Patos de Minas (Meteorit)

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Koordinaten: 18° 35′ 0″ S, 46° 32′ 0″ W
Patos de Minas (Oktaedrit)
735-g-Endschnitt der Hauptmasse von Patos de Minas
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Patos de Minas (octahedrite)
Synonyme Patos de Minas
Santa Fé Hacienda
Patos II
Authentizität bestätigt
Lokalität
Land Brasilien
Region Região Sudeste (Südostregion)
Bundesstaat Minas Gerais
Fall und Bergung
beobachtet nein
Datum (Fund) 1925
Sammlung Escola de Minas Ouro Preto (18,4 g)
Beschreibung
Typ Eisenmeteorit
Klasse komplex
Gruppe IAB
Masse (total) 200 kg (18,4 g + 200 kg)
Größe 54 × 33 × 22 cm (200 kg)
Referenzen

Patos de Minas ist ein 1925 in der Sammlung der Escola de Minas Ouro Preto entdeckter Eisenmeteorit. Es handelte sich dabei um ein 18,4 g schweres und stark oxidiertes Fragment, das ohne Angabe eines Fundortes archiviert worden war. Der Meteorit wird bereits im Katalog des Britischen Museums und in Buchwalds "Handbook of Iron Meteorites" erwähnt, wo er unter dem Namen "Patos de Minas" mit dem Zusatz "(Oktaedrit)" geführt wird, um ihn vom "Patos de Minas (Hexaedrit)" zu unterscheiden.

Im Jahr 2005 entdeckte Paulo Garcia beim Pflügen auf dem Gelände der Santa Fé Hacienda nahe Patos de Minas in 30 cm Tiefe eine 54 × 33 × 22 cm messende Eisenmasse, die etwa ein Jahr später ausgegraben wurde (Korrespondenz Svend Buhl / Paulo Garcia). Das Gewicht des stark verwitterten Meteoriten betrug ca. 198 kg. Im Rahmen der Klassifikation des Meteoriten am Institut für Geophysik der University of California wurde die Paarung der neu entdeckten Masse, die zunächst unter dem Feldnamen "Santa Fé Hacienda" verbreitet wurde, mit dem Patos de Minas Material festgestellt. Nun konnte dem ursprünglichen Material auch ein korrekter Fundort zugeordnet werden.

Patos de Minas ist ein mittlerer Oktaedrit des IAB-Komplex mit unregelmäßig aufgebauten Kamazit-Lamellen und einer Bandbreite von 1,1 ± 0,2 mm (max. 2,4 mm). Terrestrische Korrosion hat den Rindenbereich bis in eine Tiefe von 5 cm durch Limonitbildung stark in Mitleidenschaft gezogen. Lediglich das Kernmaterial zeigt daher eine gute Ausprägung der widmannstättenschen Muster. Der Meteorit enthält viele Troilit-Einschlüsse. Eine weitere Einordnung in die Subgruppen des IAB-Komplexes ist nicht erfolgt.

Auch eine intensive Suche mit Metalldetektoren 2005, 2006 und 2007 im Umkreis bis zu 6 km des Fundortes der 198-kg-Masse brachte keine weiteren Meteoriten zu Tage.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vagn Fabritius Buchwald: Handbook of Iron Meteorites, Their History, Distribution, Composition, and Structure. University of California Press, 1975. ISBN 978-0520029347

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]