Oued Messaoud

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Oued Messaoud
Das Flusssystem des Saoura mit dem Messaoud (rechte untere Ecke)

Das Flusssystem des Saoura mit dem Messaoud (rechte untere Ecke)

Daten
Lage Provinz Adrar in
Algerien Algerien
Flusssystem Oued Saoura
Abzweigung vom Oued Saoura bei Foum el Kheneg
28° 58′ 42″ N, 0° 55′ 36″ W
Quellhöhe ca. 320 m[1]
Mündung Versanden in einer Senke westlich von RegganeKoordinaten: 26° 40′ 56″ N, 0° 7′ 7″ O
26° 40′ 56″ N, 0° 7′ 7″ O
Mündungshöhe ca. 140 m[2]
Höhenunterschied ca. 180 m
Sohlgefälle ca. 0,54 ‰
Länge Tallänge 336 km[3]
Mittelstädte Adrar, Reggane

Der Oued Messaoud ist ein Wadi in der westlichen algerischen Sahara, dessen Tal als Mündungsarm des Oued Saoura eine Verlängerung des aus dem Atlasgebirge am weitesten nach Süden in die Sahara vordringenden Flusssystems bildet. An seinem Unterlauf gibt es eine Kette von Oasen, die den Twat bilden. Das Tal liegt zur Gänze in der Provinz Adrar.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Tal des Oued Messaoud nimmt seinen Ursprung nicht weit von der Südspitze des Westlichen Großen Erg am Unterlauf des Oued Saoura, nachdem dieser in einer Rechtskehre die Kette der Ougarta-Berge durchbrochen hat, die ihn vom Sebkha el Melah (294 m) trennen. Am südlichsten Punkt dieser Kehre zweigt bei Foum el Kheneg[4] ein sandiges Trockental ab, das die ursprüngliche Fließrichtung des Oued Saoura vor der Kehre wieder aufnimmt. Dieser 320 Meter hoch gelegene Abzweig ist der Ausgangspunkt des Oued Messaoud. Sollte das Becken des derzeit abflusslosen Sebkha el Melah in früheren Zeiten einmal bis zu diesem Niveau mit Wasser gefüllt gewesen sein, so hätte er über den Oued Messaoud einen Abfluss gehabt. Sein Tal verläuft in ungefähr südsüdöstlicher Richtung entlang dem Südostrand des Erg er Raoui,[5] gefolgt vom Ostrand des Erg el Krebs[6] und dem Nordostrand des Erg Chech.[7]

Die knappe erste Hälfte des Tals, sozusagen der Oberlauf, führt durch unbesiedelte Dünenlandschaften und ist auch nicht unbedingt als Oued Messaoud bekannt. Vielmehr könnte zumindest in der Nähe der Abzweigung noch die Benennung als Oued Saoura Verwendung finden.[8] Der Unterlauf verbindet der Reihe nach die dort liegenden Oasenstädte des Twat, beginnend mit Adrar und endend bei Reggane.

Die Dünenlandschaften des Erg Chech im Westen und die Ebene des Tidikelt im Osten lassen Platz für eine Senke mit einer Höhe von 140 Meter über dem Meer. Hier, drei Kilometer südlich der Oase Timadanine,[9] endet das Tal, das am Ende teilweise nur unter Sandverwehungen weiterverfolgt werden kann. Unter Einbeziehung des Oued Guir und des Oued Saoura addieren sich die Tallängen bis in diese Senke auf ca. 1048 km. Wasser könnte von hier aus nur unter Seenbildung einen Überlauf finden, nach Osten in den etwas tiefer liegenden und viel größeren Sebkha Mekerrhane.[10]

Auf ganzer Länge begleitet die Nationalstraße 6 den Oued Messaoud im Osten und verbindet die hier liegenden Oasenstädte.

Flussgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Theorien, nach denen der Saoura über die Verlängerung des Messaoud einst zur Grünen Saharazeit in den Paläo-See Ahnet-Mouyder mündte.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ursprungshöhe nach Höhenlinien der Karte bei Geonames
  2. Höhenangaben laut OpenCycleMap
  3. Entfernung messen mit google maps; Tallänge mit aneinander gereihten Messpunkten genähert
  4. Foum el Kheneg bei Geonames
  5. Erg er Raoui bei Geonames
  6. Erg el Krebs bei Geonames
  7. Erg Chech bei Geonames
  8. Oued Saoura bei Geonames Die Koordinaten liegen am Oberlauf des Oued Messaoud, allerdings passt die Höhenangabe nicht für die verwendeten Geokoordinaten, sondern nur für die Mündung in den Sebkha el Melah 30 km weiter nordwestlich
  9. Timadanine bei Geonames
  10. Sebkha Mekerrhane bei Geonames
  11. Eleanor M. L. Scerri, Nick A. Drake, Richard Jennings, Huw S. Groucutt: Earliest evidence for the structure of Homo sapiens populations in Africa. In: Quaternary Science Reviews, Vol. 101 (2014), S. 207–216 (doi, PDF).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]