Petr Klíma

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Tschechien  Petr Klíma

Geburtsdatum 23. Dezember 1964
Geburtsort Chomutov, Tschechoslowakei
Todesdatum 4. Mai 2023
Sterbeort Chomutov, Tschechien
Spitzname Kozel[1]
Größe 183 cm
Gewicht 86 kg

Position Rechter Flügel
Nummer #85
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 1983, 5. Runde, 86. Position
Detroit Red Wings

Karrierestationen

bis 1983 TJ CHZ Litvínov
1983–1985 ASD Dukla Jihlava
1985–1989 Detroit Red Wings
1989–1993 Edmonton Oilers
1993–1994 Tampa Bay Lightning
1994–1995 EC Wolfsburg
1995–1996 Tampa Bay Lightning
1996 Los Angeles Kings
1996–1997 Pittsburgh Penguins
Cleveland Lumberjacks
1997 Edmonton Oilers
1997–1998 Krefeld Pinguine
1999 Detroit Red Wings
Adirondack Red Wings
2001–2003 HC Chemopetrol Litvínov

Petr Klíma (* 23. Dezember 1964 in Chomutov, Tschechoslowakei; † 4. Mai 2023 ebenda[1]) war ein tschechischer Eishockeyspieler, -trainer und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1981 und 2003 unter anderem 881 Spiele für die Detroit Red Wings, Edmonton Oilers, Tampa Bay Lightning, Los Angeles Kings und Pittsburgh Penguins in der National Hockey League (NHL) auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Mit den Edmonton Oilers gewann Klíma, der in Deutschland für den EC Wolfsburg und die Krefeld Pinguine auflief, im Jahr 1990 den Stanley Cup.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petr Klíma begann seine Karriere beim TJ CHZ Litvínov, für den er von 1981 bis 1983 in der 1. Liga, der höchsten tschechoslowakischen Eishockeyliga, spielte und zuvor dessen Nachwuchsschmiede durchlaufen hatte. Anschließend wurde er im NHL Entry Draft 1983 in der fünften Runde als insgesamt 86. Spieler von den Detroit Red Wings aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt. Zunächst blieb der Angreifer – auch aufgrund des Eisernen Vorhangs – zwei weitere Jahre in seiner tschechoslowakischen Heimat, wo er in den Jahren 1984 und 1985 mit dem ASD Dukla Jihlava jeweils die Tschechoslowakische Meisterschaft gewann, bevor er während eines Trainingslagers der Nationalmannschaft in Westdeutschland floh und Flüchtlingsstatus in den Vereinigten Staaten erhielt.

In der Saison 1985/86 gab Klíma sein Debüt für die Red Wings in der NHL, die ihn im November 1989 in einem sogenannten „Blockbuster-Transfer“ an die Edmonton Oilers abgaben, mit denen in der Saison 1989/90 auf Anhieb den prestigeträchtigen Stanley Cup gewann. Im Rahmen des Transfergeschäftes war er mit Joe Murphy, Adam Graves und Jeff Sharples in die kanadische Metropole gewechselt, während Jimmy Carson, Kevin McClelland und ein Fünftrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1991 nach Detroit gingen. Vor der Saison 1993/94 wurde der Tscheche an die Tampa Bay Lightning abgegeben, für die er bis 1996 insgesamt drei Jahre lang spielte. Während des Lockouts in der NHL-Saison 1994/95 stand er zudem in einem Spiel in der tschechischen Extraliga für den AC ZPS Zlín auf dem Eis sowie zwölfmal für den EC Wolfsburg aus der zweitklassigen 1. Liga.

Nach seinem Vertragsende in Tampa folgte für Klíma eine turbulente Spielzeit 1996/97, in der er bei den Los Angeles Kings, Pittsburgh Penguins und seinem Ex-Klub Edmonton Oilers unter Vertrag stand. Während seines kurzen Engagements in Pittsburgh lief er zudem für deren Farmteam Cleveland Lumberjacks in der International Hockey League (IHL) auf. Daraufhin wechselte Klíma für ein Jahr zu den Krefeld Pinguinen aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), bevor er im Januar 1999 als Free Agent zu den Detroit Red Wings, die ihn im Jahr 1985 in die NHL geholt hatten, wechselte. Dort konnte er sich nicht mehr durchsetzen, so dass er zunächst zwei Jahre mit dem Eishockey pausierte, ehe er von 2001 bis 2003 noch einmal für seinen Jugendklub HC Chemopetrol Litvínov aus der Extraliga spielte, wo er endgültig seine Karriere beendete.

