Peter Neusel

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Peter Neusel (1964)

Peter Neusel (* 19. November 1941 in Berlin; † 22. Juli 2021[1]) war ein deutscher Ruderer. 1964 wurde er Olympiasieger im Vierer mit Steuermann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vizeeuropameister 1964 von links nach rechts: Egbert Hirschfelder, Joachim Werner, Bernhard Britting, Peter Neusel, Jürgen Oelke

Der Ruderer vom Berliner Ruder-Club begann seine Karriere im Achter. 1961 gewann er bei den Deutschen Meisterschaften in dieser Bootsklasse und belegte bei den Ruder-Europameisterschaften den zweiten Platz. 1962 stieg er in den Vierer mit Steuermann um. Der von Walter Volle trainierte Vierer vom Berliner RC in der Besetzung Bernd-Jürgen Marschner, Peter Neusel, Bernhard Britting, Manfred Ross und Steuermann Jürgen Oelke gewann auf Anhieb den Deutschen Meistertitel. Bei den auf dem Rotsee bei Luzern ausgetragenen ersten Ruder-Weltmeisterschaften siegte dieser Vierer vor den Booten aus Frankreich und aus der Sowjetunion.

1963 wurde das Boot umbesetzt, für Marschner und Ross rückten Egbert Hirschfelder und Joachim Werner ins Boot. Auch dieses Boot gewann auf Anhieb bei den Deutschen Meisterschaften und siegte bei den Europameisterschaften in Kopenhagen vor den Booten aus der Tschechoslowakei und der Sowjetunion. 1964 gewannen Neusel, Britting, Werner, Hirschfelder und Oelke erneut den Meistertitel. Bei den Europameisterschaften in Amsterdam unterlagen sie aber dem neu zusammengestellten russischen Boot, der Berliner Vierer erhielt Silber vor dem italienischen Boot. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewannen Deutschland, Italien und die Sowjetunion die drei Vorläufe. Am Finaltag, dem 15. Oktober, waren die Bedingungen wegen starken Windes etwas schwierig. Das sowjetische Europameisterboot hatte mit den Verhältnissen seine Probleme und belegte den fünften Platz, während das Berliner Boot die Goldmedaille vor den Italienern gewann. Dafür wurden er und die Bootsmannschaft vom Bundespräsidenten mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[2]

Peter Neusel war der Sohn des Profiboxers Walter Neusel. Dieser starb am 3. Oktober 1964, als Peter Neusel sich bereits in Japan akklimatisierte. Nach Rücksprache mit seiner Mutter reiste Peter Neusel nicht zur Beerdigung, sondern trat bei den Olympischen Spielen an.[3] Peter Neusel übernahm dann bereits während seines BWL-Studiums die väterliche Kneipe in der Charlottenburger Suarezstraße.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bodo Harenberg (Redaktion): Die Stars des Sports von A–Z. Habel, Darmstadt u. a. 1970.
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik II. London 1948 – Tokio 1964. Sportverlag Berlin, Berlin 1998, ISBN 3-328-00740-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Peter Neusel. In: Traueranzeige. Der Tagesspiegel, 1. August 2021, abgerufen am 2. August 2021.
  2. Sportbericht der Bundesregierung vom 26. September 1964 an den Bundestag - Drucksache 7/1040 -
  3. Kluge, Seite 835, Anmerkung 521