Orbiculit

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Kugelgranitvorkommen in Chile
Kugelgranit aus Kuru im Steingarten des Wissenschaftszentrums Heureka

Der Orbiculit (auch manchmal 'Orbicularit') ist ein Plutonisches Gestein mit einer konzentrisch angeordneten Struktur. Im Aussehen sind die runden/ellipsoiden Schichten visuell durch Zusammensetzung, Farbe und Kristallgröße voneinander zu unterscheiden. Die Größe der Kugeln ist typischerweise zwischen 5 und 10 cm. Solche Strukturen finden sich in den Gesteinsarten Granit ('Kugelgranit'), Gabbro und Diorit ('Kugeldiorit'). Die kugelförmigen Aggregate entstehen wahrscheinlich durch eine durch rapiden Druckverlust ausgelöste Kristallisation in der Schmelze um einen Kristallisationskern herum.

In Finnland gibt es ungefähr 90 bekannte Kugelgranitvorkommen,[1] was ungefähr der Hälfte der weltweit bekannten Vorkommen entspricht. Der Grund dafür ist die Kombination der Granitdominanz mit einer flächendeckenden geologischen Forschung in Finnland. Orbicularite eignen sich aufgrund ihres Aussehens hervorragend für Gebäude und Skulpturen. Aufgrund ihrer Seltenheit stehen die Vorkommen in Finnland unter Naturschutz.

Der Orbicularit ist das Wahrzeichen der finnischen Provinz Pirkanmaa.

Weitere Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz des seltenen Auftretens von Orbicularit, werden weltweit immer weitere kleinere Vorkommen entdeckt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lahti, Seppo I, Paula Raivio, Ilkka Laitakari. Orbicular Rocks in Finland. Geological Survey of Finland, Espoo 2005 @1@2Vorlage:Toter Link/arkisto.gtk.fi (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven).
  2. Orbiculit von Slättemossa in Schweden. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
  3. Anders Lindh, Helena Näsström: Crystallization of orbicular rocks exemplified by the Slättemossa occurrence, southeastern Sweden. In: Geological Magazine. Band 143, Nr. 5, 2006, ISSN 1469-5081, S. 713–722, doi:10.1017/S001675680600210X (cambridge.org [abgerufen am 16. Oktober 2019]).
  4. Hans Niemeyer Rubilar: La granodiorita orbicular del Cordón de Lila, región de Antofagasta, Chile. In: Andean Geology. Band 45, Nr. 1, 14. November 2017, ISSN 0718-7106, S. 104, doi:10.5027/andgeoV45n1-3114 (andeangeology.cl [abgerufen am 16. Oktober 2019]).
  5. Luis Aguirre, F. Hervé, Mónica del Campo: An orbicular tonalite from Caldera, Chile. In: Journal of the Faculty of Science, Hokkaido University, Japan. Vol. 17 (2), 1976, S. 231–259.
  6. Peter Arthofer, Christian Kofler: Ein hervorragender Neufund eines Orbiculits im oberösterreichischen Mühlviertel. In: Oberösterreichische Geonachrichten. Jg. 21, 2006, S. 19–26 (zobodat.at [PDF; 10,0 MB]).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meyer, H.-P.: Orbiculite – faszinierende granitoide Gesteine. Geowissenschaften, 15(12), 385–391, 1997, doi:10.2312/geowissenschaften.1997.15.385