Petra Schürmann

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Schürmann bei der Verleihung des Titels Miss World Anno 1956
Schürmann auf einem Künstlerempfang der Stadtverwaltung München, 2004

Petra Schürmann-Freund (* 15. September 1933[1][2][3] in Mönchengladbach als Hildegard Petra Elisabeth Schürmann[4] oder als Hildegard Petra Susanna Schürmann[5] oder nach anderen Angaben als Petra Hildegard Elisabeth Schürmann;[6]14. Januar 2010[1] in Starnberg)[7] war eine deutsche Fernsehmoderatorin, Programmsprecherin, Schauspielerin und ehemalige Miss World.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petra Schürmann wuchs als zweites von drei Kindern (ältere Schwester, jüngerer Bruder)[8] der Eheleute Maria und Heinz Schürmann zunächst in Wuppertal auf. Aufgrund der Kriegssituation verbrachte sie mehrere Monate getrennt von ihren Eltern in Wechmar (Thüringen).[9] Schürmann wohnte ab 1953 in Wipperfürth. Sie studierte in Bonn, Köln und München Theologie, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte mit dem Ziel des Lehramtes an Schulen.[10] 1956 wurde sie in London als erste Deutsche zur Miss World gewählt, nachdem sie bei der Wahl der Miss Germany in Baden-Baden nur Platz 3 belegt hatte.[5][11] Das unterbrochene Studium nahm sie nach kurzer Zeit wieder auf, ohne es jedoch zu beenden.

In den 1960er Jahren kam Petra Schürmann zum Bayerischen Fernsehen und begann dort eine Karriere als Ansagerin. Zwischendurch volontierte sie beim Münchner Merkur. Danach moderierte sie für ARD und ZDF mehrere Sendungen, unter anderem den Samstagsclub, Verkehrsgericht und zuletzt Wir in Bayern. Sie betätigte sich auch als Schauspielerin und Buchautorin. 1967 wurde Petra Schürmanns Tochter geboren, die spätere BR-Moderatorin Alexandra Schürmann-Freund. Zunächst verschwieg Petra Schürmann den Namen des Vaters. Dabei handelte es sich um den Arzt Gerhard Freund (1922–2008), der damals noch mit ihrer Freundin, der Schauspielerin Marianne Koch, verheiratet war und mit dieser zwei junge Söhne hatte. Nach der Scheidung von Marianne Koch heirateten Freund und Schürmann 1973 und Petra Schürmann nahm den Namen Schürmann-Freund an.

Grab von Petra Schürmann und Alexandra Freund (2014)

Durch den Tod ihrer 34-jährigen Tochter bei einem Verkehrsunfall durch einen suizidalen Falschfahrer im Jahr 2001[12] erkrankte Petra Schürmann an psychoreaktiven Sprachstörungen und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Die Regisseurin Heidi Kranz drehte über Petra Schürmann einen Film (Petra Schürmann – Ein Leben, 2005),[13] der ihre Sprachlosigkeit, aber auch ihre Lebensfreude zeigt und einen Einblick in ihr Leben und die Trauer um die Tochter gibt.

Ihren Plan, als Moderatorin einer Talkshow auf den Bildschirm zurückzukehren, konnte sie nicht verwirklichen. Sie versuchte mit dem Schreiben des Buches Und eine Nacht vergeht wie ein Jahr den Tod ihrer Tochter zu verarbeiten. Seit 2006 lebte sie zusammen mit ihrem Mann zurückgezogen am Starnberger See. 2008 erlag Gerhard Freund im Alter von 86 Jahren einem Krebsleiden. Petra Schürmann starb 2010 nach längerem Leiden und fand ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof von Aufkirchen am Starnberger See an der Seite ihres Ehemanns und ihrer Tochter.[14]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Abenteuer, erwachsen zu werden. Knaurs Mädchenbuch. Droemer Knaur, München 1976, ISBN 3-426-02248-6
  • Das große Buch der Kosmetik und Körperpflege. Naturalis, München 1981, ISBN 3-88703-607-7
  • Und eine Nacht vergeht wie ein Jahr. Droemer Knaur, München 2002, ISBN 3-426-27275-X.
    Knaur Taschenbuch 62467, München 2003, ISBN 3-426-62467-2 (Autobiografie unter dem Eindruck des Unfalltods ihrer Tochter)
  • Wieder Freude am Leben. Petra Schürmann und Gerhard Freund berichten, wie sie mit der Nahrungssubstanz NADH die schlimmste Krise ihres Lebens meisterten. Zusammen mit Gerhard Freund. Herausgeberin: Gesundheitsprodukte Kornelia Sinning, ISBN 978-3-8423-2989-8, erschienen bei Books on Demand

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Petra Schürmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b dpa-Newsticker auf Zeit online: Petra Schürmann neben Tochter Alexandra beigesetzt (Memento vom 22. Januar 2010 im Internet Archive) vom 19. Januar 2010, bezogen auf das @1@2Vorlage:Toter Link/www.bild.deSterbebildchen von Petra Schürmann-Freund auf ihrer Beerdigung am 19. Januar 2010, veröffentlicht auf bild.de am selben Tag. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2019. Suche in Webarchiven)
  2. Uschi von Bayern/Abendzeitung: Meine beste Freundin vom 18. Januar 2010.
  3. tz.de: Petra Schürmanns letzte Reise vom 15. Januar 2010 (abgerufen am 16. Januar 2010).
  4. nach eigenen Aussagen in der Sendung Heut Abend mit Joachim Fuchsberger (1987), Minute 9; [1], abgerufen am 7. April 2018.
  5. a b Mittelbayerische Zeitung: Petra Schürmann, Stationen eines Lebens@1@2Vorlage:Toter Link/www.mittelbayerische.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 14. Januar 2010.
  6. Michael Graeter/Abendzeitung: Der Skandal in den 60ern: Petra Schürmann liebte den Mann einer anderen vom 17. Januar 2010.
  7. Münchner Merkur: TV-Moderatorin Petra Schürmann ist tot: Sie wollte ihre Tochter im Himmel wiedersehen vom 14. Januar 2010 (abgerufen am 15. Januar 2010).
  8. nach eigenen Aussagen in der Sendung Heut Abend mit Joachim Fuchsberger (1987), Minute 12; [2], abgerufen am 7. April 2018.
  9. nach eigenen Aussagen in der Sendung Heut Abend mit Joachim (1987), Minute 15 ff; [3], abgerufen am 7. April 2018.
  10. nach eigenen Aussagen in der Sendung Heut Abend mit Joachim Fuchsberger (1987), Minute 23 ff; [4], abgerufen am 7. April 2018.
  11. nach eigenen Aussagen in der Sendung Heut Abend mit Joachim Fuchsberger (1987), Minute 26 ff; [5], abgerufen am 7. April 2018, belegte sie Platz 2.
  12. Petra Hollweg, Marco Wisniewski, Olaf Optiz: Geisterfahrer – Der Todfeind auf deiner Spur. Focus, 13. Dezember 2012, abgerufen am 20. September 2014.
  13. Lebenslinien – 50 Jahre Bayerisches Fernsehen: Petra Schürmann – Ein Leben (Memento vom 17. September 2014 im Internet Archive)
  14. knerger.de: Das Grab von Petra Schürmann.
  15. alpha-retro: 18 fertig los – Der junge Kraftfahrer (1973). In: ARD-alpha. 26. April 2020, abgerufen am 24. März 2021.
  16. 18 fertig los – Der junge Kraftfahrer [D 1973, 8 Folgen]. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 24. März 2021.
VorgängerinAmtNachfolgerin
Susana DuijmMiss World
1956
Marita Lindahl