Pietro Riario

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Grabmal des Kardinals in der Kirche Santi Apostoli in Rom (1474–1477)

Pietro Riario OFMConv (* 21. April 1445 in Savona; † 3. Januar 1474 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche.

Pietro war ein Sohn des wohlhabenden Handwerkers Paolo Riario und der Bianca Beccalla. Nach deren baldigem Tod heiratete der Vater Bianca della Rovere, Schwester des Franziskaners Francesco della Rovere (1471–1484 Papst Sixtus IV.) und Tante des Papstes Julius II. Früh verwaist, trat Pietro in den Minoritenorden ein und studierte in Pavia, Padua, Bologna und machte in Rom seinen Magister in Theologie. 1470 wurde er zum Priester geweiht, 1471 von seinem soeben zum Papst gewählten Onkel Sixtus IV. mit der Außenpolitik beauftragt. Ohne jemals die Bischofsweihe zu empfangen, erlangte Pietro Riario höchste kirchliche Ämter mit immensen Einkünften:

Als Kardinalnepote und Außenminister des Papstes führte er das Leben eines Renaissancefürsten mit opulenten Empfängen und Festessen, erbaute für sich den Palazzo dei Santi Apostoli (mit Bibliothek) und veranstaltete Spiele für das römische Volk. Politisch verstärkte die Allianz zwischen Rom und Mailand, indem er seinen Bruder Girolamo mit der Tochter des Herzogs von Mailand Galeazzo Maria Sforza verheiratete. 1473 reiste er nach Norditalien, um die Abtretung von Imola von Mailand an die Republik Florenz abzusichern. Erst achtundzwanzigjährig starb Riario 1474 nach kurzem Leiden an verspätet erkanntem Magenkrebs. Er wurde in der Basilika Santi Apostoli begraben.

Literatur

  • I. L. Gatti: Un principe del primo Rinascimento: Pietro Riario da Savona, (1445–1474) Francescano, Cardinale, Vescovo di Treviso. In: Miscellanea Francescana 105 (2005) 277-319.

Weblinks