Orličan L-40

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Orličan L-40 Meta Sokol
Typ Sportflugzeug
Entwurfsland

Tschechoslowakei Tschechoslowakei

Hersteller Orličan
Erstflug 29. März 1956
Produktionszeit

1957–1961

Stückzahl 109

Die Orličan L-40 Meta Sokol ist ein tschechoslowakisches Sport- und Reiseflugzeug.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits während des Zweiten Weltkriegs begann Ingenieur Zdeněk Rublič bei Beneš-Mráz in Choceň mit den Entwürfen zu einem ganz aus Holz bestehenden Sportflugzeug. Es erschien 1946 als Orličan – Beneš-Mráz war nach Kriegsende umbenannt worden – M-1 Sokol (Falke) und wurde 1949 durch einen Fernflug von Prag über Zürich, Athen, dem Fernen Osten bis nach Australien international bekannt und ein Erfolg.

Nachfolger war anfangs der Prototyp XLD-40 aus Ganzmetall und mit V-Leitwerk. Er wurde erstmals am 31. Juli 1950 vom Cheftestpilot Alfons Koblizek geflogen,[1] offenbarte jedoch große Schwächen und verunglückte im September des gleichen Jahres wegen Kraftstoffmangels. Das Modell wurde danach umkonstruiert und bekam die Bezeichnung LD-40. Es erhielt unter anderem ein konventionelles Leitwerk und das charakteristische Fahrwerk, bei dem das Spornrad bis an die Tragflächenhinterkante vorgezogen worden war, so dass es trotz der Heckauslegung beim Rollen am Boden eine waagerechte Position einnahm. Die LD-40 hatte ihren Erstflug am 29. März 1956 und 1957 begann der Bau der ersten zehn Vorserienmaschinen, die noch mit 77-kW-Motoren Walter-Minor-4-III ausgestattet waren. Die Serienversion dieses letzten und nun L-40 Meta Sokol (Metall-Falke) genannten Modells war mit einem stärkeren 103-kW-Triebwerk LOM M 332 mit Kompressor und Verstellpropeller ausgestattet, von dem bis 1961 etwa 109 Stück gebaut und auch exportiert wurden.[2]

Die GST der DDR erwarb 1959 fünf L-40 und benutzte sie als Reiseflugzeuge für Sportfunktionäre und bei Wettbewerben. Die letzte dieser Meta Sokols wurde 1984 außer Dienst gestellt.

Die L-40 der GST
Werknummer Kennzeichen Eintragung Löschung
150508 DM-WCL 29.04.1959 24.05.1976
150509 DM-WCM 05.05.1959 17.10.1977
150511 DM-WCN 20.01.1983
150512 DM-WCO 08.10.1965
105513 DM-WCP 23.02.1984

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

L-40 mit Flügelendtanks
L-40 im Luftfahrtmuseum Kbely
Kenngröße Daten (XLD-40)[3] Daten (LD-40)[3] Daten (L-40)
Besatzung 1
Passagier 3
Länge 7,15 m 7,54 m
Spannweite 10,05 m
Höhe 2,52 m
Flügelfläche 14,56 m²
Flügelstreckung 6,9
Flügelpfeilung
V-Stellung 6,5°
Flächenbelastung 58,3 kg/m² 58,6 kg/m² 64,40 kg/m²
Leistungsbelastung 6,68 kg/m²
Leermasse 425 kg 510 kg 534 kg
Zuladung 425 kg 340 kg 400 kg
Nutzlast 314 kg
Startmasse 850 kg 934 kg
Triebwerk ein luftgekühlter 4-Zylinder-Reihenmotor
Typ Walter Minor 4-III LOM M 332 Sc
mit Zweiblatt-Metall-Verstellpropeller V-410
Startleistung
Reiseleistung
105 PS (77 kW) bei 2500/min
80 PS (59 kW) bei 2300/min
140 PS (103 kW) bei 2700/min
100 PS (74 kW) bei 2550/min
Kraftstoffverbrauch 24,5 l/h 21 l/h
Höchstgeschwindigkeit 240 km/h 230 km/h 237 km/h in Bodennähe
Reisegeschwindigkeit 215 km/h 200 204 km/h
Landegeschwindigkeit 95–99 km/h
Steiggeschwindigkeit 2,73 m/s 4,5 m/s
Steigzeit 5,50 min auf 1000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 5000 m 4850 m 5000 m
Reichweite 1000 km 850 km normal 1047 km
maximal 1107 km
Start-/Landestrecke über 15 m 400 m / 525 m

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Joachim Mau: Tschechoslowakische Flugzeuge. 1. Auflage. Transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00121-3, S. 100/101.
  • Heinz A. F. Schmidt: Flugzeuge aus aller Welt. 3. durchgesehene Auflage. Transpress, Berlin 1970, S. 14.
  • Heinz A. F. Schmidt: Reiseflugzeuge. In: Aerotyp. Transpress, Berlin 1968, S. 6/7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orličan L-40 Meta Sokol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FliegerRevue November 1984, Rubrik Wer? Wann? Was?, S. 351
  2. FliegerRevue Februar 2009, S. 67, Sammelserie Typenblatt L-40
  3. a b Václav Němeček: Československá letadla. Naše Vojsko, Prag 1968, S. 302/303.