Pascal Ackermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pascal Ackermann
Pascal Ackermann (2018)
Pascal Ackermann (2018)
Zur Person
Geburtsdatum 17. Januar 1994 (30 Jahre)
Nation Deutschland Deutschland
Disziplin Straße
Fahrertyp Sprinter
Zum Team
Aktuelles Team Israel-Premier Tech
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2004–2012 RV Edelweiß Kandel
Internationale Team(s)
2013–2016
2017–2021
2022–2023
2024–
rad-net Rose Team
Bora-hansgrohe
UAE Team Emirates
Israel-Premier Tech
Wichtigste Erfolge

Grand Tours

Maglia Ciclamino Punktewertung Giro d’Italia 2019
zwei Etappen Giro d’Italia 2019
zwei Etappen Vuelta a España 2020
eine Etappe Giro d’Italia 2023

Eintagesrennen

Prudential RideLondon & Surrey Classic 2018
Eschborn–Frankfurt 2019
Letzte Aktualisierung: 26. Januar 2024

Pascal Ackermann (* 17. Januar 1994 in Kandel) ist ein deutscher Radrennfahrer. 2019 war er der erste Deutsche in der Geschichte des Giro d’Italia, der die Punktewertung (Maglia ciclamino) gewann.

Sportlicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Juniorenfahrer war Pascal Ackermann auf der Bahn erfolgreich: 2011 wurde er zweifacher deutscher Juniorenmeister im 1000-Meter-Zeitfahren sowie im Teamsprint, gemeinsam mit Benjamin König und Philip Hindes. Bei den Nachwuchs-Europameisterschaften im portugiesischen Anadia wurde er mit diesen beiden gemeinsam Vize-Europameister im Teamsprint (U23), und wenige Wochen später Junioren-Weltmeister. Eine weitere Medaille im Omnium verpasste Ackermann als Vierter knapp. 2012 wurde Ackermann auf dem Velódromo Nacional in Anadia Junioren-Europameister im Omnium. Im selben Jahr errang er den deutschen Meistertitel der Junioren im Punktefahren und wurde bei der Elite Zweiter im Scratch.

Auch auf der Straße konnte Ackermann schon erste Erfolge erzielen: So gewann er im Juni 2011 eine Etappe der Internationalen 3-Etappen-Rundfahrt der Rad-Junioren in Frankfurt am Main, belegte beim Prolog des Schweizer Etappenrennen Tour du Pays du Vaud Platz zwei und entschied zudem die Sprintwertung dieses Rennens für sich. Im September 2011 startete er bei den Straßen-Weltmeisterschaften im Rennen der Junioren, konnte das Rennen aber nicht beenden.[1]

Im Jahr 2013 schloss er sich dem deutschen UCI Continental Team rad-net Rose an und konzentrierte sich auf den Straßenradsport. Bei der polnischen Rundfahrt Szlakiem Grodów Piastowskich holte er 2015 im Massensprint der zweiten Etappe seinen ersten internationalen Erfolg im Elitebereich.[2] 2016 wurde Pascal Ackermann in Berlin deutscher U23-Meister im Straßenrennen. Bei den Straßenweltmeisterschaften 2016 belegte er im Massensprint knapp hinter Kristoffer Halvorsen im U23-Straßenrennen Rang zwei.[3]

2017 erhielt Ackermann einen Vertrag bei dem deutschen UCI WorldTeam Bora-hansgrohe. Im April wurde er im Sprint des Scheldeprijs unterstützt von seinem Kapitän Peter Sagan Fünfter[4] und entschied die Sprintwertung der Tour of the Alps für sich.[5]

In der Saison 2018 gelang Ackermann nach zweiten Plätzen in den Sprintankünften der Hors Catégorie-Rennen Drei Tage von De Panne und Scheldeprijs mit dem Sprintsieg der Abschlussetappe der Tour de Romandie sein erster Sieg in der UCI WorldTour.[6] Ein zweiter Etappensieg in einem WorldTour-Rennen gelang ihm auf der 2. Etappe des Critérium du Dauphiné. Wenig später wurde Ackermann in Einhausen deutscher Straßenmeister.[7] Im Massensprint des Prudential RideLondon & Surrey Classic 2018 gewann Ackermann sein erstes Eintagesrennen der WorldTour.[8] In den folgenden Wochen siegte er auf den ersten beiden Etappen der Polen-Rundfahrt, beim Brussels Cycling Classic und beim Grand Prix de Fourmies. Er schloss die Saison mit einem Etappensieg bei der Tour of Guangxi ab.

Im Frühjahr 2019 gewann Ackermann die beiden Eintagesrennen Clásica de Almería und Bredene Koksijde Classic. Am 1. Mai entschied er das WorldTour-Rennen Eschborn–Frankfurt im Sprint des Feldes für sich.[9] Beim anschließenden Giro d’Italia 2019 gewann er im Sprint des Hauptfelds die zweite sowie die fünfte Etappe. Aufgrund dieser beiden Etappensiege, einem zweiten und drei dritten Plätzen entschied Ackermann die Punktewertung für sich und ist damit der erste Deutsche, dem es gelang, diese Wertung beim Giro zu gewinnen.[10]

In der Saison 2020 gewann Ackermann unter anderem die Bronzemedaille im Straßenrennen der Europameisterschaft sowie je zwei Etappen bei Tirreno–Adriatico und der Vuelta a España.

