Passerini-Reaktion

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Die Passerini-Reaktion ist eine vom italienischen Chemiker Mario Passerini (1891–1962) entdeckte, 1921 beschriebene[1] Dreikomponenten-Reaktion (eine Mehrkomponentenreaktion) zur Synthese von Estern der α-Hydroxycarbonsäureamide aus Carbonylverbindungen (Aldehyde oder Ketone), Isocyaniden und Carbonsäuren.[2]

Bruttogleichung der Passerini-Reaktion
Bruttogleichung der Passerini-Reaktion

Die Passerini-Reaktion findet oft Anwendung in der kombinatorischen Chemie. Sie zählt zu den chemischen Reaktionen, die mit hoher Atomökonomie ablaufen.

Reaktionsmechanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen der Carbonylkomponente und der Säurekomponente bilden sich zunächst Wasserstoffbrückenbindungen aus. Anschließend greift das Kohlenstoffatom des Isocyanids das Carbonylkohlenstoff des Ketons (R1, R2 = Organylgruppe) bzw. Aldehyds (R1 = Wasserstoffatom; R2 = Organylgruppe oder Wasserstoffatom) an. Zudem wird auch das Sauerstoffatom der Carbonylgruppe der Carbonsäure (R3COOH) angegriffen. Nach einer der Mumm-Umlagerung[3] ähnlichen Umacylierung innerhalb des Moleküls entsteht schließlich das Produkt, ein Carbonsäureamid:

Reaktionsmechanismus der Passerini-Reaktion
Reaktionsmechanismus der Passerini-Reaktion

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. M. Passerini: In: Gazzetta Chimica Italiana. Band 51, 1921, S. 126.
  2. M. Passerini: In: Gazzetta Chimica Italiana. Band 51, 1921, S. 181.
  3. O. Mumm: Umsetzung von Säureimidchloriden mit Salzen organischer Säuren und mit Cyankalium. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 43, Nr. 1, 1910, S. 886–893, doi:10.1002/cber.191004301151.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]