Operation Redwing

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Kernwaffentest
Operation Redwing
Redwing Apache
Redwing Apache
Informationen
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Testort Marshallinseln
Zeitraum Mai–Juli 1956
Anzahl Tests 17
Testart Oberirdische Tests
Waffentyp Fission/Fusion
Max. Sprengkraft 5 MT
Navigation
Vorheriger Test Project 56
Nächster Test Project 57

Die Operation Redwing war die dreizehnte Serie von amerikanischen Kernwaffentests, die zwischen dem 4. Mai und 21. Juli 1956 auf den Marshallinseln im Pazifik durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 17 Kernwaffen oberirdisch getestet. Die Operation wurde durchgeführt, um starke thermonukleare Kernwaffen zu testen, die nicht auf der Nevada Test Site getestet werden konnten.

Die einzelnen Tests der Redwing-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bomben wurden nach Indianerstämmen benannt.

Bombe Datum / Zeit
(GMT)
Ort Explosionshöhe Testart Sprengkraft (vorhergesagte) Anmerkungen
Lacrosse 4. Mai 1956
18:25 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Runit
Oberflächentest 40 kT
(25-50 kT)
Cherokee 20. Mai 1956
17:51 Uhr
Bikini-Atoll
Insel Namu
1300 Meter Abwurf von einem B-52 Bomber 3,8 MT Der Test war eine Reaktion auf den Luftabwurftest einer sowjetischen Atombombe im November 1955. Der Test war vor allem als Machtdemonstration der Sowjetunion gegenüber gedacht.[1] Bei Cherokee handelte es sich um eine thermonukleare Wasserstoffbombe nach dem Teller-Ulam-Design. Im Gegensatz zur normalen Ausführung dieses Typs bestand die Umhüllung des Lithiumdeuterids in diesem Fall aus hochangereichertem Uran.
Zuni 27. Mai 1956
17:56 Uhr
Bikini-Atoll
Insel Eninman
Oberflächentest 3,5 MT[2]
(2-3 MT)
Redwing Zuni war der erste Test einer amerikanischen Thermonuklearbombe im Dreistufendesign (FFF: „Fission-Fusion-Fission“). Die Explosion erzeugte einen 30 Meter tiefen Krater mit einem Durchmesser von 800 Metern
Yuma 27. Mai 1956
19:56 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Aomon
Turm 0,19 kT
Erie 30. Mai 1956
18:15 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Runit
90 Meter Turm 14,9 kT Test eines Prototyps für Fusionsbombe Mark-28
Seminole 6. Juni 1956
00:55 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Bogon
Oberflächentest 13,7 kT
(10 kT)
Test der ersten Zündstufe der Fusionsbombe Mark-28. Mit Seminole wollte man die Bildung eines Kraters unter kontrollierten Bedingungen testen, der Test erzeugte einen 14 Meter tiefen Krater mit einem Durchmesser von 200 Metern. Die Bombe wurde in einem Wassertank gezündet, um eine unterirdische Explosion zu simulieren.[1]
Flathead 11. Juni 1956
18:26 Uhr
Bikini-Atoll
Vor der Insel Iroij
4 Meter Lastkahn 365 kT
Blackfoot 11. Juni 1956
18:26 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Runit
60 Meter Turm 8 kT
Kickapoo 13. Juni 1956
23:26 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Aomon
90 Meter Turm 1,49 kT
Osage 16. Juni 1956
01:14 Uhr
Eniwetok-Atoll
Runit-Insel
ca. 200 Meter Abwurf aus einem B-36-Bomber 1,7 kT
Inca 21. Juni 1956
21:26 Uhr
Eniwetok-Atoll
Insel Rujoru
60 Meter Turm 15,2 kT
(10-15 kT)
Dakota 25. Juni 1956
18:06 Uhr
Bikini-Atoll
Bikini-Lagune
4 Meter Lastkahn 1,1 MT (800 kT) Test eines Prototyps für den Sprengkopf W-28. Die Sprengkraft der 814 Kilogramm schweren Bombe war etwa 25 % höher als zuvor berechnet
Mohawk 2. Juli 1956
18:06 Uhr (GMT)
Eniwetok-Atoll
Insel Eberiru
90 m Turm 360 kT Der Test einer zweistufigen Fusionsbombe erzeugte einen 2,5 Meter tiefen Krater mit einem Durchmesser von 400 Metern.
Apache 8. Juli 1956
18:06 Uhr
Eniwetok-Atoll
Krater von Ivy Mike
4,50 Meter Lastkahn 1,85 MT Die durch den Test eines Prototyps für den thermonuklearen Sprengkopf W-27 entstandene radioaktive Wolke stieg bis in eine Höhe von 26 Kilometern auf.
Navajo 10. Juli 1956
17:56 Uhr
Bikini-Atoll
Riff zwischen den Inseln Namu und Yurochi
Lastkahn 5 MT
Tewa 20. Juli 1956
17:46 Uhr
Bikini-Atoll
Riff zwischen den Inseln Namu und Yurochi
Lastkahn 5 MT (6-8 MT) Tewa war nach Zuni und Ivy Mike die dritte amerikanische Wasserstoffbombe mit einem Dreistufendesign (Fission-Fusion-Fission).
Huron 21. Juli 1956
18:12 Uhr
Eniwetok-Atoll
Nahe Insel Flora
5 Meter Lastkahn 270 kT[1] Test einer zweistufigen Fusionsbombe

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Operation Redwing – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Michael Light: 100 Suns, 2003
  2. Nuclear Test Personnel Review (NTPR) Program, DNA 6037F