Oberlanzendorf

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Oberlanzendorf ist der südwestliche Teil der Gemeinde Lanzendorf im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Kapelle von Oberlanzendorf

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor 1938 war Oberlanzendorf landwirtschaftlich geprägte Ortsgemeinde. Laut Adressbuch von Österreich waren damals ein Gärtner, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, eine Molkerei, ein Posamenthersteller, ein Schlosser, ein Schuster und mehrere Landwirte ansässig.[1] 1938 wurde Oberlanzendorf gemeinsam mit den eigenständigen Schwestergemeinden Unterlanzendorf und Maria-Lanzendorf in die Stadt Groß-Wien eingemeindet. Letzter Bürgermeister war Andreas Radlinger.

Mit 1. September 1954 wurde Oberlanzendorf und gleichzeitig Unterlanzendorf von Wien ausgegliedert, zur neuen Gemeinde Lanzendorf vereinigt und in den neu geschaffenen Bezirk Wien-Umgebung eingegliedert. Der angestrebte Zusammenschluss mit Maria Lanzendorf scheiterte am Widerstand eines Teiles des dortigen provisorischen Gemeinderates. Oberlanzendorf bildet heute eine Katastralgemeinde; auf seinem Gebiet befinden sich Ortsverwaltung, Volks- und Hauptschule, Abfallzentrum sowie die Caritas-Behinderteneinrichtungen.

Zur Zeit des Nationalsozialismus (ab 1941) war in Oberlanzendorf ein Arbeitserziehungslager (AEL) mit einer eigenen Frauenabteilung stationiert.[2][3]

Kapelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kapelle an der Kreuzung Mödlinger Bundesstraße / Pellendorfer Straße ist ein Rechteckbau mit Sichtziegelgliederung, mächtigen Giebelreiter und Pyramidenhelm. Sie wurde 1911 errichtet und an der Eingangsseite sind mehrere Gedenktafel angebracht.

Schloss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schloss Lanzendorf wurde im 17. Jahrhundert errichtet und seitdem mehrmals verändert. Heute ist es Standort eines Behindertenheimes der Caritas der Erzdiözese Wien.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 77 (Lanzendorf (Ober-)Internet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 380
  2. Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  3. Terror und Tod - Die Akten der Volksgerichte wurden erstmals geöffnet profil online, Mai 2010 (Abgerufen am 14. Mai 2010)

Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 26′ O