Oberrasen

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Oberrasen
Rasun di Sopra
Staat Italien
Region Trentino-Südtirol
Provinz Südtirol (BZ)
Gemeinde Rasen-Antholz
Koordinaten 46° 47′ N, 12° 3′ OKoordinaten: 46° 47′ 24″ N, 12° 3′ 30″ O
Patron Hl. Andreas
Telefonvorwahl 0474 CAP 39030
Website Offizielle Website
Ansitz Heufler in Oberrasen

Oberrasen (italienisch Rasun di Sopra) ist eine Fraktion der Gemeinde Rasen-Antholz im Antholzer Tal in Südtirol (Italien) mit 723 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2019).[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberrasen liegt auf etwa 1090 m Höhe im Antholzer Tal. Oberrasen ist nach dem knapp einen Kilometer entfernten Niederrasen die zweite Ortschaft im Tal. Die nächste Ortschaft taleinwärts ist Antholz Niedertal mit dem zugehörigen Weiler Bad Salomonsbrunn. Der Antholzer Bach fließt durch Oberrasen. Zwischen den beiden Ortschaften befindet sich ein Naturschutzgebiet mit dem Biotop „Rasner Möser “.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgruine Neurasen

Die Gegend um Oberrasen ist bereits seit der Eisenzeit bewohnt. Rasen wurde erstmals um das Jahr 1050 als „Resinę“, „Rasine“ oder „Rasene“ urkundlich erwähnt. Ab 1091 unterschied man zwischen Rasen, dem heutigen Oberrasen, und Unterrasen, dem heutigen Niederrasen. Ulrich von Rasen errichtete bei Oberrasen eine Feste, die zunächst Anastasienberg, später Burg Neurasen genannt wurde.[2] 1241 sollte die Burg infolge eines Friedensvertrag zwischen Tirol und dem Bistum Brixen geschleift werden, worauf man jedoch verzichtete. Bis 1342 war die Burg Neurasen im Besitz der Herren von Rasen, ab 1342 gehörte sie dem Brixner Bischof.

Bis etwa 1500 war Oberrasen dem Gericht Altrasen in Niederrasen zugeordnet, später kam es zu Welsberg. Ab 1849 gehörte Oberrasen dem Gerichtsbezirk Welsberg an, der nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1919 zu Italien kam.[3]

1928 wurde die Katastralgemeinde Oberrasen zusammen mit Niederrasen, Antholz und Olang unter dem Faschismus zur Großgemeinde Rasen-Olang (italienisch Rasun-Valdaora) mit Sitz in Niederrasen zusammengeschlossen. Die deutschsprachigen Bürgermeister wurden abgesetzt und ein Podestà aus den alten italienischen Provinzen wurde zum Gemeindeleiter bestimmt. 1955 wurde die Gemeinde in die heutigen Gemeinden Olang und Rasen-Antholz geteilt.[4]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche in Oberrasen

Die Oberrasner Kirche ist dem hl. Andreas gewidmet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1388, die Einweihung erfolgte 1422. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche ausgebaut und neu gewölbt. In den 50er-Jahren wurde die alte, restaurierungsbedürftige Kirche abgerissen und durch einen größeren Neubau ersetzt.[5]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Oberrasen gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberrasen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Rasen-Antholz - Home - Dorfleben - Wissenswertes - Zahlen und Fakten. In: gemeinde.rasenantholz.bz.it. Abgerufen am 5. September 2022.
  2. Eduard Pichler: Neurasen. In: Magdalena Hörmann-Weingartner (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. IX. Pustertal. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2003, ISBN 978-88-8266-163-2, S. 335–344.
  3. Rasen - Antholz. In: geschichte-tirol.com. Abgerufen am 5. September 2022.
  4. Gemeinde Rasen-Antholz - Home. In: gemeinde.rasenantholz.bz.it. Abgerufen am 5. September 2022.
  5. Rasen im Antholzertal Pustertal in Südtirol. In: suedtirol-it.com. Abgerufen am 5. September 2022.