Once More ’Round the Sun

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Once More ’Round the Sun
Studioalbum von Mastodon

Veröffent-
lichung(en)

20. Juni 2014

Label(s) Reprise Records

Genre(s)

Heavy Metal,[1] Progressive Metal,[2] Hard Rock[3]

Titel (Anzahl)

11

Länge

54:08

Besetzung

Produktion

Nick Raskulinecz

Studio(s)

Rock Falcon Studios, Franklin

Chronologie
Live at Brixton
(2013)
Once More ’Round the Sun Emperor of Sand
(2017)

Once More ’Round the Sun ist das sechste Studioalbum der US-amerikanischen Metal-Band Mastodon. Es erschien am 20. Juni 2014 über Reprise Records. Das Album erreichte Platz eins der finnischen Albumcharts. Die Single High Road wurde für den Grammy in der Kategorie Best Metal Performance nominiert.[4]

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Musiker begannen im Herbst 2012 mit den Arbeiten am neuen Album. Gitarrist Brent Hinds erklärte in einem Interview mit MTV, dass er an unheimlich-gespenstischer Musik arbeitet, die in G-Moll gehalten ist und an Radiohead erinnert.[5] Die ersten Arbeiten zogen sich in einer Tourpause bis Mai 2013, bevor die Band die durch Europa und Nordamerika tourte. Bis dahin hatten die Musiker 18 oder 19 neue Lieder fertig geschrieben. Die Unterbrechung hatte laut Schlagzeuger Brann Dailor keine negativen Auswirkungen auf die Arbeit.[6] Die Musiker ließen sich während des Songwritings von Filmen wie 2001: Odyssee im Weltraum, Shining oder Rosemaries Baby inspirieren.[7]

Produziert wurde das Album von Nick Raskulinecz. Die Band entschied sich für ihn, weil sie Raskulineczs Arbeit mit befreundeten Bands wie den Deftones, Alice in Chains oder Queens of the Stone Age vom Klang her mochten.[6] Die Aufnahmen begannen im November 2013 in den Rock Falcon Studios in Franklin bei Nashville und endeten im Februar 2014. Es war der bis dato längste Entstehungsprozess der Bandgeschichte. Insgesamt wurden 15 Lieder aufgenommen.[7] Als Gastsänger ist erneut Scott Kelly von der Band Neurosis bei dem Lied Diamond in the Witch House zu hören. Bei dem Lied Aunt Lisa steuerte die rein weibliche Punkband The Coathangers Hintergrundgesänge bei, die an Gesänge von Cheerleadern erinnern. Gastmusiker bei dem Lied Asleep in the Deep sind Vailent-Thorr-Sänger Vailent Himself (Gesang) sowie Isaiah Owens (Keyboard).

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 15 aufgenommenen Lieder brachten es auf eine Spielzeit von rund 90 Minuten. Davon wurden rund 30 Minuten Musik nicht auf dem Album verwendet, da die Band eine Albumlänge von einer Stunde anstrebte. In einem Interview erklärte Sänger/Bassist Troy Sanders, das die nicht verwendete Musik als EP veröffentlicht werden könnte.[8] Brann Dailor ergänzte, dass die für die EP vorgesehene Musik düsterer klingen und mehr Elemente des Doom Metal enthalten würde als die Lieder, die auf dem Album veröffentlicht wurden.

„Es hört sich einfach mehr nach Winter an. So haben wir die Songs auch aufgeteilt. Auf dem Album findest du diejenigen, die mehr nach Sommer klingen. Natürlich kannst du das Album auch im Winter hören, aber wenn es jetzt rauskommt, rockt es noch mehr.“

Brann Dailor[9]

Das Albumcover wurde von dem aus Oakland stammenden Künstler Skinner entworfen. Die Musiker wollten, dass das Leben und der Tod von gigantischen Monstern auf der linken und der rechten Seite des Covers dargestellt wird. Alles, was dazwischenliegt, stellt den im Album behandelten Zyklus von Leben und Tod dar.[9] Für die Lieder High Road, The Motherload und Asleep in the Deep wurden Musikvideos gedreht. Das Video zu The Motherload brachte der Band aufgrund der in dem Video gezeigten halbnackten Frauen, die Twerking tanzen, Sexismusvorwürfe ein.[10]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelliste
  1. Tread Lightly – 5:14
  2. The Motherload – 4:59
  3. High Road – 4:15
  4. Once More ’Round the Sun – 2:58
  5. Chimes at Midnight – 5:32
  6. Asleep in the Deep – 6:12
  7. Feast Your Eyes – 3:23
  8. Aunt Lisa – 4:08
  9. Ember City – 4:59
  10. Halloween – 4:39
  11. Diamond in the Witch House – 7:49

