Paul Würtz

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Paul Würtz (1612–1676)

Paul Würtz (auch: Würz oder Wirtz) (* 30. Oktober 1612 in Husum; † 23. März 1676 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Diplomat, der in kaiserlichen, schwedischen, dänischen und niederländischen Diensten stand.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Würtz war der Sohn des Viehhändlers Klaus Wirtz und seine Frau Margarete Busch. Seine Schulbildung erhielt Würtz auf der Jesuitenschule in Wien. Nach einigen Reisen durch Europa ging er 1628 während des Dreißigjährigen Krieges zunächst in kaiserliche, dann in schwedische Dienste. Dort wurde er Vertrauter des Pfalzgrafen Karl Gustav, dem späteren schwedischen König.

Nach Beendigung des Krieges verhandelte Würtz in England über Neutralitätsverträge. 1654 wurde er zum Generalmajor und Kommandant von Stade ernannt. Der König sandte den General dann zusammen mit dem General von der Linde, um (erfolgreich) um die Hand der Prinzessin Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf werben.

1655 zog er mit dem König in den Zweiten Nordischen Krieg gegen den polnischen König Johann II. Kasimir. Nachdem die Schweden am 9. Oktober 1655 Krakau erobern konnten, wurde er dort Kommandant. Er musste sich in weiterer Folge der Belagerung durch General Graf Melchior von Hatzfeldt erwehren. Am 24. August 1657 musste er kapitulieren, bekam aber freien Abzug. Mit 2849 Mann und allen Waffen und Munition zog er sich nach Stettin zurück. Dafür wurde er zum Freiherren von Örneholm in Finnland ernannt, zudem wurde zum Generallieutenant und Gouverneur von Stettin ernannt.

Als Stettin vom 29. September bis zum 14. November 1659 von General de Souches belagert wurde, konnte er die Stellung halten. Im folgenden Jahr starb der König, jedoch wurde Würtz nicht – wie von ihm erwartet – zum Generalfeldmarschall befördert, war jedoch noch bis 1661 Vizegouverneur von Pommern. Er ging daraufhin nach Hamburg. 1664 soll er schwedischer Botschafter am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm in Berlin gewesen sein. 1665 wurde er dänischer Feldmarschall. 1668 holten ihn die Generalstaaten an die Spitze ihrer Armee. Bis zum Krieg von 1672 versuchte er, die dortige Armee aufzubauen, nahm jedoch nach Unstimmigkeiten mit der Regierung 1674 seinen Abschied. Er setzte sich in Hamburg zur Ruhe und lehnte die Einladung der Schweden ab, ihn zum Generalgouverneur von Bremen-Verden zu machen. Am 23. März 1676 starb er in Hamburg.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Würtz war nicht verheiratet, hatte jedoch mit Johanna von der Planken eine uneheliche Tochter namens Matha. Nach seinem Tod entbrannte zwischen ihr und den Verwandten des Generals ein erbitterter Streit um sein Erbe.[1] Sein Leichnam wurde am 24. Oktober 1679 in der Alten Kirche in Amsterdam beigesetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Paulus Würtz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Joseph Weidenbach: Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius. 1854, books.google.de