Paul Reymann

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Paul Reymann (1879–1933)

Johannes Paul Max Reymann (* 18. September 1879 in Neuschönefeld; † 13. Juni 1933 in Lübeck) war ein deutscher Marineoffizier und Direktor der Schiffswerft von Henry Koch.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Reymann, Sohn des Fabrikanten Max Reymann und dessen Frau Antonie, geborene Vitzthum, sowie Bruder des Vizeadmirals Max Reymann (1872–1948), Kommandant des Hilfskreuzers Kaiser Wilhelm der Große besuchte von Ostern 1890 bis Ostern 1897 das König-Albert-Gymnasium in Leipzig.[1]

Militärkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anschließend trat er als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte die Marineschule Kiel, die er am 25. Juli 1898 mit einer allerhöchsten Belobigung für vorzügliche Kenntnisse abschloss. Am 9. März 1900 wurde er zum Fähnrich zur See ernannt. 1908 erhielt er als Kapitänleutnant das Kommando der Vulkan.

Von 1909 bis 1910 beauftragte man Reymann mit der Inspektion des Torpedowesens. Am 22. März 1914 erhielt er das Patent als Korvettenkapitän. Im Ersten Weltkrieg war er als Admiralstabsoffizier beim Flottenchef der Hochseestreitkräfte für die operative Durchführung des U-Boot-Krieges zuständig. Als solcher nahm er an der Skagerrakschlacht teil. 1918 wurde er zum Chef der Operationsabteilung für U-Boote im Großen Hauptquartier der Marine ernannt. Reymann sprach sich im Stab der Seekriegsleitung gegen den Plan aus, England eine „letzte Schlacht“ zu liefern.[2]

Im Rang eines Fregattenkapitäns nahm er 1920 seinen Abschied von der Marine und trat in den Vorstand der Otto-Werft AG in Harburg ein. Am 22. März 1922 wurde Paul Reymann als kaufmännischer Direktor Mitglied des Vorstands der Schiffswerft von Henry Koch AG in Lübeck, wo er kurz vor der im Zuge der Weltwirtschaftskrise erfolgten Insolvenz des Unternehmens verstarb.[3]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Reymann war seit 1919 mit der Holzschnitzerin Charlotte Jagenberg (* 20. April 1891 in Altenkirchen)[4] verheiratet. Der Ehe entstammten ein Sohn und zwei Töchter. Er war Mitglied der Bürgerschaft sowie der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck.

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard von Mantey: Unsere Marine im Weltkrieg 1914–1918. Weller, Berlin 1928.
  • Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB 948663294, S. 363.
  • Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 398.
  • Heinz Haaker: Die „Schiffswerft von Henry Koch AG“. Ein Kapitel Lübecker Schiffbau- und Industriegeschichte. Kabel, Hamburg 1994 (Schriften des Deutschen Schiffahrtmuseums, 37).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. König Albert-Gymnasium (bis 1900 Königliches Gymnasium) in Leipzig (Hrsg.): Schüler-Album 1880–1904/05, Friedrich Gröber, Leipzig 1905.
  2. Gerhard Granier: Magnus von Levetzow. Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1982, S. 50.
  3. Heinz Haaker, S. 90.
  4. Ulrike Wolff-Thomsen: Lexikon Schleswig-Holsteinischer Künstlerinnen. Hrsg.: Städtisches Museum Flensburg. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide 1994, ISBN 3-8042-0664-6, S. 268.