Oberhafen

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Fruchthof am Nordufer des Oberhafen

Der Oberhafen ist ein Hafenbecken in Hamburg. Er liegt östlich des Ericusgrabens und parallel zum Baakenhafen bzw. zur Norderelbe.

HafenCity (Quartier Oberhafen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Modell des Oberhafens
Lage des Quartiers Oberhafen (rot) innerhalb des HafenCity-Projekts (hellrot)

Oberhafen ist ein geplantes Teilquartier der HafenCity in Hamburg.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Quartier liegt im Nordosten der HafenCity und umfasst den Bereich südlich des gleichnamigen Oberhafens und wird im Süden und Westen von den Eisenbahntrassen der Bahnstrecke Hannover–Hamburg, der ehemaligen „Pfeilerbahn“ begrenzt.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1872 bis 1907 befand sich auf dem Gelände westlich des Oberhafens die Anlagen des Hannoverschen Bahnhofs (bis 1892 Venloer Bahnhof). Anschließend wurde ein als „Pfeilerbahn“ bezeichnetes Viadukt gebaut, das das Gelände des Hannoverschen Bahnhofs kreuzungsfrei überquerte. Heute befindet sich anstelle des Viadukts ein mit Spundwänden eingefasster Damm, der die westliche und südliche Grenze des Quartiers Oberhafen darstellt. Ab 1907 wurden die Gleisanlagen nach dem Bau mehrerer Güterschuppen bis 1940 als Güterbahnhof genutzt. Darauf folgte in der NS-Zeit eine Verwendung als Deportationsbahnhof für die Deportation von Juden, Sinti und Roma. Anschließend wurde die Fläche auf beiden Seiten des Viadukts bis 1999 erneut als Güterbahnhof genutzt, der Hamburg Hgbf Han beziehungsweise ab Juli 1964 Hamburg Hauptgüterbahnhof genannt wurde. Während die Gleise westlich des Bahndamms bereits in den 2000ern entfernt wurden, um hier das Quartier Am Lohsepark zu bauen, wurden die Gleisanlagen auf dem Gelände des Quartiers Oberhafen noch bis 2013 als Abzweigstelle Ericus betrieben. In den Folgejahren wurden auch hier die Gleise entfernt.

Im nördlichen Teil des Quartiers befinden sich bis heute die ehemaligen Hallen und weitere Gebäude des Güterbahnhofs. Diese wurden zunächst noch von Speditionen für Logistikzwecke genutzt.[1] Im Jahr 2014 begannen umfangreiche Neu- und Umbauarbeiten um eine Nachnutzung dieser Gebäude als Kreativ- und Kulturquartier zu ermöglichen.[2] Im linken Flügel des Bahnhofsgebäudes befindet sich seit August 2018 ein Restaurant mit hauseigener Markthalle.[1]

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell besteht nur Zufahrt über eine Straße, die Oberhafenbrücke, in das Quartier Oberhafen. Planung ist es, mit einer mehreren hundert Meter langen Brücke über den Großmarkt, das Ostende des Quartiers sowie die Eisenbahntrasse zu überspannen und mit dieser das benachbarte Quartier Baakenhafen mit dem Stadtteil Hamburg-Hammerbrook zu verbinden. Von dieser Brücke soll eine bisher nicht näher spezifizierte Möglichkeit (Straße, Weg, Treppe o. ä.) geschaffen werden, das Quartier von Osten zu erreichen. Weitere Planungen sehen vor, etwa als Verlängerung des Schleusenkanals eine weitere Querung über den Oberhafen zu errichten. Als weitere Verlängerung dieser Querung soll auch die Eisenbahntrasse untertunnelt werden, um so das Quartier von beiden Seiten erreichen zu können. Im Quartier selbst sollen die vorhandenen Lagerhallen, anders als sonst in der HafenCity, erhalten bleiben. Sie sollen umgebaut und modernisiert werden und ausschließlich „kulturellen und kreativwirtschaftlichen Zwecken dienen“.[1] Auf den bisherigen Gleisflächen sollen verschiedene Sportanlagen u. a. für die Schulen der umliegenden Quartiere errichtet werden.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beatrix Flagner: Ausbau des Oberhafenquarties in der Hafencity: Möglichleitsräume. In: Architektur in Hamburg: Jahrbuch 2021/22. Junius Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-96060-535-5, S. 95–99

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d HafenCity - Kreativ- und Kulturquartier Oberhafen hafencity.com, abgerufen am 17. April 2024
  2. Bahnmeisterei im Oberhafen wird zu einem wichtigen Baustein des Wandlungsprozesses. In: kreativgesellschaft.org. 31. Juli 2014, abgerufen am 17. April 2024.

Koordinaten: 53° 32′ 28″ N, 10° 0′ 55″ O