Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – Weitsprung (Männer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 42 Athleten aus 35 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 3. August 2012 (Qualifikation)
4. August 2012 (Finale)
Medaillengewinner
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Greg Rutherford (GBR)
AustralienAustralien Mitchell Watt (AUS)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Will Claye (USA)
2008 2016
Das Olympiastadion von London im Jahr 2015

Der Weitsprung der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 3. und 4. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 42 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde Greg Rutherford aus Großbritannien. Der Australier Mitchell Watt gewann die Silbermedaille, Bronze ging an den US-Amerikaner Will Claye.

Mit Sebastian Bayer, Alyn Camara und Christian Reif gingen drei Deutsche an den Start. Camara und Reif scheiterten in der Vorrunde. Bayer qualifizierte sich für das Finale und belegte dort Rang fünf.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger Irving Saladino (Panama Panama) 8,34 m Peking 2008
Weltmeister Dwight Phillips (Vereinigte Staaten USA) 8,45 m Daegu 2011
Europameister Sebastian Bayer (Deutschland Deutschland) 8,34 m Helsinki 2012
Zentralamerika und Karibik-Meister Tyrone Smith (Bermuda Bermuda) 8,06 m Mayagüez 2011
Südamerika-Meister Jorge McFarlane (Peru Peru) 7,95 m Buenos Aires 2011
Asienmeister Su Xiongfeng (China Volksrepublik Volksrepublik China) 8,19 m Kōbe 2011
Afrikameister Ndiss Kaba Badji (Senegal Senegal) 8,04 m Porto-Novo 2012
Ozeanienmeister Raihau Maiau (Franzosisch-Polynesien Französisch-Polynesien) 7,42 m Cairns 2012

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Mike Powell (Vereinigte Staaten USA) 8,95 m Tokio, Japan 30. August 1991[1]
Olympischer Rekord Bob Beamon (Vereinigte Staaten USA) 8,90 m Finale OS Mexiko-Stadt, Mexiko 18. Oktober 1968

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Mit seinem weitesten Sprung auf 8,31 m im vierten Durchgang des Finales bei einem Gegenwind von 0,4 m/s verfehlte der britische Olympiasieger Greg Rutherford diesen Rekord um 59 Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihm 64 Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Anmerkungen:

  • Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.
  • Alle Weitenangaben sind in Metern (m) notiert.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3. August 2012, 19:50 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Zwei Springer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Qualifikationsweite von 8,10 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit zehn weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme am Finale waren so 7,92 m bei einem zweitbesten Sprung von 7,88 m notwendig.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Marquise Goodwin Vereinigte Staaten USA 8,11 / −1,0 8,11
2 Alexander Menkow Russland Russland 7,87 / −1,0 x 8,09 / +1,5 8,09
3 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,08 / ±0,0 8,06 / −1,4 8,08
4 Michel Tornéus Schweden Schweden 8,03 / +0,6 7,49 / −1,2 8,03
5 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika Südafrika x 7,81 / −1,5 8,02 / +0,9 8,02
6 Will Claye Vereinigte Staaten USA 7,99 / −0,7 x 7,86 / −1,1 7,99
7 Tyrone Smith Bermuda Bermuda 7,73 / −1,5 7,75 / −1,3 7,97 / −0,3 7,97
8 Henry Frayne Australien Australien 7,82 / −1,4 x 7,95 / −0,8 7,95
9 Christian Reif Deutschland Deutschland 7,81 / −0,3 x 7,92 / ±0,0 7,92
10 Eusebio Cáceres Spanien Spanien 7,25 / −1,4 7,92 / −0,6 6,95 / −1,2 7,92
11 Mohammad Arzandeh Iran Iran 7,77 / −1,0 7,75 / −0,3 7,84 / −1,1 7,84
12 Damar Forbes Jamaika Jamaika 7,79 / −0,7 x 7,48 / +0,2 7,79
13 Alyn Camara Deutschland Deutschland 7,72 / ±0,0 x 7,69 / −0,8 7,72
14 Salim Sdiri Frankreich Frankreich 7,71 / −0,3 7,58 / −0,7 5,75 / −0,9 7,71
15 Louis Tsatoumas Griechenland Griechenland 7,53 / −0,3 7,48 / −1,1 x 7,53
16 Štepán Wagner Tschechien Tschechien 7,39 / −0,5 7,50 / +0,8 7,47 / −0,6 7,50
17 Lin Ching-Hsuan Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 7,38 / −1,5 7,35 / +0,9 x 7,38
18 Supanara Sukhasvasti Thailand Thailand 7,38 / −1,1 x 7,35 / +0,2 7,38
19 Boleslaw Schirtladse Georgien Georgien 7,26 / +1,4 6,95 / +0,4 6,90 / +0,8 7,26
20 Zhang Xiaoyi China Volksrepublik Volksrepublik China 7,25 / −1,9 x x 7,25
21 Wardan Pahlewanjan Armenien Armenien x 6,55 / −0,8 x 6,55