Wie schon beim Vorgängeralbum The Hunter handelt es sich bei Once More Round the Sun nicht um ein eindeutiges Konzeptalbum. Laut Brann Dailor beschreibt der Albumtitel, dass ihm und seinen Bandkollegen im letzten Jahr große Ereignisse passiert sind. Da es um persönliche Dinge ging, wollte sich Dailor in einem Interview mit dem Magazin Spin nicht weiter dazu äußern, beschrieb aber das Album als eine Art Exorzismus.[7]

Gitarrist Bill Kelliher erklärte in einem Interview, dass das Album in loser Form auf dem Leben und Erlebnissen der einzelnen Bandmitglieder im letzten Jahr. Im Jahre 2013 haben die Musiker einige Menschen verloren und weitere Tiefschläge wie Nahtoderfahrungen, Krankheiten oder Sucht einstecken müssen.[11]

„Aber gerade weil es uns alle zur gleichen Zeit getroffen hat, war es kathartisch, darüber zu schreiben. Wir haben es uns von der Seele geschrieben und hinter uns gelassen. Wir haben diese schlechten Kräfte gebündelt und kehrten sie in etwas Positives um.“

Bill Kelliher[12]

Der Titel des Liedes Tread Lightly ist eine Anspielung auf die Fernsehserie Breaking Bad.[13] Aunt Lisa und The Motherload beziehen sich auf die Tante bzw. die Mutter von Brann Dailor.[9] Das Titellied enthält ein Sample des Thin-Lizzy-Liedes Cowboy Song. Ember City bezieht sich auf eine Situation, in der Brann Dailor auf der Intensivstation eines Krankenhauses neben dem Bett seiner Mutter saß und nicht wusste, was er tun sollte, außer Musik zu schreiben.[14]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschen Magazine Metal Hammer und Rock Hard kürten Once More ’Round the Sun zum Album des Monats Juli 2014. Laut Lothar Gerber vom Metal Hammer präsentierte sich die Band „noch nie fokussierter“ und noch nie wäre „ihr Songwriting so auf den Punkt“ gekommen. Darüber hinaus würde die Band „die wärmende Gewissheit festigen, dass sie keine schlechten Alben aufnehmen könne“, wofür Gerber sechs von sieben Punkten vergab.[15] Michael Rensen vom Rock Hard schrieb, dass Mastodon „endgültig da angekommen wären, wo sie künstlerisch schon länger hinwollten“ und „dabei auf allerhöchstem Niveau durch ihre eigenen, schön garstigen Teil der Gitarrenlärm-Galaxis donnern“. Rensen bewertete das Album mit 8,5 von zehn Punkten.[16] Peter Kubaschk vom Onlinemagazin Powermetal.de lobte die „gemäßigtere Ausrichtung ohne Sludge-Anteil“ und hob die „bärenstarken Hooklines“ hervor. Er bewertete das Album mit 8,5 von zehn Punkten.[17]

Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ChartsChart­plat­zie­rungen[18]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)16 (3 Wo.)3
 Österreich (Ö3)23 (3 Wo.)3
 Schweiz (IFPI)13 (4 Wo.)4
 Vereinigtes Königreich (OCC)10 (3 Wo.)3
 Vereinigte Staaten (Billboard)6 (5 Wo.)5

