Philammon (Mörder)

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Philammon (altgriechisch Φιλάμμων Philámmōn; † 202 v. Chr.) war ein Mörder am Hof der hellenistischen Ptolemäerdynastie in Ägypten.

Nachdem im Sommer 204 v. Chr. König Ptolemaios IV. gestorben war, wurde dies aufgrund der Unmündigkeit seines Sohns Ptolemaios V. von seiner Witwe Arsinoë III. und den Hofministern Sosibios und Agathokles vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Weil die beiden Minister die Chance zur eigenen Regentschaftsübernahme erkannten, beschlossen sie die Beseitigung Arsinoës. Philammon, der offenbar einer ihrer Anhänger war, beging in ihrem Auftrag die Mordtat.[1]

Nachdem der Regent Agathokles im Jahr 203 v. Chr. – Sosibios war inzwischen selbst gestorben – den Tod des Königspaars offiziell bekannt gegeben hatte, setzte er Philammon zum Statthalter der Kyrenaika ein. Da sich nämlich gleichzeitig das gewaltsame Ableben der Königin herumgesprochen hatte, wollte der Regent den Attentäter fern vom Hof wissen.[1] Von Polybios wurde er mit dem Titel Λιβυάρχης Libyárchēs genannt, allerdings dürfte sein tatsächlicher Amtstitel Strategos gelautet haben.[2] Sein Amtsbereich umfasste alle Landgebiete westlich des Nils, nicht aber die dort liegenden Städte. Philammon beging einen Fehler, als er 202 v. Chr. drei Tage vor der Volkserhebung gegen Agathokles nach Alexandria zurückkehrte. Zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn wurde auch er von dem Mob gelyncht.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Willy Peremans, Edmond Van ’t Dack, L. Mooren, W. Swinnen: Prosopographia Ptolemaica. Band 6: La Cour, les relations internationales et les possessions extérieures, la vie culturelle. N°s 14479-17250. Publications universitaires de Louvain, Louvain 1968, Nr. 15082.
  • Werner Huß: Ägypten in hellenistischer Zeit: 332–30 v. Chr. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47154-4, S. 477, Anm. 26.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Polybios, Historíai 15,25,12 (englische Übersetzung)
  2. Hermann Bengtson: Die Hellenistische Weltkultur. Steiner-Verlag, Wiesbaden 1988, ISBN 3-515-05004-3, S. 101.
  3. Polybios, Historíai 15,33,11–12 (englische Übersetzung)