Petljakow Pe-3

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Petljakow Pe-3
f2
Typ Schweres Jagdflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller Petljakow
Erstflug 22. Dezember 1939
Stückzahl ≈1300

Die Petljakow Pe-3 (russisch Петляков Пе-3) war ein schweres sowjetisches Höhenjagdflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg. Entwickelt wurde sie vom sowjetischen Flugzeugkonstrukteur Wladimir Petljakow.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Projektierungsgsarbeiten am Samoljot 100 (deutsch „Flugzeug 100“) begannen 1938 nach einer Ausschreibung der sowjetischen Regierung für einen zweimotorigen Höhenjäger. Die Flugerprobung begann am 22. Dezember 1939 mit Pjotr Stefanowski unter der Bezeichnung WI-100 („Wysotny Istrebitel“ – Höhenjäger). Noch vor ihrer Beendigung wurde der Beschluss gefasst, das Modell zum Sturzkampfbomber umzurüsten. Ergebnis war die in sehr großen Stückzahlen gebaute Petljakow Pe-2.

Trotzdem wurden unter der Bezeichnung Pe-3 23 als Jäger ausgelegte Flugzeuge gebaut, die stärker bewaffnet waren und im Gegensatz zur herkömmlichen Pe-2 keine Sturzflugbremsen und keinen Bombenschacht besaßen. Diese Maschinen bewährten sich recht gut und so wurde eine zweite Serie von 200 als Pe-3bis betitelten Jagdflugzeugen aufgelegt und ab Herbst 1941 in die Moskauer Luftverteidigung integriert. Unter den Tragflächen konnten zusätzlich zur Kanonenbewaffnung acht RS-82-Raketen und 300 kg Bomben mitgeführt werden. Ein Jahr später wurden die verbliebenen Pe-3 an die Seeflieger abgegeben, die sie zum Schutz der Lend-Lease-Geleitzüge im Eismeer einsetzten.

Da der Bedarf an Höhenjagdflugzeugen nicht besonders groß und durch die vorhandenen Pe-3/Pe-3bis zusammen mit den MiG-3 ausreichend abgedeckt war, wurden von der Pe-3 noch verschiedene andere Einsatzversionen hergestellt.

So erschien 1942 die aus der Pe-3bis entwickelte Aufklärungsvariante Pe-3R, die in großen Mengen eingesetzt wurde. Es entstand noch der Sturzkampfbomber Pe-3I sowie der Höhenjäger Pe-3WI mit Druckkabine.

Wie die meisten zweimotorigen Jäger bewährte sich das Flugzeug in seiner ursprünglichen Rolle nicht, jedoch wurde es in der auch gar nicht gebraucht, da die erwarteten Einsätze deutscher Höhenbomber ausblieben. Im Kampf mit einmotorigen Jägern war das Flugzeug zu schwer. Die Pe-3 bewährte sich aber als Langstreckenjäger im Kampf gegen deutsche Seeaufklärer wie die Fw 200.

Insgesamt wurden etwa 1300 Exemplare gebaut.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße Pe-3 Pe-3bis
Konzeption zweimotoriges Jagdflugzeug
Konstrukteur Wladimir Petljakow
Besatzung 2 (Pilot, Bordschütze)
Länge 12,78 m
Spannweite 17,11 m
Höhe 3,95 m
Flügelfläche 40,50 m²
Flügelstreckung 7,2
Flächenbelastung 195,00 kp/m² k. A.
Leistungsbelastung 3,50 kp/PS k. A.
Leermasse 5.730 kg 5870 kg
Startmasse 7.880 kg 8040 kg
Antrieb zwei flüssigkeitsgekühlte Zwölfzylinder-V-Motoren
Typ Klimow M-105 Klimow M-105R
Startleistung je 808 kW (1.099 PS) je 820 kW (1.115 PS)
Höchstgeschwindigkeit 535 km/h in 5000 m Höhe
444 km/h in Bodennähe
540 km/h in 5000 m Höhe
450 km/h in Bodennähe
Steigzeit 9 min auf 5000 m k. A.
Dienstgipfelhöhe 9100 m
Reichweite maximal 2150 km 1700 km
Bewaffnung 2 × 20-mm-MK SchWAK
2 × 12,7-mm-MG UBK
1 × 12,7-mm-MG UBT
2 × 7,62-mm-MG SchKAS
2 × 100-kg-Bomben
1 × 20-mm-MK SchWAK
1 × 12,7-mm-MG UBK
3 × 7,62-mm-MG SchKAS
8 × 82-mm-Raketengeschosse RS-82
3 × 100-kg-Bombe im internen Bombenschacht
spätere Produktion: 2 × 20-mm-MK SchWAK
3 × 12,7-mm-MG
2 × 7,62-mm-MG

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Göpfert: Schweres Jagdflugzeug Pe-3/Pe-3bis. In: Fliegerrevue. Nr. 5/2016. PPV Medien, ISSN 0941-889X, S. 52–55.
  • Herbert Ringlstetter: Jagdflugzeuge 1939–1942. GeraMond, München 2015, ISBN 978-3-95613-407-4, S. 101.
  • Wilfried Kopenhagen: Sowjetische Jagdflugzeuge. Transpress, Berlin 1985, S. 116/117 (VLN 162-925/145/85).
  • Flugzeugtypen der Welt. Modelle, Technik, Daten. Bechtermünz, Augsburg 1997, ISBN 3-86047-593-2, S. 728, 729 (amerikanisches Englisch: The encyclopedia of world aircraft. Übersetzt von Thema Produktmarketing und Werbung mbH, München).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]