Das Album verkaufte sich in der ersten Woche nach der Veröffentlichung in den USA rund 34.000 Mal. Das Vorgängeralbum The Hunter verkaufte sich in der ersten Woche mit 39.000 Exemplaren zwar besser, erreichte seinerzeit aber nur Platz zehn.[19]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das US-amerikanische Onlinemagazin Artistdirect kürte Once More 'Round The Sun zum Rockalbum des Jahres.[20] Im deutschen Magazin Metal Hammer wurde Once More 'Round The Sun zum zweitbesten Album des Jahres und besten Progressive-Album des Jahres gewählt.[21] Bei den Loudwire Music Awards 2014 wurden Mastodon in sieben Kategorien nominiert, darunter bestes Metalalbum, bester Metalsong und bestes Metalvideo. Allerdings gingen alle Preise an andere Künstler, darunter dreimal an Slipknot.[22] Ein Jahr später wurde Asleep in the Deep in der Kategorie Best Metal Video nominiert, der Preis ging jedoch an Slayer für Repentless.[23] Bei den Metal Hammer Awards 2015 wurde Once More ’Round the Sun als bestes Album und The Motherload in der Kategorie Metal Anthem nominiert, die Preise gingen jedoch an Paradise Lost bzw. Nightwish.[24]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mastodon: Once More 'Round the Sun – brilliant but familiar metal bluster. theguardian.com, 19. Juni 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (englisch).
  2. Mastodon stomps back with a concept that’s both simple and sound. In: avclub.com. 24. Juni 2014, abgerufen am 12. Februar 2021 (englisch).
  3. Mastodon - Once More 'Round the Sun. In: pitchfork.com. 25. Juni 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 12. Februar 2021 (englisch).
  4. TENACIOUS D Wins 'Best Hard Rock/Metal Performance' GRAMMY Award. Blabbermouth.net, abgerufen am 9. Februar 2015 (englisch).
  5. Kory Grow: Brent Hinds Is Working on “Radioheadish,” “Spooky Sounding” Songs for Mastodon. MTV, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. April 2014; abgerufen am 6. April 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mtvhive.com
  6. a b Kory Grow: Mastodon Detail 'Weird' Next Record and New Live Release. Rolling Stone, abgerufen am 6. April 2014 (englisch).
  7. a b c D. Patrick Rodgers: Mastodon Near Completion of 'Wild' Summer LP. Spin, abgerufen am 8. April 2014 (englisch).
  8. Tyler Kane: Mastodon's Troy Sanders Talks New Album Once More Round the Sun. Paste, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 8. April 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pastemagazine.com
  9. a b c Christoph Höhl: Ein langer Weg zur Sonne. In: SLAM, Nr. 74, Seite 22
  10. Florian Schneider: Kontroverse um Video zu "The Motherload": Mastodon reagieren auf Sexismusvorwürfe. Visions, abgerufen am 2. Oktober 2014.
  11. Wolfgang Liu Kuhn: Eine simple mathematische Gleichung. In: Rock Hard, Juli 2014, Seite 30
  12. Lothar Gerber: Rettungsanker. In: Metal Hammer, Juli 2014, Seite 38
  13. Graham Hartmann: Mastodon's Bill Kelliher Talks 'Once More 'Round the Sun'. Loudwire, abgerufen am 13. Juni 2014 (englisch).
  14. Martin Burger: Uhr ohne Zeiger. In: Visions, Ausgabe 289, S. 46ff.
  15. Lothar Gerber: Mastodon - Once More 'Round The Sun. Metal Hammer, abgerufen am 19. Juni 2014.
  16. Michael Rensen: Mastodon - Once More 'Round The Sun. Rock Hard, abgerufen am 18. Oktober 2018.
  17. Peter Kubaschk: MASTODON - Once More 'Round The Sun. Powermetal.de, abgerufen am 17. Juni 2014.
  18. Chartquellen: DE AT CH UK US
  19. MASTODON's 'Once More 'Round The Sun' Cracks U.S. Top 10. Blabbermouth.net, abgerufen am 2. Juli 2014 (englisch).
  20. Rick Florino: Rock Album of the Year: Mastodon "Once More 'Round the Sun". Artistdirect, abgerufen am 4. Dezember 2014 (englisch).
  21. o.A.: Das Album des Jahres. In: Metal Hammer, Januar 2015, Seiten 27–30
  22. Graham Hartman: 4th Annual Loudwire Music Awards: Complete Winners List. Loudwire, abgerufen am 20. Dezember 2017 (englisch).
  23. Loudwire staff: Slayer’s ‘Repentless’ Wins Best Metal Video in the 5th Annual Loudwire Music Awards. Loudwire, abgerufen am 19. Dezember 2017 (englisch).
  24. Sebastian Kessler: METAL HAMMER Awards 2015: Die Nominierten stehen fest. Metal Hammer, abgerufen am 20. Dezember 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]