Päpstliche Kommission für Sakrale Archäologie

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Die Päpstliche Kommission für Sakrale Archäologie (italienisch Pontificia Commissione di Archeologia Sacra, auch „Päpstliche Kommission für Christliche Archäologie“) ist eine Päpstliche Kommission der Römischen Kurie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommission wurde von Papst Pius IX. am 6. Januar 1852 gegründet. Zweck war es, die alten Heiligen Stätten – insbesondere diejenigen aus den ersten christlichen Jahrhunderten – im Rahmen einer präventiven Konservierung zu schützen, um weitere Forschungen und Studien durchführen zu können. Besonderer Schutz sollte den Denkmälern und Basiliken in Rom, in den römischen Vorstädten und im Umkreis der Stadt zuteilwerden.

Papst Pius XI. hat mit der „Motu Proprio I primitivi cemeteri zur Gründung eines Päpstlichen Institutes für christliche Archäologie“ vom 11. Dezember 1925 die Befugnisse der Kommission wesentlich erweitert.[1]

Durch die Lateranverträge (Art. 33 des Konkordats) wurde der Wirkungskreis der Kommission auf alle bestehenden christlichen Katakomben auf italienischem Staatsgebiet ausgedehnt. Dem Heiligen Stuhl wurde deren Erforschung, Erhaltung und Verwaltung übertragen.[2]

Aufgaben und Sitz der Kommission[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommission für Sakrale Archäologie koordiniert ihre Aufgaben mit der Pontificia Accademia Romana di Archeologia und dem Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana. Außerdem hat sich die Kommission zur Ausübung ihrer Tätigkeiten mit der dem Comitato promotore dei Congressi Internazionali di Archeologia Cristiana und der Pontificia Accademia Cultorum Martyrum abzustimmen.

Der Sitz der Kommission ist bei der Pontificia Accademia Romana di Archeologia im Palazzo della Cancelleria. Hier hat die Kommission einen eigenen Mitarbeiterstab aus Fachleuten, Ingenieuren und örtlichen Inspektoren. Präsident der Päpstlichen Kommission ist seit dem 25. November 2022 Pasquale Iacobone, der seit 2017 Sekretär war; Sekretärin ist seit dem 25. November 2022 Raffaella Giuliani.[3]

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommission publiziert die Ergebnisse ihrer Arbeiten in der Rivista di archeologia cristiana, ihrem amtlichen Organ.

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Museo pio cristiano, das zu den Vatikanischen Museen zählt, sind viele der durch die Tätigkeit der Kommission bewahrten Kunstschätze und der ergrabenen Funde ausgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nicola Denzey Lewis: The Early Modern Invention of Late Antique Rome. Cambridge University Press, Cambridge 2020. ISBN 9781108471893.
  • Nicola Denzey Lewis: The Early Modern Invention of Late Antique Rome: How Historiography Helped Create the Crypt of the Popes. In: Archiv für Religionsgeschichte 20/1 (2018), S. 91–110.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Motu Proprio I primitivi cemeteri“, Vatikan, eingesehen am 25. Januar 2010
  2. Vatikanlexikon: Päpstliche Kommission für Christliche Archäologie (Memento vom 26. April 2009 im Internet Archive), Radio Vatikan, eingesehen am 25. Januar 2010.
  3. Nomina del Presidente e del Segretario della Pontificia Commissione di Archeologia Sacra. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 25. November 2022, abgerufen am 25. November 2022 (italienisch).

Koordinaten: 41° 53′ 48,1″ N, 12° 28′ 17,5″ O