Ouroux-sur-Saône

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ouroux-sur-Saône
Ouroux-sur-Saône (Frankreich)
Ouroux-sur-Saône (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Ouroux-sur-Saône (Hauptort)
Gemeindeverband Terres de Bresse
Koordinaten 46° 43′ N, 4° 57′ OKoordinaten: 46° 43′ N, 4° 57′ O
Höhe 171–197 m
Fläche 22,62 km²
Einwohner 3.134 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 139 Einw./km²
Postleitzahl 71370
INSEE-Code
Website https://www.ouroux-sur-saone.fr/

Ouroux-sur-Saône ist eine französische Gemeinde mit 3.134 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Ouroux-sur-Saône. Die Einwohner werden Ouriats bzw. Ouriates genannt.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Karte der Gemeinde Ouroux-sur-Saône - INSEE Code 71336Marnay (Saône-et-Loire)Varennes-le-GrandÉpervansLans (Saône-et-Loire)Saint-Christophe-en-BresseSaint-Germain-du-Plain
Karte der Gemeinde Ouroux-sur-Saône - INSEE Code 71336

Die Gemeinde liegt im äußersten Westen des Arrondissements Louhans in der Landschaft der Bresse, etwa zehn Kilometer südöstlich von Chalon-sur-Saône und 23 Kilometer in westnordwestlicher Richtung von Louhans. Ouroux-sur-Saône ist eine der vier Gemeinden des Arrondissements Louhans die an die Saône grenzen, mit einer östlichen Länge von 4° 55' O wird der westlichste Punkt der Gemeinde und des Arrondissements Louhans erreicht. Im Westen grenzt die Gemeinde an Varennes-le-Grand, im Nordwesten an Épervans und im Norden an Lans, die alle im Arrondissement Chalon-sur-Saône liegen. Die Gemeindegebiete südwestlich des Bourg werden bereits zur Landschaft Vallée de la Saône[2] gerechnet.

Die Siedlungsgebiete befinden sich vorwiegend entlang der Departementsstraßen, Waldflächen finden sich nördlich des Bourg und im Norden des Gemeindegebiets. Die ganze Fläche ist stark von Windschutzhecken durchzogen.

Im östlichsten Gemeindegebiet fließt der Bief du Creux Blanc[3] in Nord-Süd-Richtung und mündet kurz darauf in die Noue. Im Westen des Bourg befinden sich etwa vier Étangs, die vor allem dem Fischereisport und anderen Wasservergnügen dienen.

Von Nordwesten nach Südosten durchzieht die Departementsstraße D978 das Gemeindegebiet, sie verbindet Épervans im Norden mit Saint-Germain-du-Plain im Süden, sie wird hier Route de Louhans genannt. Kurz vor der südöstlichen Gemeindegrenze, zweigt von ihr die Departementsstraße D933 nach Süden ab, sie heißt hier Route de Cuisery.

In der Gemeinde befinden sich folgende Weiler und Fluren: Ansesia, Bas-d’Ouroux, en Bavent, Bécaille, Boissin, Botey, Bourg-Neuf, le Brouillat, Champ-de-Lay, la Chapelle, la Charme, la Chaunée, Colombey, Curtil-Brenot, en Foussot, Grancière, les Justices, la Lochère, le Mont, Moroges, le Moulin-à-Vapeur, le Moulin-à-Vent, Ouroux-Saint-Christophe, Pavembois, le Piochy, le Pont-Sarrasin, le Port, le Pulimot, le Rouilly, les Ruettes-Ricquain, Velard, la Verne, la Vernotte.[4]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ouroux wird erstmals erwähnt im Jahr 1004 in den Büchern des Klosters Saint-Marcel, wo es als Oratorium (Bethaus) erscheint. Es muss also bereits damals ein kirchliches Gebäude bestanden haben. Die eigentliche Kirche war im Gebiet von Saint-Christophe-en-Bresse, die auch den Gläubigen von Ouroux und dem Weiler Colombey als Gotteshaus diente. Der Ort wird in verschiedenen Formen genannt: Oreor (1075), Orous (1290), Orroul (1464), Ouroux outre la riviere de Sone (1503). Seit 1880 besteht der heutige Name Ouroux-sur-Saône.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine vorgeschichtliche Siedlung wurde etwa 200 Meter flussabwärts vom heutigen Campingplatz gefunden. Durch das Gemeindegebiet führte die Römerstraße, die Chalon-sur-Saône mit Louhans verband, die heutige Départementsstraße D978. Im Weiler Velard zweigte eine weitere Römerstraße nach Süden ab, sie führte nach Thorey und Ormes, wo sich Fähren befanden. Die beiden Saôneufer waren bis 1910 nur mit Fähren verbunden.

Noël Jeannin war der Architekt der ersten Brücke, die Ouroux-sur-Saône mit Mornay verband. Die Brücke wurde 1944 durch die Deutschen zerstört.

