Pat Buchanan

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Pat Buchanan (2008)
Buchanan als Angestellter im Weißen Haus 1969

Patrick „Pat“ Joseph Buchanan [bjuːˈkænən] (* 2. November 1938 in Washington, D.C.) ist ein konservativer US-amerikanischer Politiker, Journalist und TV-Kommentator.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Buchanan ist ein Sohn irischer Einwanderer und hat sowohl deutsche als auch englische und iroschottische Vorfahren. Er ist katholisch, ein Anhänger der überlieferten Liturgie, seit 1971 mit Shelley Ann, geb. Scarney, verheiratet und hat keine Kinder.

Buchanan begann im Alter von 23 Jahren als Journalist für den St. Louis Globe-Democrat zu arbeiten. Ab 1965 arbeitete er für Richard Nixon zunächst als Wahlkampfhelfer und später als Berater des Präsidenten Nixon. Er war Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses unter Ronald Reagan und trat später mehrfach selbst als Kandidat für das Amt des US-Präsidenten an, zuletzt 2000 für die Reform Party.[1] Von seiner früheren Partei, den Republikanern, wurde er nie aufgestellt; in den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur konnte er aber mehrfach Achtungserfolge erzielen.[2]

Buchanan vertritt, insbesondere in seinem Buch Churchill, Hitler und der unnötige Krieg, die Ansicht, dass die beiden Weltkriege durch angelsächsische Politik fahrlässig herbei- und unnötig geführt wurden und vornehmlich auf Betreiben Winston Churchills zu erheblichen Völkerrechtsverstößen und Kriegsverbrechen auch durch die Briten und die US-Amerikaner geführt haben (im Ersten Weltkrieg Hungerblockade auch über 1918 hinaus, im Zweiten Weltkrieg Massenbombardements der Zivilbevölkerung).[3] Für die aktuelle US-Außenpolitik fordert er aus dieser historischen Betrachtung heraus mehr Zurückhaltung in kriegerischen Auseinandersetzungen. Er hielt den Irakkrieg für eine Dummheit von Ex-Präsident George W. Bush und ist ein Gegner der NATO-Ausdehnung nach Osten und militärischer Beistandsverpflichtungen gegenüber Ländern im unmittelbaren Einflussbereichs Russlands.

Buchanan glaubt, dass die Republikanische Partei mit ihren eigenen konservativen Prinzipien gebrochen habe.[4] Da sich seine politische Sichtweise deutlich vom Mainstream-Konservatismus unterscheidet, wird er auch fallweise als Paläokonservativer bezeichnet (da er sich der Strömung der Neokonservativen zumeist entgegenstellt). Er bezeichnete AIDS als „Vergeltung der Natur für widernatürliche Handlungen“ von Homosexuellen.[5]

Buchanan ist Ritter des Malteserordens und Mitbegründer des Magazins The American Conservative.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Suicide of a Superpower: Will America Survive to 2025?, 2011, ISBN 0-312-57997-7
  • Churchill, Hitler, and „The Unnecessary War“. How Britain Lost Its Empire and the West Lost the World (2008) ISBN 0-307-40515-X;
  • Day of Reckoning. How Hubris, Ideology, and Greed Are Tearing America Apart. 2007, ISBN 0-312-37696-0.
  • State of Emergency. The Third World Invasion and Conquest of America. 2006, ISBN 0-312-36003-7.
  • Where the Right Went Wrong. How Neoconservatives Subverted the Reagan Revolution and Hijacked the Bush Presidency. 2004, ISBN 0-312-34115-6.
  • The Death of the West. How Dying Populations and Immigrant Invasions Imperil Our Country and Civilization. 2001, ISBN 0-312-28548-5.
  • A Republic, Not an Empire. Reclaiming America's Destiny. 1999, ISBN 0-89526-272-X.
  • The Great Betrayal. How American Sovereignty and Social Justice Are Being Sacrificed to the Gods of the Global Economy. 1998, ISBN 0-316-11518-5.
  • Right from the Beginning. 1988, ISBN 0-316-11408-1.
  • Conservative Votes, Liberal Victories. Why the Right Has Failed. 1975, ISBN 0-8129-0582-2.
  • The New Majority. President Nixon at Mid-Passage. 1973

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nicole Hemmer: Partisans: The Conservative Revolutionaries Who Remade American Politics in the 1990s. Basic, New York 2022, ISBN 978-1-5416-4688-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pat Buchanan – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nixons Rache, Artikel vom 29. Juli 1985 auf Spiegel Online
  2. Geld ohne Charisma, Artikel vom 19. Februar 1996 auf Spiegel Online
  3. Hitler? Harmlos!, Artikel vom 17. Mai 2010 von Franziska Augstein auf süddeutsche.de
  4. Konservative Holzwege, Artikel vom 17. November 2004 von Alfred de Zayas auf FAZ.NET
  5. Pat Buchanan: In His Own Words (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive) auf der Webseite der Anti-Defamation League