Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 10.000 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 10.000-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 37 Athletinnen aus 24 Ländern
Wettkampfort Estádio Nilton Santos
Wettkampfphase 12. August 2016
Medaillengewinnerinnen
Athiopien Almaz Ayana (ETH)
Kenia Vivian Cheruiyot (KEN)
Athiopien Tirunesh Dibaba (ETH)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Der 10.000-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 12. August 2016 im Estádio Nilton Santos ausgetragen. 37 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Äthiopierin Almaz Ayana, die mit neuer Weltrekordzeit vor der Kenianerin Vivian Cheruiyot gewann. Bronze ging an die Äthiopierin Tirunesh Dibaba.

Athletinnen aus dem deutschsprachigen Raum nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba (Athiopien Äthiopien) 30:20,75 min London 2012
Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia Kenia) 31:41,31 min Peking 2015
Europameisterin Yasemin Can (Turkei Türkei) 31:12,86 min Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meisterin Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm San José 2015
Südamerika-Meisterin Inés Melchor (Peru Peru) 32:28,87 min Lima 2015
Asienmeisterin Alia Saeed Mohammed (Vereinigte Arabische Emirate VAR) 31:52,29 min Wuhan 2015
Afrikameisterin Alice Nawowuna (Kenia Kenia) 30:26,94 min Durban 2016
Ozeanienmeisterin Mary Kua (Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea) 40:39,52 min Cairns 2015

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Wang Junxia (China Volksrepublik Volksrepublik China) 29:31,78 min Peking, Volksrepublik China 8. September 1993[1]
Olympischer Rekord Tirunesh Dibaba (Athiopien Äthiopien) 29:54,66 min OS Peking, Volksrepublik China 15. August 2008

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem bemerkenswert schnellen Rennen am 12. August wurde ein neuer Weltrekord und damit gleichzeitig neuer Olympiarekord aufgestellt. Außerdem gab es einen Kontinentalrekord und sechs neue Landesrekorde.

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Almaz Ayana – Olympiasiegerin in neuer Weltrekordzeit
VivianCheruiyot – Silber mit neuem kenianischen Rekord
Bronzemedaillengewinnerin Tirunesh Dibaba
Alice Nawowuna (hier als Führende bei den Afrikameisterschaften 2018) hatte lange das Tempo bestimmt und belegte am Ende Rang vier
Die Olympiafünfte Betsy Saina

12. August 2016, 11.10 Uhr

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
marke
Zwischenzeit Führende 1000-m-Zeit
1000 m00 3:01,53 min Alice Nawowuna 3:01,53 min
2000 m00 5:55,79 min Alice Nawowuna 2:54,26 min
3000 m00 8:52,70 min Alice Nawowuna 2:56,91 min
4000 m00 11:49,79 min0 Alice Nawowuna 2:57,09 min
5000 m00 14:46,81 min0 Alice Nawowuna 2:57,72 min
6000 m00 17:36,74 min0 Almaz Ayana 2:49,93 min
7000 m00 20:29,98 min0 Almaz Ayana 2:53,24 min
8000 m00 23:25,37 min0 Almaz Ayana 2:55,39 min
9000 m00 26:22,88 min0 Almaz Ayana 2:57,51 min
10.000 m00 29:17,45 min0 Almaz Ayana 2:54,57 min

Resultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Almaz Ayana Athiopien Äthiopien 29:17,45 WR
2 Vivian Cheruiyot Kenia Kenia 29:32,53 NR
3 Tirunesh Dibaba Athiopien Äthiopien 29:42,56
4 Alice Nawowuna Kenia Kenia 29:53,51
5 Betsy Saina Kenia Kenia 30:07,78
6 Molly Huddle Vereinigte Staaten USA 30:13,17 AM
7 Yasemin Can Turkei Türkei 30:26,41
8 Gelete Burka Athiopien Äthiopien 30:26,66
9 Karoline Bjerkeli Grøvdal Norwegen Norwegen 31:14,07
10 Eloise Wellings Australien Australien 31:14,94
11 Emily Infeld Vereinigte Staaten USA 31:26,94
12 Sarah Lahti Schweden Schweden 31:28,43 NR
13 Diane Nukuri Burundi Burundi 31:28,69 NR
14 Susan Kuijken Niederlande Niederlande 31:32,43
15 Joanne Pavey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 31:33,44
16 Jess Andrews Vereinigtes Konigreich Großbritannien 31:35,92
17 Alexi Pappas Griechenland Griechenland 31:36,16 NR
18 Yuka Takashima Japan Japan 31:36,44
19 Darja Maslowa Kirgisistan Kirgisistan 31:36,90 NR
20 Hanami Sekine Japan Japan 31:44,44
21 Dominique Scott Sudafrika Südafrika 31:51,47
22 Natasha Wodak Kanada Kanada 31:53,14
23 Alia Saeed Mohammed Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 31:56,74
24 Sitora Hamidova Usbekistan Usbekistan 31:57,77 NR
25 Lanni Marchant Kanada Kanada 32:04,21
26 Carla Salomé Rocha Portugal Portugal 32:06,05
27 Salome Nyirarukundo Ruanda Ruanda 32:07,80
28 Jip Vastenburg Niederlande Niederlande 32:08,92
29 Trihas Gebre Spanien Spanien 32:09,67
30 Veronica Inglese Italien Italien 32:11,67
31 Tatiele de Carvalho Brasilien Brasilien 32:38,21
32 Brenda Flores Mexiko Mexiko 32:39,08
33 Marielle Hall Vereinigte Staaten USA 32:39,32
34 Beth Potter Vereinigtes Konigreich Großbritannien 33:04,34
35 Marisol Romero Mexiko Mexiko 35:33,03
DNF Juliet Chekwel Uganda Uganda
Yekaterina Tunguskova Usbekistan Usbekistan

