Poddubje (Kaliningrad)

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Siedlung
Poddubje
Jagsten

Поддубье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Plagutschen (vor 1785),
Jäcksten (um 1818),
Jagsten (bis 1946)
Bevölkerung 191 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238620
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 037
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 21° 41′ OKoordinaten: 54° 52′ 59″ N, 21° 41′ 20″ O
Poddubje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Poddubje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Poddubje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Poddubje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Poddubje (russisch Поддубье, deutsch Jagsten, litauisch Jakštai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poddubje am Flüsschen Ossa liegt zwei Kilometer östlich von Bolschakowo an einer Nebenstraße, die Bolschakowo über Osjornoje (Neu Lappönen) mit Nismennoje (Pleinlauken, 1938 bis 1946 Rosenthal) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht über Bolschakowo an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemals Jagsten[2] genannte Dorf wurde 1874 in den Amtsbezirk Oschweningken[3] (der Ort existiert nicht mehr) eingegliedert, der 1939 in „Amtsbezirk Breitenhof“ umbenannt wurde und bis 1938 zum Kreis Niederung, danach zum Kreis Elchniederung im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Jagsten 264 Einwohner[4].

Am 2. Juni 1923 vergrößerte sich die Landgemeinde Jagsten um die Landgemeinde Klein Wingsnupönen, die eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 298 und betrug 1939 noch 272[5].

Im Jahr 1945 kam Jagsten in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Poddubje“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Bolschakowski selski Sowet im Rajon Bolschakowo zugeordnet.[6] Seit 1963 gehört Poddubje zum Rajon Slawsk. Von 2008 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Bolschakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung Jagstens war vor 1945 mehrheitlich evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Skaisgirren mit Sitz in Groß Skaisgirren (1938 bis 1946: Kreuzingen, heute russisch: Bolschakowo) eingepfarrt. Die Pfarrei lag im Kirchenkreis Niederung (Elchniederung) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Poddubje im Einzugsbereich der in Bolschakowo in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde, einer Filialgemeinde in der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Jagsten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Oschweningken/Breitenhof
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Niederung
  5. Michael Rademacher: Landkreis Niederung (Elchniederung). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)