Paro (Roboter)

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Paro

Paro ist ein 60 cm langer persönlicher Roboter (englisch medical commitment robot), der zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Paro ist eine Puppe, die dem Jungen einer Sattelrobbe nachempfunden wurde. Sie soll einen beruhigenden Einfluss auf Patienten haben. Die Idee geht von Erfahrungen der tiergestützten Therapie aus.

Der Roboter verfügt unter seinem flauschigen hellen Fell über taktile Sensorik und kann darüber wahrnehmen, wenn ein Mensch ihn streichelt. Darauf reagiert Paro mit der Bewegung des Schwanzes sowie des Kopfs und der Augen. Der Roboter reagiert darüber hinaus auf Geräusche und kann Namen lernen. Paro macht selbst Geräusche, die denen von echten Sattelrobbenjungen ähneln. Anders als diese ist Paro so programmiert, dass er nicht nachts, sondern nur am Tag aktiv ist.

Paro wurde in Japan von Takanori Shibata am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) seit 1993 entwickelt und 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit dem Jahr seit 2004 wird der Roboter verkauft. Auch in Deutschland wird Paro in mehr als 40 Pflegeeinrichtungen als Therapiemittel in der Betreuung von Menschen mit Demenz eingesetzt.[1] Die Patienten sollen durch die Interaktion mit der Robbe gesprächiger und gelöster werden, in dem er Schlüsselreize auslöst. Paro stellt eine Ergänzung, keinen Ersatz humaner Pflege dar.[2]

Paro wurde unter anderem in der Ausstellung „Alle Generationen in einem Boot“ im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2013 „Die demografische Chance“ auf der MS Wissenschaft gezeigt.[2] Des Weiteren sind Exemplare im Technikmuseum Linz (ARS Electronica, 04/2015), im Deutschen Museum München und im Technischen Museum Wien[3] zu betrachten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paro (robot) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christoph Jehle: Die Pflegerobbe Paro - ein unmoralisches Angebot? In: Telepolis. 28. Dezember 2014, abgerufen am 24. November 2016: „„Eingesetzt werden die therapeutischen Pflegerobben nicht als Pflegerersatz, sondern als Instrument bei der Pflege, um die oftmals depressive Stimmung der Patienten aufzuhellen oder überhaupt einen Zugang zum Patienten zu bekommen: Mit Hilfe der eingebauten Sensoren unter dem weißen oder bräunlichen Fell kann Paro sowohl Helligkeit und Geräusche, als auch Berührungen registrieren und passend reagieren. Wird die Robbe angesprochen, antwortet sie mit Bewegungen und Tönen. Auf Kraulen reagiert sie mit einem wohligen Brummen - auf Schläge mit Protest.““
  2. a b Streicheleinheiten fürs Gehirn (PDF; 560 kB). In: MS Wissenschaft 2013: Alle Generationen in einem Boot. Exponatliste und Ausstellungstexte. S. 15. Abgerufen am 8. August 2013. Offline am 24. November 2016.
  3. Paro im Onlinekatalog des TM Wien