Pertinax Caesar

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Pertinax Caesar
Tetradrachme aus Alexandria

Pertinax Caesar (eigentlich Publius Helvius Pertinax; * um 180; † wohl 212 in Rom) war der Sohn des gleichnamigen römischen Kaisers Pertinax und seiner Frau Flavia Titiana.

Nach der Regierungsübernahme seines Vaters am 1. Januar 193 wurde dem jungen Pertinax vom Senat der Titel Caesar verliehen, womit er zum Thronerben und Mitregenten bestimmt wurde. Zwar lehnte Kaiser Pertinax den Titel für seinen noch minderjährigen Sohn ab,[1] so dass dieser ihn nicht offiziell führte; dennoch wurde er dennoch vor allem in den östlichen Provinzen als Caesar anerkannt, was lokal in Alexandria geprägte Münzen belegen.

Der jüngere Pertinax überlebte die Ermordung seines Vaters am 28. März 193 und wurde von Septimius Severus, der sich anschließend als Rächer des Getöteten inszenierte, als flamen seines divinisierten Vaters eingesetzt. Wohl zu Beginn der (Allein-)Herrschaft Caracallas (211?) bekleidete Pertinax das Suffektkonsulat.[2] Als er Caracalla wegen der Ermordung Getas angeblich – in Anlehnung an Ehrentitel wie Germanicus und Parthicus – mit dem zweideutigen Spottnamen Geticus maximus belegte, ließ der Kaiser ihn umgehend hinrichten.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred von Sallet: Pertinax Caesar, der Sohn des Kaiser Pertinax. In: Zeitschrift für Numismatik, Bd. 1 (1874), S. 314–318.
  • David L. Vagi: Coinage and history of the Roman Empire. C. 82 B.C.–A.D. 480. Dearborn Books, Chicago 2000, ISBN 1-579-58316-4.
  1. History, S. 259.
  2. Coinage, S. 379.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cassius Dio, Römische Geschichte 74,7.
  2. In Historia Augusta, Caracalla 4,8 wird der Name des Pertinax mit der Bezeichnung suffectus consul unter den Opfern der Exekutionen nach der Ermordung Getas (wohl Ende Dezember 211) aufgeführt. Das Suffektkonsulat des Pertinax ist nicht genau datierbar. Die Angabe in der Historia Augusta bezeugt daher nicht unbedingt, dass er gerade zum Zeitpunkt seiner Hinrichtung Konsul war. Da Pertinax im Jahr 193 offenbar nicht älter als 14 Jahre war (sonst hätte er als volljährig gegolten), das Mindestalter für das Konsulamt aber 32 Jahre betrug, kann er das Amt kaum vor 211 innegehabt haben. Andererseits muss Pertinax auch nicht zwingend der ersten „Säuberungswelle“ nach der Ermordung Getas zum Opfer gefallen sein. Vgl. auch Müller, Herodian, Anm. S. 325.
  3. Historia Augusta, Caracalla, 10,5.