Pfarrkirche Aschach an der Donau

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Kath. Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Aschach an der Donau

Die römisch-katholische Pfarrkirche Aschach an der Donau mit dem Patrozinium Johannes der Täufer steht im Ort Aschach in der Marktgemeinde Aschach an der Donau im Bezirk Eferding in Oberösterreich. Seit dem 1. Jänner 2023 gehört Aschach als Pfarrteilgemeinde zur Pfarre Eferdinger Land der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Kirche wurde 1371 urkundlich genannt. Um 1490[1] erfolgte ein Neubau der Kirche. Der spätgotische Kern der Kirche wurde barockisiert. Die Kirche, die lange Zeit Filialkirche der Pfarrkirche Hartkirchen gewesen war, wurde 1784 zur Pfarrkirche erhoben und gehört seit 2023 zur Pfarre Eferdinger Land.

Das 1935 an der Außenseite angebrachte Kriegerdenkmal wurde 1942 auf den sogenannten Ehrenhain übersiedelt.[2]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An das einschiffige dreijochige stichkappentonnengewölbte Langhaus schließt ein einjochiger Chor mit einem Fünfachtelschluss an, der einen Achsknick nach Norden aufweist. Das ehemalige Kreuzrippengewölbe des Chores wurde barockisiert. An der nördlichen Langhausseite wurde im Anfang des 18. Jahrhunderts eine Empore angebaut. Der Turm im nördlichen Chorwinkel hat ein gotisches Geschoß mit ehemaligen Schallfenstern mit Kleeblattbogen und zwei obere Geschoße ins Achteck übergeführt. Der Turm trägt einen spätbarocken Zwiebelhelm. Der Chorschluss zeigt nördlich einen spätgotischen Schlussstein.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der frühklassizistische Hochaltar um 1784 zeigt ein bemerkenswertes Bild der Muttergottes mit Johannes der Täufer und Nikolaus aus dem Ende des 17. Jahrhunderts; im Auszug wurde das wundertätige so genannte „Alte Donaukreuz“ installiert, das 1693 bei einem Eisstoß aus der Donau geborgen wurde. Bei der modernen Umgestaltung der Kirche durch Clemens Holzmeister wurden Seitenaltäre und Kanzel entfernt und durch Statuen der Heiligen Michael und Florian ersetzt.

Bemerkenswerte Einzelstücke sind ein spätgotisches Ölbergrelief mit der Jahresangabe 1489, die Weiheinschrift von 1490,[1] ein Fragment vom Grabstein des Bauherrn Sigmund von Schaunberg († 1498), eine Pietà aus dem 18. Jahrhundert und das sog. „Kripperlboot“, eine Weihnachtsszene auf einem Donauboot vor der Kulisse Aschachs, geschnitzt 1984 von dem Bildhauer Ägidius Gamsjäger.

Es gibt eine Glocke aus 1717.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aschach an der Donau, Pfarrkirche hl. Johannes d. T. S. 25–26. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
  • Die Pfarrkirche zu Aschach an der Donau, hrsg. vom röm.-kath. Pfarramt Aschach, 2018.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrkirche Aschach an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Roland Forster: Inschriften und archivalische Quellen zum spätmittelalterlichen Kirchenbau im Kernland der Grafschaft Schaunberg. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 157, Linz 2012, S. 217 (zobodat.at [PDF], Weiheinschrift aus dem Jahr 1490).
  2. Clemens Gruber: Die Kriegerdenkmäler in Aschach an der Donau und Waizenkirchen-Stillfüssing. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 164, Linz 2019, S. 351–392 (kritische Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur, zobodat.at [PDF]).

Koordinaten: 48° 22′ 1,3″ N, 14° 1′ 31,2″ O