Ackermann wechselte im Januar 2022 zum UAE Team Emirates. Im März des Jahres entschied er das belgische Eintagesrennen Bredene Koksijde Classic für sich. Im April gab sein Team bekannt, dass er bis auf Weiteres ausfalle, da er sich bei einem früheren Sturz – vermutlich beim Rennen Classic Brugge-De Panne 2022 – einen Steißbeinbruch zugezogen habe.[11] Anschließend pausierte er zwei Monate, bis er im Juni beim Brussels Cycling Classic an den Start ging. Im August 2022 gewann er eine Etappe der Polen-Rundfahrt.

Beim Giro d’Italia 2023 gewann Ackermann die elfte Etappe und belegte schlussendlich in der Punktewertung mit 95 Punkten den fünften Platz. Auf der letzten Etappe stürzte Ackermann beim Sieg des Briten Mark Cavendish in aussichtsreicher Position liegend auf den letzten Metern der Zieleinfahrt.[12] Seinen zweiten Etappensieg des Jahres 2023 feierte er bei der Tour of Austria unweit seiner Heimat in Dornbirn.[13]

Anfang August wurde bekannt, dass er zur Saison 2024 das Team wechseln und fortan für Israel-Premier-Tech starten wird.[14] Im März 2024 brach er sich beim Rennen Classic Brugge-De Panne das Schlüsselbein, nachdem er kurz vor dem Ziel gestürzt war; daher fiel er für weitere Frühjahrsklassiker zunächst aus.[15]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ackermann mit dem Schild des nach ihm benannten Weges
Bei den deutschen Bahnmeisterschaften 2014

Im Januar 2016 wurde in Ackermanns Heimatort Minfeld ein Weg nach ihm Pascal-Ackermann-Weg benannt.[16] Bei der Publikumswahl der Webseite rad-net.de des Bundes Deutscher Radfahrer wurde er zum „Radsportler des Jahres“ 2018 gekürt.[17]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011

2012

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

2023

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011

2012

Wichtige Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand Tour20192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro12282
Gelbes Trikot Tour de FranceTour
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta131111
Monument20192020202120222023
Mailand–Sanremo20
Flandern-Rundfahrt
Paris–RoubaixDNFDNF
Lüttich–Bastogne–Lüttich
Lombardei-Rundfahrt
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pascal Ackermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rick Zabel wird Fünfter im WM-Rennen der U19. rad-net.de, 24. September 2011, abgerufen am 22. April 2017.
  2. Für Ackermann lief in Polkowice alles perfekt. radsport-news.com, 7. Mai 2015, abgerufen am 8. Mai 2015.
  3. Halvorsen schnappt Ackermann noch die Goldmedaille weg. radsport-news.com, 13. Oktober 2016, abgerufen am 14. Oktober 2016.
  4. Beim Scheldepreis von Peter Sagan einiges gelernt. radsport-news.com, 19. April 2017, abgerufen am 22. April 2017.
  5. Tour of the Alps: Thomas Gesamtsieger – Ackermann gewinnt Sprintwertung. rad-net.de, 21. April 2017, abgerufen am 22. April 2017.
  6. Ackermann belohnt sich in Genf für die Qualen. In: radsport-news.com. 29. April 2018, abgerufen am 29. April 2018.
  7. Ackermann kommt in Einhausen seiner Pflicht nach. In: radsport-news.com. Abgerufen am 1. Juli 2018.
  8. Ackermann in London schneller als Viviani und Nizzolo. In: radsport-news.com. 29. Juli 2018, abgerufen am 29. Juli 2018.
  9. Ackermann nimmt in Top-Form Kurs auf den Giro. In: radsport-news.com. 1. Mai 2019, abgerufen am 1. Mai 2019.
  10. Giro d'Italia 2019: Pascal Ackermann macht Sieg in Punktewertung perfekt. In: eurosport.de. 6. Februar 2019, abgerufen am 2. Juni 2019.
  11. Ackermann muss wegen Steißbeinfraktur pausieren. In: classic.rad-net.de. 27. April 2022, abgerufen am 29. April 2022.
  12. Giro d'Italia: Mark Cavendish feiert goldenes Finale - Pascal Ackermann stürzt auf letzten Metern, auf eurosport.de, vom 28. Mai 2023. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  13. Mit Ansage: Ackermann gewinnt Auftakt der Tour of Austria. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  14. Ackermanns Lebenstraum: “Ich will zur Tour“. In: radsport-news.com. Abgerufen am 18. August 2023.
  15. Ackermann bricht sich Schlüsselbein. In: rad-net.de. Abgerufen am 21. März 2024.
  16. Minfeld benennt Straße nach U23-Vizeweltmeister Pascal Ackermann. In: rad-net.de. 25. März 2013, abgerufen am 9. Januar 2017.
  17. Vogel, Ackermann und Ludwig sind die «rad-net Radsportler des Jahres» 2018. In: rad-net.de. 2. Juni 2019, abgerufen am 30. Dezember 2018.