Phenylmagnesiumchlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Phenylmagnesiumchlorid
Allgemeines
Name Phenylmagnesiumchlorid
Andere Namen

Chlorphenylmagnesium

Summenformel C6H5ClMg
Kurzbeschreibung

bernsteinfarbene Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 100-59-4
EG-Nummer 202-868-8
ECHA-InfoCard 100.002.608
PubChem 7513
Wikidata Q1403365
Eigenschaften
Molare Masse 136,86 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Löslichkeit
  • zersetzt sich in Wasser[1]
  • löslich in Diethylether[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

für die 2.0 M Lösung in THF[3]

Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​314
EUH: 014
P: 210​‐​260​‐​280​‐​305+351+338​‐​370+378​‐​403+235[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Phenylmagnesiumchlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Benzolderivate und metallorganischen Verbindungen und gehört zu den Grignard-Verbindungen.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phenylmagnesiumchlorid kann durch Reaktion von Chlorbenzol mit Magnesium gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phenylmagnesiumchlorid ist eine leichtentzündliche bernsteinfarbene Flüssigkeit, die sich in Wasser zu Benzol und Magnesiumhydroxidchlorid[6] zersetzt. Bei Erhitzung zersetzt sie sich, wobei Chlorwasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid entstehen. Das technische Produkt wird als 25%ige Lösung in Tetrahydrofuran ausgeliefert.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phenylmagnesiumchlorid wird als Grignard-Reagenz (Kumada-Corriu-Reaktion[7]) zur Herstellung organischer Verbindungen (z. B. Fentin und Tetraphenylzinn) verwendet.[2]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dämpfe von Phenylmagnesiumchloridlösungen können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch bilden.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Eintrag zu Phenylmagnesiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Eintrag zu Phenylmagnesium chloride in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 29. Juli 2012.
  3. Teile der Gefahrstoffkennzeichnung beziehen sich auf die Gefahren, die durch das Lösungsmittel verursacht werden.
  4. Datenblatt Phenylmagnesium chloride solution, 2.0 M in THF bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 27. Januar 2019 (PDF).
  5. A. A. Grachev, A. O. Klochkov, V. I. Shiryaev: Continuous synthesis of organomagnesium compounds. In: Russian Journal of Applied Chemistry. Band 85, Nr. 4, April 2012, S. 629–638, doi:10.1134/S1070427212040167.
  6. Günter Jeromin: Organische Chemie: Ein praxisbezogenes Lehrbuch. 2005, ISBN 978-3-8171-1732-1, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  7. John A. Joule, Keith Mills: Heterocyclic Chemistry. John Wiley & Sons, 2010, ISBN 978-1-4051-9365-8, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).