterschaftserfolg in Folge.[1]

Bereits in seiner ersten Saison beim TuS 04 spielte Thimm, unter dem damaligen Bundestrainer Miloslav Kříž, als Stammspieler in der A-Nationalmannschaft des DBB, die sich aber 1969 in Thessaloniki (Griechenland) nicht für die FIBA Europameisterschaft 1969 qualifizieren konnte. Bei der FIBA Europameisterschaft 1971 in Deutschland belegte die deutsche Nationalmannschaft den neunten Rang. Thimm konnte sich als einer der stärksten Rebounder des Turniers auszeichnen.

Im Jahr darauf war Deutschland erneut Gastgeber eines Saisonhöhepunktes. Im Aufgebot für die XX. Olympischen Spiele 1972 in München standen neben Norbert Thimm mit Aufbauspieler Dieter Kuprella, Flügelspieler Jochen Pollex und dem Center Dietrich Keller vier Spieler vom amtierenden deutschen Meister. Beim olympischen Basketballturnier in München kam Norbert Thimm, damals 23 Jahre alt, in allen neun Spielen, unter Bundestrainer Theodor Schober, zum Einsatz und erzielte insgesamt 143 Punkte, bei 32 gegen ihn gepfiffenen Fouls. Damit war Thimm bester Werfer des deutschen Olympiateams und zugleich einer der erfolgreichsten Werfer des olympischen Basketballturniers 1972 in München.[2][3][4]

Direkt im Anschluss an die Olympischen Sommerspiele 1972 wechselte Thimm nach Spanien. Mit Real Madrid gewann er 1973 und 1974 die spanische Meisterschaft, der Durchbruch als ständiger Spieler der „Starting Five“ gelang ihm in dieser Zeit allerdings nicht. 1974 kehrte er nach Leverkusen zurück und siegte auf Anhieb im Pokalfinale. 1976 gewann Leverkusen mit Thimm zum dritten Mal das Double, 1979 gelang der fünfte Meisterschaftserfolg. 1981 beendete Norbert Thimm nach einigen Verletzungen seine Karriere.

Nach dem Scheitern in der EM-Qualifikation 1975 zog sich Thimm aus der Nationalmannschaft zurück, kehrte aber 1979 noch einmal für zwölf Länderspiele zurück.

Norbert Thimm gehörte während seines Studiums auch zur deutschen Hochschulauswahl und vertrat Deutschland mehrfach bei der Universiade.

Mitte der 1970er Jahre begann der Diplom-Psychologe in der Personalabteilung der Bayer AG seine berufliche Tätigkeit in Leverkusen. Er war, bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem langjährigen Arbeitsverhältnis, im Jahr 2011, stets mit Aufgaben der Personalauswahl und der Personalentwicklung befasst. Dem Basketballsport bzw. dem Sport allgemein blieb er, neben seiner beruflichen Tätigkeit, als Trainer und Funktionär stets eng und mit großem Interesse verbunden. Als „Ruheständler“ ist Thimm unter anderem bei zwei Sportagenturen als Partner engagiert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Schreiben von Anton Kartak, Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes und Vorsitzender des Bundestrainerates, am 10. Oktober 1968, an die fünfzig nominierten Basketballspieler des „Olympiakaders 1972“.
  2. XVI European Championship (Napoli 1969) – Qualifying Stage: 9. Mai bis 25. Mai. Website Linguasport, Sport History and Statistics. Abgerufen 30. November 2011.
  3. FIBA – 1971 FIBA European Championship for Men – 10. bis 19. September 1971 – Essen, Böblingen in Germany. Website fiba.com. Abgerufen 30. November 2011.
  4. Bundesrepublik Deutschland bei den Olympischen Sommerspielen 1972 – Basketball Website Sport Reference – Olympic Sports. Abgerufen 30. November 2011.

Quellen

  • Basketball“ – „amtliches Organ des Deutschen Basketball-Bundes“ (Jahrgänge 1959 bis 1975) – ISSN 0178-9279
  • Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: München. Kiel 1972. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main 1972
  • Dino Reisner: 40 Jahre Basketball-Bundesliga. Sutton-Verlag Erfurt 2006 ISBN 978-3-86680-014-4 (insbesondere Kurzporträt auf Seite 102)

Weblinks