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Weitspringer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Mauro Vinícius da Silva Brasilien Brasilien 8,07 / −0,1 8,11 / −0,9 8,11
2 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 7,62 / −0,6 8,06 / +0,8 8,06
3 Mitchell Watt Australien Australien x 7,99 / +0,1 7,99
4 Sebastian Bayer Deutschland Deutschland 7,92 / −1,7 7,88 / +0,7 3,96 / −1,4 7,92
5 Alexander Petrow Russland Russland 7,67 / +0,1 7,57 / −0,9 7,89 / −0,7 7,89
6 Sergej Morgunow Russland Russland x 7,87 / −1,4 x 7,87
7 Ignisious Gaisah Ghana Ghana 7,72 / −1,9 7,79 / −0,2 7,50 / +0,1 7,79
8 Li Jinzhe China Volksrepublik Volksrepublik China 7,59 / −0,6 7,67 / −1,1 7,77 / ±0,0 7,77
9 Raymond Higgs Bahamas Bahamas x 7,76 / +0,9 x 7,76
10 Ndiss Kaba Badji Senegal Senegal 7,66 / −1,7 x 7,64 / −1,0 7,66
11 Arsen Sargsjan Armenien Armenien 7,38 / −0,6 7,62 / −0,2 7,60 / −0,5 7,62
12 Povilas Mykolaitis Litauen Litauen x x 7,61 / −1,6 7,61
13 Stanley Gbagbeke Nigeria Nigeria x 5,71 / −0,4 7,59 / −2,3 7,59
14 Marcos Chuva Portugal Portugal x 7,55 / −0,2 7,06 / −1,1 7,55
15 Wiktor Kusnjezow Ukraine Ukraine 7,43 / −2,1 x 7,50 / −0,2 7,50
16 Luis Rivera Mexiko Mexiko 7,42 / −0,3 x 7,29 / −1,6 7,42
17 Mohamed Fathalla Difallah Agypten Ägypten x 7,08 / −1,9 x 7,08
18 Roman Novotný Tschechien Tschechien x 6,96 / −2,2 x 6,96
19 George Kitchens Vereinigte Staaten USA x x 6,84 / −0,1 6,84
NM Spanien Spanien x r ogV
Irving Saladino Panama Panama x x x

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Weitspringer:

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegerehrung im Weitsprung:
vorne: Mitchell Watt (Silber), Mitte: Greg Rutherford (Gold),
hinten: Will Claye (Bronze)

4. August 2012, 19:55 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch
Wind (m/s)
2. Versuch
Wind (m/s)
3. Versuch
Wind (m/s)
4. Versuch
Wind (m/s)
5. Versuch
Wind (m/s)
6. Versuch
Wind (m/s)
Resultat
1 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,28 / +1,0 8,21 / −0,6 8,14 / −0,6 8,31 / −0,4 x 6,33 / −0,1 8,31
2 Mitchell Watt Australien Australien x 7,97 / −1,2 x x 8,13 / −0,5 8,16 / −0,2 8,16
3 Will Claye Vereinigte Staaten USA 7,98 / +0,1 8,07 / −1,8 7,93 / −0,6 8,12 / −0,2 7,96 / −1,9 x 8,12
4 Michel Tornéus Schweden Schweden 7,63 / −1,1 7,80 / −0,8 8,07 / +0,8 8,11 / −0,7 8,07 / −0,4 7,98 / −0,6 8,11
5 Sebastian Bayer Deutschland Deutschland 7,87 / −0,6 x 7,96 / −0,2 8,10 / +0,4 7,96 / −1,2 7,98 / ±0,0 8,10
6 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 8,06 /+0,5 7,87 / −0,4 7,83 / −0,6 8,07 / +0,2 7,74 / +1,4 7,76 / −0,1 8,07
7 Mauro Vinícius da Silva Brasilien Brasilien x x 7,96 / −1,6 8,01 / −0,1 x x 8,01
8 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika Südafrika 7,93 / −2,3 x 7,62 / −0,4 x x x 7,93
9 Henry Frayne Australien Australien 7,85 / −0,3 x 7,63 / +0,1 nicht im Finale der
besten acht Springer
7,85
10 Marquise Goodwin Vereinigte Staaten USA x 7,80 / +0,2 7,76 / −1,1 7,80
11 Alexander Menkow Russland Russland x x 7,78 / −0,9 7,78
12 Tyrone Smith Bermuda Bermuda 7,70 / +0,9 x x 7,70

Im Finale standen zwölf Athleten, zwei von ihnen hatten die geforderte Qualifikationsweite übertroffen, die anderen hatten das Finale jeweils über ihre Platzierung erreicht. Neben zwei Australiern, zwei US-Amerikanern und zwei Athleten aus Großbritannien nahmen je ein Athlet von den Bermudas, aus Brasilien, Deutschland, Schweden und Südafrika teil.

Als Favoriten galten der Australier Mitchell Watt und Greg Rutherford aus Großbritannien. Der Olympiasieger von 2008 Irving Saladino aus Panama war nach drei Fehlversuchen in der Qualifikation ausgeschieden.

Die Führung im ersten Durchgang übernahm der Brite Christopher Tomlinson mit 8,06 m. Im zweiten Versuch ging Rutherford mit 8,21 m an die Spitze gefolgt vom US-Amerikaner Will Claye mit 8,07 m. In Runde drei gelangen auch dem Schweden Michel Tornéus 8,07 m. Im vierten Durchgang verbesserten sich Rutherford auf 8,31 m, Claye auf 8,12 m und Tornéus auf 8,11 m. Der Deutsche Sebastian Bayer sprang 8,10 m und schob sich auf Rang vier vor. Im fünften Versuch gelang Watt ein Sprung auf 8,13 m, mit seinem letzten Sprung verbesserte er sich noch einmal auf 8,16 m. Damit war Greg Rutherford Olympiasieger. Mitchell Watt hatte Silber und Will Claye Bronze gewonnen. Der Schwede Michel Tornéus wurde Vierter vor dem Deutschen Sebastian Bayer.

Die Weiten bei diesem Wettbewerb waren keine Spitzenwerte. Rutherford reichte die kürzeste Siegesweite seit den Spielen von München 1972 zur Goldmedaille. Nur sieben Athleten übertrafen die acht-Meter-Marke.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Long jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 3. April 2022