Otto II. (Bayern)
Otto II. der Erlauchte (* 7. April 1206 in Kelheim; † 29. November 1253 in Landshut) aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war von 1231 bis 1253 Herzog von Bayern und von 1214 bis 1253 Pfalzgraf bei Rhein.
Leben
Otto war der Sohn Herzog Ludwigs I. von Bayern und Ludmillas von Böhmen, der Witwe des Grafen Albert III. von Bogen. Otto wurde im Alter von sechs Jahren mit Agnes von der Pfalz († 1267) verlobt, der Erbin der Pfalzgrafschaft bei Rhein (der späteren Kurpfalz), die sein Vater 1214 als Lehen erhielt.
Unter Ottos Herrschaft kamen Gebiete der aussterbenden Adelsgeschlechter der Grafen von Bogen, der Grafen von Andechs und der Ortenburger zu Bayern. Mit den Besitztümern der Grafen von Bogen kam 1242 auch deren weiß-blaues Rautenwappen zu Bayern, das bis heute Bestandteil des Bayerischen Staatswappens ist.
Nachdem der Streit mit Kaiser Friedrich II. zu Ende war, trat Otto 1241 der staufischen Partei bei. Seine Tochter Elisabeth wurde mit Friedrichs Sohn Konrad IV. verheiratet. Aus diesem Grund wurde Otto vom Papst exkommuniziert. Otto starb 1253 und wurde im Benediktinerkloster Scheyern begraben. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.
Familie
Herzog Otto II. heiratete im Mai 1222 die Prinzessin Agnes (1201–1267), eine Tochter des Welfen Heinrich von Braunschweig und seiner Gattin Pfalzgräfin Agnes bei Rhein. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
- Elisabeth (1227–1273)
- ∞ 1246 in Vohburg König Konrad IV. von Hohenstaufen (1228–1254),
- ∞ 1258 in München Graf Meinhard IV. von Görz und Tirol, später Herzog von Kärnten (1235–1295);
- Ludwig II. (1229–1294)
- ∞ 1254 in Landshut Herzogin Maria von Brabant (1226–1256),
- ∞ 1260 in Heidelberg, Anna, Tochter des Glogauer Herzogs Konrad II. (1240–1271),
- ∞ 1273 in Aachen Gräfin Mathilde von Habsburg (1253–1304);
- Heinrich XIII. (1235–1290) ∞ 1244 Prinzessin Elisabeth von Ungarn (1236–1271);
- Sophie (1236–1289) ∞ 1258 in München Graf Gebhard VI. von Sulzbach und Hirschberg (1220–1275);
- Agnes (1240–1306), Nonne in Seligenthal.
Literatur
- Sigmund Ritter von Riezler: Otto II., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 647–651.
- Max Spindler, Andreas Kraus: Die Auseinandersetzungen mit Landesadel, Episkopat und Königtum unter den drei ersten wittelsbachischen Herzögen (1180–1253). In: Andreas Kraus (Hrsg.): Das Alte Bayern. Der Territorialstaat vom Ausgang des 12. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 2. Auflage. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 7–52, insbesondere S. 28–29, 35–52 (Handbuch der bayerischen Geschichte, Band II).
- Wilhelm Störmer: Otto II. der Erlauchte. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 673 f. (Digitalisat).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ludwig I. | Herzog von Bayern 1231–1253 | Ludwig II. und Heinrich XIII. |
Ludwig I. | Pfalzgraf bei Rhein 1214/1228–1253 | Ludwig II. und Heinrich XIII. |
Personendaten | |
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NAME | Otto II. |
ALTERNATIVNAMEN | Otto der Erlauchte |
KURZBESCHREIBUNG | Herzog von Bayern |
GEBURTSDATUM | 7. April 1206 |
GEBURTSORT | Kelheim |
STERBEDATUM | 29. November 1253 |
STERBEORT | Landshut |