Der Ort zählte drei Kapellen, wovon eine später zur Pfarrkirche wurde. Das Joch unter dem Turm stammt vom 12. oder 13. Jahrhundert, der Chor aus dem 16. Jahrhundert, der Turm selbst wurde 1883 erbaut[5].

Der Weiler le Port entstand am Ende des 17. Jahrhunderts. Es sind noch langgezogene Gebäude erhalten, die als Holzlager und ein hohes Gebäude, das als Kornlager dienten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die Gemeinde zwei Waschhäuser und eine Windmühle. 1911 waren in der Gemeinde zwei Dampfmühlen und eine Ziegelei auf einer Anhöhe, die um die letzte Jahrhundertwende abgerissen wurde. Im Ostteil des Bourg besteht eine ehemalige Tabaktrocknerei.

Die Pfarrkirche gehörte zur Baronie von Saint-Germain-du-Plain. Velard war im Besitz des Priors des Klosters Saint-Marcel und Colombey des Bischofs von Chalon-sur-Saône.

Heraldik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde benutzt auf ihrer Homepage ein Wappen, das nicht den heraldischen Vorschriften entspricht. Eigentlich handelt es sich um ein Logo in Wappenform.

1973 wurden umfangreiche Funde aus der Bronzezeit gemacht, darunter auch Reste eines Rades, insbesondere der Nabe und zwei Speichen. Dieses 57 Zentimeter lange Fundstück bildet den Kern des sogenannten Wappens[6]. Dabei wurde die gefundene Nabe phantasievoll ergänzt und rollt nun als Rad über die Wellen der Saône. Die Blasonierung lautet deshalb wie folgt: Auf Gold das Rad von Ouroux in Schwarz, darunter in Blau ein Fluss.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ouroux-sur-Saône: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.876
1800
  
1.921
1806
  
1.989
1821
  
2.101
1831
  
2.195
1836
  
2.140
1841
  
2.095
1846
  
2.028
1851
  
2.082
1856
  
2.053
1861
  
2.012
1866
  
2.025
1872
  
1.954
1876
  
1.956
1881
  
1.981
1886
  
1.965
1891
  
1.948
1896
  
1.868
1901
  
1.746
1906
  
1.697
1911
  
1.653
1921
  
1.533
1926
  
1.548
1931
  
1.586
1936
  
1.531
1946
  
1.565
1954
  
1.604
1962
  
1.697
1968
  
1.842
1975
  
1.815
1982
  
2.099
1990
  
2.294
1999
  
2.504
2009
  
2.962
2014
  
3.060
2020
  
3.102
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9]
Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 2020 mit 3102, tiefste Einwohnerzahl 1936 mit 1531 (49,4 % vom Maximum)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Mariä Himmelfahrt, im romanischen und gotischen Stil an der Stelle einer seit dem 6. Jahrhundert nachgewiesenen Kapelle
  • mehrere Bauernhöfe und Ackerbürgerhäuser aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ouroux-sur-Saône – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ouroux-sur-Saône. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
  • Ouroux.sur-Saône. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
  • Ouroux-sur-Saône. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
  • Ouroux-sur-Saône. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Ouroux-sur-Saône. Mairie d'Ouroux-sur-Saône, abgerufen am 27. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ourou-sur-Saône. In: habitants.fr. Abgerufen am 2. Januar 2024 (französisch).
  2. Les communes de la Vallée de la Saône. In: Atlas des paysages de Saône-et-Loire. Préfet de Saône-et-Loire, abgerufen am 10. Januar 2024 (französisch).
  3. Bief du Creux Blanc, Länge 7.13 km, Zufluss zu La Noue, Quelle bei 46° 46′ 12,5″ N, 4° 58′ 59,7″ O in Saint-Christophe-en-Bresse, Mündung bei 46° 42′ 51,5″ N, 4° 58′ 47,3″ O in Saint-Germain-du-Plain, Bief du Creux Blanc auf sandre.eaufrance.fr
  4. Dictionnaire topographique de Saône-et-Loire. In: Dicotopo.cths.fr. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 2. Januar 2024 (französisch).
  5. Ouroux-sur-Saône. Ancienne Église. Fondation La Sauvegarde de l’Art Français, abgerufen am 17. Januar 2024 (französisch, Kurzbeschrieb der Kirche von Ouroux-sur-Saône).
  6. L. Bonnamour: Trouvailles de la fin de l'âge du Bronze dans la Saône, sur le site d'Ouroux-Marnay (Saône-et-Loire). In: Bulletin de la Société Préhistorique Française, tome 71. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch, Eine fotografische Darstellung des Rades von Ouroux findet sich auf Seite 190 der Publikation.).
  7. Armorial des communes. Ouroux-sur-Saône. In: Archives départementales de Saône-et-Loire. Abgerufen am 16. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: D'or à la roue d'Ouroux de sable et en dessous, rivière d'azur.).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).
  9. Dossier complet, Commune d’Ouroux-sur-Saône (71336). Insee.fr, abgerufen am 31. März 2024 (französisch).