Nuschelberg

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Nuschelberg
Koordinaten: 49° 32′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 49° 32′ 16″ N, 11° 14′ 4″ O
Höhe: 409 m ü. NHN
Einwohner: 47 (31. Dez. 2008)[1]
Postleitzahl: 91207
Vorwahl: 09123
Blick aus östlicher Richtung auf den Ortsrand von Nuschelberg mit vorgelagerter Streuobstwiese
Blick aus östlicher Richtung auf den Ortsrand von Nuschelberg mit vorgelagerter Streuobstwiese

Nuschelberg ist ein Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Der südlich des Dorfes verlaufende Nüschwiesengraben mündet später in den Bitterbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Östlich der Nuschelberger Anhöhe befindet sich eine Abschnittsbefestigung vorgeschichtlicher Zeitstellung, welche auf eine frühgeschichtliche Besiedelung des Raumes schließen lässt.[2]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 11. und 12. Jahrhundert wurden nördlich von Lauf ehemalige Reichswaldflächen gerodet und urbar gemacht. Am westlichen Rand dieser Rodungsinsel entstand die Siedlung Nuschelberg, welche geschützt auf einer kleinen Anhöhe lag. Der Weiler umfasste im Jahre 1275 zwei Höfe und den Lehenbesitz der Bayernherzöge.[3] Die kleine Siedlung gehörte damals zu Günthersbühl, das von 1398 bis 1764 im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing war.[4]

Das Hallerschlösschen in Nuschelberg

Sebastian Cammerer (aus der Familie Kämmerer, die in Nürnberg zu den Familien der „Ehrbarkeit“ und damit nicht zum Nürnberger Patriziat, sondern zum Zweiten Stand zählte) erwarb im Jahre 1534 zwei dieser Höfe zum Kaufpreis von 1010 Gulden und errichtete anstelle des alten Gehöftes einen Herrensitz. Im Zweiten Markgrafenkrieg (1553) wurde das Anwesen beschädigt und später wiederaufgebaut.[3] Der nach einer nachfolgenden Besitzerfamilie, den Haller von Hallerstein (1766–1815) „Hallerschlösschen“ genannte Herrensitz steht noch. Der Turmbau mit Fachwerkanbau und Steinsockel steht unter Denkmalschutz und wird als Gaststätte genutzt.[5]

Schon im Mittelalter existierte eine Forsthube im Ortsgebiet von Günthersbühl. Sie diente der Verwaltung eines Forstbezirkes im Sebalder Reichswald.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 20. Jahrhundert wurde in Nuschelberg eine Brotfabrik errichtet. Das dort gebackene Brot war in der ganzen Region bekannt.

Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Günthersbühl mit Nuschelberg in die Kreisstadt Lauf an der Pegnitz eingemeindet.[6]

Politische Zugehörigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reichsamt Heroldsberg (bis 1279)
  • Gericht und Amt Neunhof (bis 1405)
  • Pflegamt Lauf (seit 1504)
  • preußische Besatzung (1796 bis 1810)
  • Königreich Bayern (ab 1811)
  • Bezirk Erlangen (bis 1843)
  • Bezirk Lauf (ab 1843)
  • Stadt Lauf (ab 1971)

Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Ausnahme der bebauten Fläche liegt das gesamte Gebiet im Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg (LSG-00190.01[7]).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nuschelberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. lauf.de: Bevölkerung (abgerufen am 8. Juli 2015)
  2. Bayerische Denkmal-Atlas. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 15. April 2018.
  3. a b Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Altnürnberger Landschaft, Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 306 f.
  4. Günthersbühl auf herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
  5. Denkmalliste Regierungsbezirk Mittelfranken, Nürnberger Land, Lauf a.d.Pegnitz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 23. März 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 509.
  7. LSG Nuschelberg in der World Database on Protected Areas (englisch)