Pelexia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pelexia

Pelexia adnata, Illustration aus „The Botanical Register“

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Spiranthinae
Gattung: Pelexia
Wissenschaftlicher Name
Pelexia
Poit. ex Rich.

Pelexia ist eine Gattung aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie enthält 90 Arten, die im tropischen Amerika verbreitet sind.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pelexia-Arten sind kleine, krautige Pflanzen, die meist terrestrisch wachsen. Selten gibt es auch epiphytisch oder halb im Wasser lebende Arten. Die Wurzeln stehen büschelweise zusammen oder entlang eines Rhizoms, sie sind fleischig und zylindrisch oder gestielt spindelförmig verdickt. Die einzelnen Sprosse sind bei einigen Arten durch ein langes Rhizom verbunden, bei anderen fehlt es und die Sprosse stehen dicht beieinander. Die Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Die Blätter sind gestielt, die Blattspreite ist lanzettlich bis oval geformt, sie endet spitz oder lang ausgezogen. Die Blätter sind meist grün, bei einigen Arten aber auch mit hellem Muster versehen, selten sind sie braun gefärbt.[1][2]

Der traubige Blütenstand ist vielblütig, die Blüten sitzen dicht oder locker beisammen. Besonders im oberen Bereich ist die aufrechte Blütenstandsachse behaart. Die Hochblätter stehen in Abständen oder umhüllen den Blütenstandsstiel völlig. Die Blüten einiger Arten duften; sie sind grünlich, gelb oder weiß gefärbt, seltener rötlich braun. Der Fruchtknoten ist zylindrisch bis etwas spindelförmig, sitzend oder ganz kurz gestielt, etwas verdreht, meist behaart. Die Sepalen sind abgespreizt und formen keine Röhre, außen sind sie meist etwas behaart. Das dorsale Sepal ist konkav bis kapuzenförmig geformt, zusammen mit den Petalen bildet es einen Helm über der Blüte. Die seitlichen Sepalen sind an der Basis zu einem Sack oder Sporn verwachsen. Sie liegen dem dorsalen Sepal an, an der Basis laufen sie ein Stück am Fruchtknoten herab und sind so asymmetrisch. Die Lippe ist fleischig, an der Basis abrupt verschmälert (genagelt) und dort pfeilförmig, selten geöhrt. Die Seiten der Lippe sind nach oben geschlagen und haften der Säule an. Die Säule ist eher dicklich, lang, behaart, an der Basis über die Ansatzstelle am Fruchtknoten hinausreichend (mit Fuß). Die Narbe besteht aus zwei getrennten oder einer zusammenliegenden Fläche. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist eher weich und biegsam, linealisch bis zungenförmig, es endet stumpf bis abgeschnitten. Das Staubblatt ist oval bis herzförmig, es endet stumpf. Es enthält die keulenförmigen Pollinien mit dickem, ovalem bis fast rundem Viscidium. Die Kapselfrucht ist oval, sie enthält zahlreiche schmal spindelförmige Samen.[1][2]

Von zwei Arten ist eine Bestäubung durch Hummeln bekannt: Dressler berichtet dies für Pelexia ekmanii,[3] Singer und Sazima stellten ausführliche Beobachtungen bei Pelexia oestrifera dar.[4]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pelexia kommt im tropischen und subtropischen Amerika vor. Von Florida und Mexiko im Norden zieht sich das Verbreitungsgebiet bis nach Argentinien, Paraguay und Uruguay im Süden.[5] Sie besiedeln Höhenlagen bis 3100 Meter. Die einzelnen Arten kommen in unterschiedlichen Vegetationsformen vor, in feuchten oder trockeneren Wäldern, in Sümpfen oder in verschiedenen Gebüschen und Grasländern.[2]

Systematik und botanische Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pelexia wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Spiranthinae eingeordnet. Die Gattung wurde 1817 von Richard beschrieben[5], nach anderen Angaben[2] erst 1826 von Lindley – Lindley hatte 1823 schon den Namen Collea verwendet. Die Bezeichnung stammt von dem griechischen Wort pelex für „Helm“. Typusart ist Pelexia adnata, schon vor Richards Publikation der neuen Gattung als Satyrium benannt.

Burns-Balogh gruppierte die Gattungen Pelexia, Cyclopogon und Sarcoglottis zur „Pelexia alliance“, später von Szlachetko in einer eigenen Subtribus Cyclopogoninae zusammengefasst. Nach Untersuchungen der DNA ist Pelexia allerdings nah mit Odontorrhynchus und eventuell Sauroglossum verwandt.[2]

Pelexia bonariensis
Illustration von Pelexia gutturosa (Fig. III, rechts)
Pelexia laxa
Illustration von Pelexia macropoda (Fig. I, rechts) und Pelexia hysterantha (Fig. II, links)
Illustration von Pelexia parva (Fig. II, links)
Illustration von Pelexia ventricosa (Fig. I, links)

Folgende Arten sind in der Gattung Pelexia enthalten:[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leslie A. Garay: 225 (1). Orchidaceae (Cypripedioideae, Orchidoideae and Neottioideae). In: Gunnar Harling, Benkt Sparre (Hrsg.): Flora of Ecuador. Band 9, 1978, ISSN 0347-8742, S. 246–247.
  • Leslie A. Garay: A generic revision of the Spiranthinae. In: Botanical Museum Leaflets of Harvard University. Band 28, Nr. 4, 1982.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Band 3. Oxford University Press, New York und Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Leslie Garay: Pelexia. In: A generic revision of the Spiranthinae. S. 342–343.
  2. a b c d e Gerardo Salazar: Pelexia. In: Genera Orchidacearum. Bd. 3, S. 232–236.
  3. Robert L. Dressler: Phylogeny and Classification of the Orchid Family. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-45058-6, S. 120.
  4. Rodrigo B. Singer, Marlies Sazima: The pollination mechanism in the ‘Pelexia alliance’ (Orchidaceae: piranthinae). In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 131, 1999, S. 249–262 (sazima.org [PDF]).
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn Pelexia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 30. März 2020..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pelexia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien