PKHD1

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PKHD1 (engl. Abk. für polycystic kidney and hepatic disease 1 = „polyzystische Nieren- und Lebererkrankung 1“) ist ein Gen, das sowohl beim Menschen als auch anderen Säugetier-Arten, im Genom enthalten ist. PKHD1 gehört zu den größten bisher bekannten menschlichen Genen.[1]

Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das PKHD1-Gen kodiert das Transmembranprotein Fibrocystin. Fibrocystin findet sich im Basalkörper der primären Zilien. In der apikalen Domäne polarisierter epithelialer Zellen spielt es offensichtlich in der Bildung der Nierenkanälchen und/oder der Aufrechterhaltung der Architektur des Lumens des Sammelrohrs in der Niere eine wichtige Rolle. Mutationen in PKHD1 können autosomal-rezessiv vererbt werden und dann zur autosomal-rezessiven Zystenniere (ARPKD) – häufig zusammen mit einer kongenitalen Leberfibrose – führen. Die ARPKD ist die schwerste Form von Zystennieren und tritt oft schon im Kleinkindalter auf.

Genetik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das PKHD1-Gen befindet sich beim Menschen auf Chromosom 6 Genlocus p21.2-p12. Es umfasst etwa 469 kb und enthält mindestens 86 Exonen,[2] die ein Protein (Fibrocystin) mit 4074 Aminosäuren kodieren.[3] Die Exonen werden durch alternatives Spleißen zu einer Vielzahl unterschiedlicher Proteine transkribiert. Der längste offene Leserahmen umfasst 12.222 Basenpaare mit 67 Exonen.[3]

Mutationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das PKHD1-Gen zeichnet sich durch eine sehr hohe Diversität aus, es gibt also sehr viele verschiedene Allele innerhalb der Population. Im Jahre 2005 waren bereits 263 verschiedene PKHD1-Mutationen identifiziert, die in 639 mutierten Allelen gefunden wurden. Die Mutationen finden sich im ganzen Gen, sie sind aber nicht gleichmäßig über das Gen verteilt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. PKHD1 (Polycystic Kidney and Hepatic Disease 1). (Memento des Originals vom 2. November 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ukaachen.de Universitätsklinikum Aachen; abgerufen am 19. September 2008
  2. L. F. Onuchic u. a.: PKHD1, the polycystic kidney and hepatic disease 1 gene, encodes a novel large protein containing multiple immunoglobulin-like plexin-transcription-factor domains and parallel beta-helix 1 repeats. In: Am J Hum Genet, 52, 2002, S. 1305–1317 PMID 11898128
  3. a b C. J. Ward u. a.: Cellular and subcellular localization of the ARPKD protein; fibrocystin is expressed on primary cilia. In: Human Molecular Genetics, 12, 2003, S. 2703–2710. PMID 12925574
  4. C. Bergmann u. a.: Algorithm for efficient PKHD1 mutation screening in autosomal recessive polycystic kidney disease (ARPKD). In: Hum Mutat, 25, 2005, S. 225–231. PMID 15706593