Oswald von Rittberg

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Oswald Graf von Rittberg (* 26. Oktober 1832 in Stangenberg, Kreis Stuhm; † 28. Februar 1908 in Balfanz, Kreis Neustettin) war Rittergutsbesitzer, Landrat des Kreises Ueckermünde und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oswald war der jüngste Sohn des Landrats Heinrich von Rittberg und der Offizierstochter Wilhelmine von Fritze (* 1791; † 1868). Rittberg bekam Unterricht durch Hauslehrer und besuchte bis 1850 das Gymnasium in Danzig. Anschließend trat er in das 1. Jäger-Bataillon ein und diente dort bis zum Frühjahr 1863. Im August 1863 wurde er als Landrat nach Ueckermünde berufen, wo er im Jahr 1888 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Weiter war er von 1886 bis 1907 Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Pommern.[1] Von 1878 bis 1881 und von 1884 bis 1890 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Stettin 2 (Ueckermünde, Usedom, Wollin) und die Deutschkonservative Partei.

Graf Rittberg heiratete 1858 auf Schloss Vogelsang die Tochter der dortigen Gutsbesitzerfamilie Eduard Friedrich von Enckevort und Luise Balcke, Hedwig von Enckevort, die zunächst 1908 Spangenberg übernahm.[2] Das Ehepaar hatte die Söhne Georg[3] Graf von Rittberg und Friedrich-Wilhelm[4] Graf von Rittberg. Georg und Familie erhielten Gut Spangenberg und Friedrich-Wilhelm erbte Schloss Balfanz, das er noch selbst weit vor 1894 erworben hatte,[5] und den dazugehörigen Besitz. Graf Rittbergs Enkel Karl-Heinrich von Rittberg-Balfanz wurde 1945 vom NS-Regime hingerichtet.[6]

Bereits 1878 trat Oswald von Rittberg als Ehrenritter dem Johanniterorden bei, Mitglied bei der Pommerschen Genossenschaft der Kongregation, und erhielt am 24. Juni 1896 die Investitur zum Rechtsritter. In gleicher Mission in Sonnenburg u. a. anwesend: Heinrich Graf von Haugwitz, Ernst von Köller, Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz, Hermann von Wedel, Ferdinand Graf von Zeppelin.[7]

Heinrich von Rittberg jun. war sein Bruder.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 44. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8, S. 179.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1935 B. B (Briefadel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. In: GGT. 108. Auflage. Rittberg, Preußische Linie. Justus Perthes, Gotha 1934, S. 385 f. (google.de [abgerufen am 23. Mai 2023]).
  3. Victor Loebe: Lehrer und Abiturienten des Königlichen Pädagogiums zu Putbus 1836–1911. Beilage zum Jahresbericht 1912. Progr.-No. 207. Auflage. Verzeichnis der mit dem Zeugnis der Reife entlassenen Schüler, Nr. 1880. 204.. Richard Decker, Putbus 1912, S. 21 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Mai 2023]).
  4. Jahresbericht des König-Wilhelms-Gymnasiums zu Stettin für das Schuljahr Ostern 1895/96. Schulnachrichten. 1896. Progr. Nr. 148. Auflage. 4. Übersicht, 2. 184. Friedrich Wilhelm Graf v. Rittberg. Herrcke & Lebeling, Stettin 1896, S. 24 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Mai 2023]).
  5. Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. 1894. Auflage. von Rittberg, Graf Oswald. Balfanz, Krs. Neustettin. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 159 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. Mai 2023]).
  6. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg, Jürgen von Flotow, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser 1965. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. B (Briefadel) III, Nr. 35. C. A. Starke, 1965, ISSN 0435-2408, DNB 451802675, S. 280 f.
  7. C. Herrlich: Wochenblatt der Johanniter-Ordens Balley Brandenburg. Hrsg.: Johanniterorden. Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. 37. Auflage. Nr. 27. Carl Heymanns Verlag. Druck Julius Sittenfeld, Berlin 1. Juli 1896, S. 157 (google.de [abgerufen am 23. Mai 2023]).