Im Anschluss arbeitete Klíma nach einer längeren Auszeit vom Eishockey zwischen 2017 und 2022 beim tschechischen Zweitligisten SK Kadaň. Dort war er unter anderem als Trainer und Manager tätig. Zuletzt war er als Manager des Viertligisten SK Draci Bílina angestellt. Klíma verstarb im Mai 2023 im Alter von 58 Jahren in seiner Geburtsstadt Chomutov.[1]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Tschechoslowakei nahm Klíma an den Junioren-Weltmeisterschaften der Jahre 1983 und 1984 sowie der U18-Junioren-Europameisterschaft 1982 teil. Mit der A-Nationalmannschaft, in der er im Verlauf der Saison 1982/83 debütiert hatte, spielte der Angreifer beim Canada Cup 1984.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1981/82 TJ CHZ Litvínov 1. Liga (Czs) 18 7 3 10 8
1982/83 TJ CHZ Litvínov 1. Liga (Czs) 44 19 17 36 74
1983/84 ASD Dukla Jihlava 1. Liga (Czs) 41 20 16 36 46
1984/85 ASD Dukla Jihlava 1. Liga (Czs) 35 23 22 45 76
1985/86 Detroit Red Wings NHL 74 32 24 56 16
1986/87 Detroit Red Wings NHL 77 30 23 53 42 13 1 2 3 4
1987/88 Detroit Red Wings NHL 78 37 25 62 46 12 10 8 18 10
1988/89 Detroit Red Wings NHL 51 25 16 41 44 6 2 4 6 19
1988/89 Adirondack Red Wings AHL 5 5 1 6 4
1989/90 Detroit Red Wings NHL 13 5 5 10 6
1989/90 Edmonton Oilers NHL 63 25 28 53 66 21 5 0 5 8
1990/91 Edmonton Oilers NHL 70 40 28 68 113 18 7 6 13 16
1991/92 Edmonton Oilers NHL 57 21 13 34 52 15 1 4 5 8
1992/93 Edmonton Oilers NHL 68 32 16 48 100
1993/94 Tampa Bay Lightning NHL 75 28 27 55 76
1994/95 EC Wolfsburg 1. Liga (Deu) 12 27 11 38 28
1994/95 AC ZPS Zlín Extraliga 1 1 0 1 0
1994/95 Tampa Bay Lightning NHL 47 13 13 26 26
1995/96 Tampa Bay Lightning NHL 67 22 30 52 68 4 2 0 2 14
1996/97 Los Angeles Kings NHL 8 0 4 4 2
1996/97 Pittsburgh Penguins NHL 9 1 3 4 4
1996/97 Cleveland Lumberjacks IHL 19 7 14 21 6
1996/97 Edmonton Oilers NHL 16 1 5 6 6 6 0 0 0 4
1997/98 Krefeld Pinguine DEL 38 7 12 19 18
1998/99 Detroit Red Wings NHL 13 1 0 1 4
1998/99 Adirondack Red Wings AHL 15 2 6 8 8
1999/00 vertragslos nicht gespielt nach Rücktritt
2000/01 vertragslos nicht gespielt nach Rücktritt
2001/02 HC Chemopetrol Litvínov Extraliga 52 24 10 34 36
2002/03 HC Chemopetrol Litvínov Extraliga 41 13 6 19 28
1. Liga (Tschechoslowakei) gesamt 138 69 58 127 204
Extraliga gesamt 94 38 16 54 64
AHL gesamt 20 7 7 14 12
NHL gesamt 786 313 260 573 671 95 28 24 52 83

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat die Tschechoslowakei bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1982 Tschechoslowakei Jun.-EM 2. Platz, Silber 5 7 2 9 12
1983 Tschechoslowakei Jun.-WM 2. Platz, Silber 7 4 4 8 6
1984 Tschechoslowakei Jun.-WM 3. Platz, Bronze 7 6 4 10 22
1984 Tschechoslowakei Canada Cup 5. Platz 5 2 1 3 4
Junioren gesamt 19 17 10 27 40
Herren gesamt 5 2 1 3 4

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits Klímas Vater Josef war als Eishockeyspieler in der höchsten Spielklasse der Tschechoslowakei aktiv und spielte dort hauptsächlich für seinen Heimatverein VTŽ Chomutov. Petr Klímas Söhne – die Zwillinge Kelly und Kevin, die im US-amerikanischen Tampa zur Welt kamen – schafften ebenfalls den Sprung ins professionelle Eishockey. Sie begannen ihre Karrieren in Nordamerika, wo sie in der Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ), ECHL und American Hockey League (AHL) aktiv waren, ehe sie in die tschechische Extraliga wechselten.

Die Neffen Lukáš Klíma und Tomáš Klíma – auch Zwillinge – sind ebenfalls professionelle Eishockeyspieler und spielten sowohl im tschechischen als auch slowakischen Eishockeyoberhaus.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Lothar Martin: Ehemaliger NHL-Profi und Angreifer für Wolfsburg und Krefeld: Petr Klima gestorben. In: eishockeynews.de. Eishockey NEWS, 5. Mai 2023, abgerufen am 8. Mai 2023.