Ausgangslage und Wettbewerbsverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettkampf wurde ohne Qualifikation direkt in einem Finallauf durchgeführt. Die Favoritinnen kamen in erster Linie aus den afrikanischen Ländern, aber auch US-Läuferinnen gehörten dazu. Die Olympiasiegerin von 2008 und 2012 sowie Weltmeisterin von 2013 Tirunesh Dibaba aus Äthiopien traf dabei auf die amtierende Weltmeisterin Vivian Cheruiyot aus Kenia. Außerdem zählten die äthiopische Vizeweltmeisterin Gelete Burka sowie die beiden US-Amerikanerinnen Emily Infeld und Molly Huddle, die bei den letzten Weltmeisterschaften die Ränge drei und vier belegt hatten, zu den Anwärterinnen auf vordere Platzierungen. Hinzu kam die türkische Europameisterin Yasemin Can.

Die Kenianerin Alice Nawowuna übernahm auf der kompletten ersten Streckenhälfte die Rolle der Führenden. Der erste Kilometer blieb der einzige, der langsamer als drei Minuten gelaufen wurde. Anschließend entwickelte sich das Rennen zu einem wahren Höllenritt, sogar der bestehende Weltrekord geriet in Gefahr. Nach der 5000-Meter-Marke, die fast zwanzig Sekunden schneller erreicht wurde als sieben Tage später im 5000-Meter-Finale, griff die Äthiopierin Almaz Ayana an und forcierte das Tempo noch einmal, der jetzt folgende Kilometerabschnitt wurde sogar unter 2:50 min durchlaufen. Zunächst konnte Cheruiyot noch folgen, während Nawowuna abreißen lassen musste. Das Tempo pendelte sich nach sechs Kilometern wieder auf Zeiten von etwas mehr als 2:50 min für die einzelnen 1000-Meter-Abschnitte ein, es blieb also weiterhin weltrekordreif. Da konnte bald auch die Weltmeisterin nicht mehr mithalten. Bis zur vorletzten Runde hatte die führende Äthiopierin rund einhundert Meter Vorsprung vor ihr herausgelaufen. Almaz Ayana unterbot den 23 Jahre alten Weltrekord der Chinesin Wang Junxia um 14,33 Sekunden und wurde überlegene Olympiasiegerin. Vivian Cheruiyot kam mit einem Rückstand von mehr als fünfzehn Sekunden als Zweite ins Ziel. Sie stellte dabei einen neuen Landesrekord für Kenia auf. Weitere zehn Sekunden hinter ihr gewann Tirunesh Dibaba die Bronzemedaille. Alice Nawowuna, die lange geführt hatte, kam knapp elf Sekunden hinter Dibaba auf den vierten Platz. Die ersten Vier dieses Rennens unterboten die 30-Minuten-Marke. Die Kenianerin Betsy Saina wurde Fünfte vor Molly Huddle, die eine knappe Minute hinter der Siegerin noch einen neuen amerikanischen Kontinentalrekord aufstellte. Yasemin Can, die allerdings auch aus Afrika stammte, belegte als beste Vertreterin eines europäischen Landes Rang sieben vor Gelete Burka.

Im achten olympischen Finale dieser Disziplin der Frauenleichtathletik gewann Almaz Ayana die fünfte Goldmedaille für Äthiopien. Ihre Landsfrau Tirunesh Dibaba rückte nach dem Gewinn ihrer dritten Medaille zusammen mit Derartu Tulu. ebenfalls aus Äthiopien, die wie Dibaba zweimal Gold (1992/2000) und einmal Bronze (2004) gewann, zur erfolgreichsten 10.000-Meter-Läuferin bei Olympischen Spielen auf.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 10.000 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 8. Mai 2022