Ploudiry

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Ploudiry
Plouziri
Ploudiry (Frankreich)
Ploudiry (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Brest
Kanton Pont-de-Buis-lès-Quimerch
Gemeindeverband Pays de Landerneau-Daoulas
Koordinaten 48° 27′ N, 4° 9′ WKoordinaten: 48° 27′ N, 4° 9′ W
Höhe 23–191 m
Fläche 27,19 km²
Einwohner 887 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 33 Einw./km²
Postleitzahl 29800
INSEE-Code
Website mairie-ploudiry.fr

Mairie (Bürgermeisteramt)

Ploudiry (bretonisch Plouziri) ist eine französische Gemeinde mit 887 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Finistère im Westen der Bretagne. Sie gehört zum Arrondissement Brest und ist Mitglied im Gemeindeverband Communauté d’agglomération du pays de Landerneau-Daoulas. Die Bewohner werden Ploudiryens und Ploudiryennes genannt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodennutzung, Hydrografie und Infrastruktur der Gemeinde (2018)

Ploudiry befindet sich in der historischen Provinz Pays de Léon, etwa 26 Kilometer nordöstlich von Brest. Die ländliche Landschaft besteht traditionell aus Bocage mit Streusiedlungen in Weilern und isolierten Bauernhöfen. Seine Höhe ist für die Region relativ hoch, wobei die Höhe im Zentrum 189 m beträgt und am höchsten Punkt 191 m erreicht. Das Relief ist mäßig hügelig und fällt von Südosten nach Nordwesten allmählich ab.

Die Gemeinde grenzt im Südosten an das Tal Küstenflusses Élorn, einen Fluss, der in den Monts d’Arrée entspringt und in einem tiefen und bewaldeten Tal in das Gemeindegebiet fließt. Diese tiefen Täler sind zahlreich und mehrere Bäche, beispielsweise die Boissière, entspringen in der Gemeinde, bevor einige in den Élorn münden, andere in Richtung der Rade de Brest im Westen fließen.

Das Gebiet von Ploudiry ist Teil des Natura 2000-Schutzgebiets „Rivière Elorn“ (FR5300024) und von drei ZNIEFF-Naturzonen.[1] Weit über drei Viertel der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, etwa 11 % sind bewaldet.[2]

Umgeben wird Ploudiry von den acht Nachbargemeinden:

La Roche-Maurice Saint-Servais (Berührungspunkt)
Bodilis
Loc-Eguiner
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Locmélar
La Martyre Le Tréhou Sizun

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war die Gemeinde Ploudiry, deren alte Schreibweise „Ploedriri“ im Altbretonischen „Gemeinde der Eichen“ bedeutete. Im Jahr 1173 wurde die Pfarrei unter diesem Namen erstmals schriftlich erwähnt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ploudiry: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.570
1800
  
1.276
1806
  
1.263
1821
  
1.440
1831
  
1.497
1836
  
1.600
1841
  
1.664
1846
  
1.776
1851
  
1.678
1856
  
1.631
1861
  
1.467
1866
  
1.487
1872
  
1.478
1876
  
1.528
1881
  
1.487
1886
  
1.513
1891
  
1.514
1896
  
1.422
1901
  
1.371
1906
  
1.335
1911
  
1.369
1921
  
1.244
1926
  
1.272
1931
  
1.186
1936
  
1.094
1946
  
1.038
1954
  
930
1962
  
854
1968
  
770
1975
  
677
1982
  
736
1990
  
822
1999
  
809
2006
  
887
2013
  
905
2020
  
894
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Ammerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der umfriedete Pfarrbezirk von Ploudiry ist aus zweifarbigem Granit gestaltet. Das Beinhaus aus dem Jahr 1635 wurde 1700 zerstört, 1713 wieder aufgebaut, dann verlegt und 1731 in identischer Form wieder aufgebaut. Eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert existierte sicherlich, aber von ihr ist nichts mehr übrig. Nur die Südvorhalle aus dem Jahr 1665 (am 18. Februar 1916 als MH aufgeführt) blieb beim Wiederaufbau der Pfarrkirche Saint-Pierre (Kirchenschiff, Querschiff und Apsis) im Jahr 1700 erhalten. Der untere Teil der Kirche wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Der Glockenturm wurde im 17. und 18. Jahrhundert mehrmals umgebaut. Am 19. Februar 1850 stürzte er ein und zerstörte den unteren Teil der Kirche. Das Gewölbe ist getäfelt und bemalt. Die Kirche birgt zahlreiche Ausstattungsgegenstände, die in der Base Palissy gelistet sind, darunter eine große Anzahl, die als Monument historique der beweglichen Objekte klassifiziert sind. Südvorhalle, Apsis und Beinhaus sind seit 1916 als Monument historique klassifiziert, die Westfassade der Kirche, Glockenturm und Langhaus der Kirche, die beiden Calvaires und die Umfriedung des Pfarrbezirks sind seit 1997 als Monument historique eingeschrieben.
  • Die Kapelle Saint-Antoine und ihr Calvaire stammen aus dem 17. Jahrhundert.
  • Zwölf Kreuze und Calvaires sind auf dem Gemeindegebiet verzeichnet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ploudiry wird nur von Departementsstraßen durchquert. Die D 35 führt durch das Zentrum, von La Martyre aus Westen kommend, und führt weiter nach Osten in Richtung Loc-Eguiner, die D 764 (ehemalige Route nationale 164), die von Carhaix nach Landerneau führt, durchquert einen kleinen Teil des südlichen Gemeindegebiets.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Finistère. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-039-6, S. 995–998.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ploudiry – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Biodiversité dans les territoires - Ploudiry. Inventaire national du patrimoine naturel (INPN), abgerufen am 16. März 2024 (französisch).
  2. Répartition des superficies en 15 postes d’occupation des sols (métropole). CORINE Land Cover, abgerufen am 16. März 2024 (französisch).
  3. Notice Communale Ploudiry. EHESS, abgerufen am 16. März 2024 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de Ploudiry (29180). INSEE, abgerufen am 16. März 2024 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de Ploudiry (29180). INSEE, abgerufen am 16. März 2024 (französisch).
  6. Populations légales 2020 Commune de Ploudiry (29180). INSEE, abgerufen am 16. März 2024 (französisch).