Otto Rometsch

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Otto Rometsch (* 20. Februar 1878 in Pforzheim; † 10. Februar 1938 in Dresden) war ein deutscher Architekt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabmal von Suppes und Rometsch auf dem Friedhof Radebeul-West

Rometsch studierte Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei Carl Schäfer (1844–1908), einem der wichtigsten Vertreter der späten Neugotik sowie einer der Vorläufer des Heimatschutzstils, der als Denkmalpfleger die Vollendung der Meißner Domtürme (1903–1908) verantwortete.

Anfang des 20. Jahrhunderts ging Rometsch nach Berlin, wo er mit seinem Freund und Kollegen Adolph Suppes (1880–1918) in der künstlerischen und literarischen Bohème um Erich Mühsam, Gustav Landauer und die Brüder Heinrich Hart und Julius Hart verkehrte.

Suppes’ Vater, der Reichsgerichtsrat a. D. Otto Suppes, erwarb 1906 den Grundhof in Niederlößnitz und beauftragte seinen Sohn und Rometsch mit der Wiederherstellung des historischen Weingutanwesens. Diese Gelegenheit nutzten die beiden, um am Ort ein gemeinsames Architekturbüro aufzubauen. Rometsch baute sich das dortige Turmhaus zu einem Wohn- und Atelierhaus um. Ab 1909 entstand dort eine kleine Künstlerkolonie mit den Malern Wilhelm Claus, Karl Kröner und Paul Wilhelm.

1918 starb Adolph Suppes; Rometsch entwarf das Grabmal auf dem Friedhof Radebeul-West, einen reich verzierten Bildstock aus Wehlener Sandstein.

Rometsch verlegte seinen Bürositz (nach Suppes’ Tod?) nach Dresden auf den Altmarkt 6.

Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich Rometsch vor allem der Denkmalpflege. Bei Unstimmigkeiten über eingereichte Bauanträge sprach der Landesverein Sächsischer Heimatschutz mitunter die Empfehlung aus, Rometsch als Architekten bzw. Gutachter in den Abstimmungsprozess miteinzubeziehen.[1] An den Restaurierungsarbeiten von zahlreichen Schlössern und Kirchen in Sachsen war Rometsch beteiligt, beispielsweise Schloss Kriebstein, am Freiberger Dom, der Kunigundenkirche in Rochlitz sowie der Dorfkirche in Pomßen.

Otto Rometsch ist auf dem Friedhof Radebeul-West in einem Gemeinschaftsgrab mit Adolph Suppes beerdigt.

Bauten und Entwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haus im Garten
Verwaltungsgebäude Elektrizitätsverband Gröba, aus Richtung Meißner Straße

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  • O. Rometsch: Denkmalpflegerisches zum Umbau des Benediktinerklosters zu Chemnitz. In: Der Umbau des Schlosses (ehemaligen Benediktinerklosters) zum Museum für Stadtgeschichte. Zur Eröffnung am 5. Februar 1931, Chemnitz o. J. [1931], S. 26–27.
  • W. Hentschel: Otto Rometsch †. In: Deutsche Kunst und Denkmalpflege. Deutscher Kunstverlag, Berlin/Göttingen 1938, S. 218.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  2. Ein Wild-West-Blockhaus entsteht, in: Zur Geschichte des Karl-May-Museums (Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive)