Paolo Bettini

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Paolo Bettini an der Vuelta 2008
Paolo Bettini (links) bei der Deutschlandtour 2004

Paolo Bettini (* 1. April 1974 in Cecina, Italien) ist ein ehemaliger italienischer Radrennfahrer und Sportlicher Leiter.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bettini gilt als einer der besten Rennfahrer seiner Generation für schwere Eintagesrennen, der durch seine Qualitäten als Puncheur[1] zahlreiche Rennen gewinnen konnte. Sein Spitzname il Grillo, die Grille, erwarb er durch seine Fähigkeit, einem Feld wie im Sprung davonzufahren.[2]

Während seiner Karriere gewann Bettini fünf Monumente des Radsports, nämlich einmal Mailand–Sanremo sowie je zweimal Lüttich–Bastogne–Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt. Er wurde 2004 bei den Olympischen Sommerspielen in Athen Olympiasieger im Straßenrennen und in den Jahren 2006 und 2007 Straßenweltmeister. Seine Stärke bei den Klassikern unterstrich er durch den dreifachen Gesamtsieg beim Rad-Weltcup.

Acht Tage nach dem Sieg bei den Weltmeisterschaften 2006 in Salzburg verunglückte Bettinis Bruder Sauro, zu dem er eine sehr enge Beziehung hatte, bei einem Autounfall tödlich. Bettini dachte ans Karriereende, doch seine Familie überredete ihn weiterzumachen. Zwei Wochen später startete Bettini bei der Lombardei-Rundfahrt und gewann den bedeutenden Herbstklassiker nach 2005 zum zweiten Mal. Bettini widmete diesen Sieg seinem Bruder.[3]

Im Vorfeld der Straßen-Radweltmeisterschaften 2007 weigerte sich Paolo Bettini, die vom Radsport-Weltverband UCI geforderte Ehrenerklärung ohne Vorbehalte zu unterzeichnen. Es gab die Auffassung, dies sei Voraussetzung für den WM-Start, und die Vereinbarung zwischen UCI und der Stadt Stuttgart als WM-Veranstalter sehe vor, Rennfahrer ohne eine unterzeichnete Ehrenerklärung nicht starten zu lassen. Nachdem das Organisationskomitee der WM erfolglos eine einstweilige Verfügung gegen den Start von Paolo Bettini beim Landgericht Stuttgart beantragt hatte, konnte er schließlich starten.[4]

Mit Ablauf der Saison 2008 beendete Bettini seine Laufbahn als Aktiver.

Im Mai 2010 wurde Bettini als Nachfolger des im Februar 2010 tödlich verunglückten Franco Ballerini neuer Commissario Tecnico – sportlicher Leiter – der italienischen Straßennationalmannschaft[5] und blieb in dieser Funktion bis Ende der Saison 2013.[6]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paolo Bettini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. cyclingnews.com: It's good to have a puncheur like Paolo Bettini, abgerufen am 2. März 2014
  2. Paolo Bettini aufmuseociclismo.it, abgerufen am 2. März 2014
  3. spiegel.de vom 14. Oktober 2006:Wegmann scheitert an Weltmeister Bettini
  4. radsport-news.com vom 28. September 2007: Bettini darf seinen WM-Titel verteidigen
  5. n24.de vom 19. März 2010: Bettini neuer Coach von Italiens Straßenteam
  6. velonation.com vom 29. Dezember 2013: Bettini quits as Italy’s national coach, has been in initial talks with team of Fernando Alonso